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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mal auch nur andeutungsweise zu verstehen gegeben haben, dass sie es wirklich auf den Abschluss eines Friedensvertrags anlegen?«
    »Ich hoffe, Sie und Alfredo verstehen mich nicht falsch«, sagte McKeon, »aber es läuft alles darauf hinaus, dass der Grund, aus dem Theisman seine ›Zwote Flotte‹ nach Silesia geschickt hat, letztes Endes überhaupt keine Rolle spielt. Außer dass sie hier ist, um jemanden anzugreifen, meine ich.« Honor und Yu sahen ihn an, und er zuckte mit den Achseln, ohne sich aufzurichten. »Ich habe Theisman gut leiden können, als ich ihn damals im Jelzin-System kennen gelernt habe. Ich hätte ihn nie für den Schurken in diesem Stück gehalten. Ganz gleich, aus welchen Beweggründen er handelt, und egal, wie gerechtfertigt sie durch die unbestrittene Dummheit unseres geliebten Premierministers auch sind, für uns sind nur die Folgen interessant. Und diese Folgen bestehen in einer havenitischen Flotte unbekannter Stärke auf gegenwärtig unbekannter Position, deren Missionsziele wir mit einem recht hohen Maß an Genauigkeit erraten können. Damit komme ich auf mein ursprüngliches Argument zurück: Ich wünschte, wir hätten verdammt noch mal wenigstens eine Idee, wo zum Teufel sie stecken könnte!«
    »Na, immerhin wissen wir, wo sie nicht ist«, entgegnete Truman säuerlich. »Genauer gesagt, kennen wir ein Sonnensystem, wo sie jetzt nicht mehr ist.«
    »Ja, so ist es«, sagte Honor, und Truman blickte sie an; Yu ebenfalls, und McKeon drehte den Kopf und bedachte sie mit einem sehr scharfen Blick, als ihm ihr nachdenklicher Tonfall auffiel. Die drei musterten Honor mehrere Sekunden lang, dann tauschten sie Blicke untereinander.
    »Und?«, fragte McKeon schließlich.
    »Hm?« Honor schrak auf. »Ich meine, was haben Sie gesagt, Alistair?«
    »Wir kennen alle diesen Ton, Honor«, sagte er. »In Ihrem Kopf ging etwas vor, und ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht Ihre Gedanken uns Sterblichen mitteilen möchten.«
    Er grinste sie unverschämt an, und sie schüttelte den Kopf.
    »Irgendwann einmal, Alistair McKeon, fällt Ihre Majestätsbeleidigung auf Sie zurück. Und wenn es in diesem Universum auch nur eine Spur von Gerechtigkeit gibt, dann bin ich als Zuschauerin dabei.«
    »Ganz bestimmt. Trotzdem, mitgeteilt haben Sie uns noch immer nichts.«
    »Also gut«, räumte sie ein. »Ich habe über etwas nachgedacht – etwas, das Sie vorhin erwähnt haben.«
    »Ich?«
    »Als Sie überlegt haben, ob die Andys wissen, dass die Republik hier ihr Spielchen treibt.«
    McKeon neigte den Kopf und runzelte nachdenklich die Stirn. »Und was ist damit?«
    »Nun ja, wenn ich ein Andy wäre, wäre ich nicht sehr froh, dass sich eine havenitische Flotte hier herumtreibt. Bedenkt nur, wie wenig es dem Kaiserreich gefällt, dass wir in der Nähe sind.«
    »Verzeihen Sie, Mylady«, wandte Yu milde ein, »aber ich an Stelle der Andys würde mich nicht sonderlich darüber aufregen, wenn die Republik ausgerechnet diejenigen angreifen will, die ich aus Silesia verdrängen möchte. Der schlimmste Fall für die Andys ist doch, dass entweder wir die ›Zwote Flotte‹ schlagen oder sie uns; der Sieger ist auf jeden Fall viel schwächer als vor dem Gefecht. Folglich können die Andys den ›Sieger‹ einfach der Konföderation verweisen oder gleich anrücken, weil sie höchstwahrscheinlich alles ausschalten können, was er übrig hat.«
    »Das stimmt durchaus«, gab Honor ihm Recht. »Aber ist Ihnen schon der Gedanke gekommen, Alfredo, dass die silesianischen Pläne der Andys eventuell auf einem Irrtum beruhen?«
    »Was für einem Irrtum?«, fragte Truman. Als Honor sie anblickte, zuckte der goldhaarige Admiral mit den Schultern. »Ich kann mir mehrere Irrtümer vorstellen, die sie begangen haben könnten. Welchen haben Sie im Sinn?«
    »Gewissermaßen den gleiche Fehler, den High Ridge und Descroix seit Jahren begehen«, erklärte Honor ihr. »Vielleicht nehmen die Andermaner an, dass der Krieg zwischen der Republik und uns eigentlich vorüber ist.«
    »Wenn sie das je geglaubt haben, dann ist ihnen inzwischen klar geworden, dass die Karten neu verteilt sind, und zwar spätestens in dem Moment, in dem Theisman die Existenz seiner Schiffe bekannt gab«, wandte McKeon ein.
    »Vielleicht aber auch nicht«, sagte Honor. »Wir sehen immer wieder, wie tüchtig der andermanische Geheimdienst ist, aber alles hat seine Grenzen. Selbst wenn ihre Fachleute alle verfügbaren Informationen richtig eingeordnet haben, heißt

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