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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verstärken, dass die Republik es sich noch einmal überlegt … wenn Grayson uns überhaupt den Gefallen tut.«
    Janacek biss die Zähne zusammen und funkelte den Ersten Raumlord wütend an. Nach der Konfrontation mit White Haven lagen seine Nerven blank. Zudem war er seither entschlossen, diesem überheblichen, scheinheiligen, besserwisserischen Hundesohn ein für alle Mal zu beweisen, dass er nicht unfehlbar war. Und dass die Admiralität nicht nach seiner und seines kostbaren ›Salamanders‹ Pfeife tanzte wie damals, als Morncreek noch Erster Lord war.
    Und jetzt das. Chakrabarti hatte leicht reden vorzuschlagen, zu Benjamin Mayhew und seinem kostbaren Hochadmiral Matthews zu kriechen – jetzt, nachdem die Karre so tief im Dreck steckte. Er war es ja nicht, der mit diesen arroganten, barbarischen Religionsfanatikern reden und sie auf ihren Platz verweisen musste! Nein, das war schließlich Janaceks Aufgabe. Deshalb war es für Chakrabarti kein Problem anzuregen, der Erste Lord möge sich doch wie Dreck behandeln lassen und die Graysons anflehen, Manticore den Hals zu retten!
    »Woher rührt denn Ihr plötzlicher Geistesblitz?«, fragte er eisig.
    »Von ›plötzlich‹ kann wohl nicht die Rede sein«, erwiderte Chakrabarti. »Ich gebe zu, dass ich Ihnen bisher noch nicht vorgeschlagen habe, sich an Grayson zu wenden, aber meine Besorgnis wegen unserer Verzettelung war Ihnen sehr wohl bekannt. Harringtons Bericht hat mich vielleicht aufgerüttelt, aber nur, weil ich seit zwo oder drei Monaten darüber nachdenke, dass es zur jetzigen Lage kommen könnte. Besonders angeregt hat mich dazu meine Korrespondenz mit Admiral Kuzak.«
    »Kuzak!« Janacek spie den Namen aus wie eine Fischgräte. Theodosia Kuzak war die einzige altgediente Flottenkommandeurin, die er nicht losgeworden war. Er hatte sich zwischen ihr und White Haven entscheiden müssen, weil die Bürger von San Martin sie beide verehrten wie Heilige. White Haven hatte Trevors Stern befreit, aber Kuzak hatte fast zehn T-Jahre lang die Flotte befehligt, die das System vor einer Wiedereroberung durch Haven schützte. Janacek hätte nichts lieber getan, als sie zusammen mit ihrem Busenfreund White Haven zu feuern, doch High Ridge hatte ihn überstimmt. Der Premierminister war nicht bereit gewesen, die politischen Folgen auf sich zu nehmen, die es gehabt hätte, wenn man beide Flaggoffiziere auf Halbsold gesetzt hätte.
    »Jawohl, Kuzak«, bestätigte Chakrabarti. »Das ist ein Grund, weshalb ich mit Ihnen noch nicht über die Möglichkeit gesprochen habe. Ich wusste ja, dass alles, was sie gutheißt, Sie automatisch … verärgern würde. Trotzdem hat sie Recht, Edward. Wir stecken in der Tinte. Wie wir hineingeraten sind, ist im Moment wirklich belanglos. Wichtig ist, wie wir wieder hinauskommen. Und wenn die Graysons bereit wären, uns zu verstärken, dann sollten wir wirklich sehr ernsthaft erwägen, sie darum zu bitten.«
    »Nein«, widersprach Janacek ihm in etwas ruhigerem Ton. »Und nicht nur, weil ich weder den Graysons noch Kuzak traue. Dass ich ihnen nicht traue, hat einen guten Grund, finde ich. Aber lassen wir das einmal beiseite. Die Republik könnte unser Ersuchen an Grayson, uns Schiffe zur Verstärkung unserer Systemposten zu schicken, momentan nur als Provokation auffassen.«
    »Als Provokation?«
    »Natürlich wäre es eine Provokation! Sie reden davon, unsere Flottenpräsenz ausgerechnet in den Sonnensystemen zu erhöhen, deren Besitz strittig ist. Wie könnte man das im Augenblick anders auslegen?«
    »Wenn ich mich nicht sehr täusche, könnte auch die diplomatische Note, die wir Haven soeben geschickt haben, als provokativ angesehen werden, Edward!«
    »Nicht im gleichen Sinne. Das Kommunique ist nur eine diplomatische Note, das andere wäre eine Schaffung militärischer Tatsachen. Ich finde, da besteht doch ein gewaltiger Unterschied.«
    »Ich glaube nicht, dass wir uns da einig werden«, sagte Chakrabarti, nachdem er einen Augenblick lang nachgedacht hatte. »Also frage ich Sie noch einmal: Werden Sie den Premierminister bitten, unsere Silesia-Politik zu modifizieren, sodass wir nennenswerte Teile von Kampfverband Vierunddreißig nach Hause holen können? Oder werden Sie wenigstens die Möglichkeit eruieren, um graysonitische Verstärkungen für unsere Systemposten zu ersuchen?«
    »Nein«, lehnte Janacek rundheraus ab.
    »Also gut.« Chakrabarti erhob sich. »Wenn das so ist, trete ich hiermit als Erster Raumlord zurück, mit

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