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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erfindungsreich und tüchtig Sie sind, Elaine«, antwortete Montaigne. »Es ist allgemein bekannt, dass sich die Dateien in einem Hochsicherheitstresorraum unter dem Anwesen der Youngs hier in Landing befinden. Ich bin sicher, Sie könnten es einrichten, dass diesem Tresorraum – und dem Haus auch – etwas ganz fürchterlich Unglückseliges zustößt. Ohne dass, wie ich eilends hinzufügen möchte, dabei jemand zu Tode kommt.«
    »Sie erwarten von mir, dass ich das tue und vom Planeten verschwinde – binnen drei Standardtagen?« Sie schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich es wollte, könnte ich so etwas nicht so schnell in die Wege leiten. Jedenfalls nicht so, dass mir am Ende noch genügend Zeit bleibt, um überhaupt einen Unterschied auszumachen.«
    »Ihre drei Tage würden an dem Tag beginnen, nachdem die Dateien vernichtet sind«, sagte Zilwicki. »Es sei denn natürlich, Sie würden versuchen, den Planeten zu verlassen, bevor Sie die Dateien zerstört haben.«
    »Und wenn ich mich weigere, übergeben Sie mich wirklich dem Ballroom? Obwohl Sie wissen, was die mit mir anstellen würden?«
    »Ja, das würde ich«, sagte Zilwicki tonlos.
    »Das glaube ich Ihnen nicht«, sagte sie leise und blickte Montaigne an. »Und trotz allem, was ich über Sie und Ihre Beziehungen zum Ballroom gehört habe, denke ich nicht, dass Sie es zulassen würden. Ich glaube nicht, dass Sie mit dem leben könnten, was man mir antäte.«
    »Vielleicht nicht«, entgegnete Montaigne. »Nein. Ich will sogar noch weiter gehen. Ich würde nicht gern damit leben. Glauben Sie aber keine einzige Sekunde lang, dass ich es nicht trotzdem könnte . Im Gegensatz zu Anton habe ich Jahrzehnte mit dem Ballroom und mit entflohenen Sklaven zusammengearbeitet. Trotzdem kann ich mich nicht richtig in sie hineinversetzen. Die tägliche Hölle, in der ein Sklave lebt – und die auch Sie erdulden mussten –, kann ich mir allenfalls vorzustellen versuchen . Trotzdem habe ich gesehen, was Sklaven tun, um in Freiheit zu gelangen. Und ich habe sie von anderen Sklaven erzählen hören – von denen, die anderen zur Freiheit verholfen haben, vom dem, was sie das gekostet hat. Ich werde hier nicht herumsitzen und Ihnen sagen, dass ich von jedem Sklaven diesen Heldenmut, diese Selbstaufopferung verlange. Aber bei Gott, ich habe Sklaven gekannt, die wirklich so heldenhaft waren, und ich kenne die Geschichten über die, die sich wirklich derart für andere geopfert haben. Und ich weiß, dass Sie fast fünfhundert entkommene Sklaven zur Rückkehr in diese Hölle verurteilt haben, um sich selbst zu retten – für eine nette kleine Dreingabe. Darum: Ja, ›Elaine‹. Wenn Jeremy Sie in seine Hände bekommt, kann ich mit allem leben, was er Ihnen antut.«
    Während Georgia in Montaignes unerbittliche grüne Augen starrte, spürte sie, wie in ihr etwas zusammenschrumpelte.
    »Und vergessen Sie eines nicht«, sagte Zilwicki. Ihr Blick fuhr hilflos zu ihm, und für das Lächeln, das er ihr schenkte, hätte sich kein Haifisch schämen müssen. »Selbst wenn ich am Ende doch nicht den Mumm hätte, Sie an den Ballroom zu verraten, so müsste ich das auch gar nicht. Ich habe nämlich den Strohmann gefunden, über den Sie Denver Summervale engagiert hatten. Auch von ihm besitze ich eine eidesstattliche Aussage. Ich bezweifle zwar, dass sie vor Gericht beweiskräftig wäre, aber das muss ja auch nicht sein. Ich bräuchte sie schließlich nur der Herzogin von Harrington zuzuspielen.«
    Was bereits zu verschrumpeln begonnen hatte, zerfiel angesichts der eisigen Verheißung in Anton Zilwickis Augen zu Staub. Georgia Young, Lady North Hollow, blickte zwischen den beiden so verschiedenen und doch so gleichermaßen unerbittlichen Gesichtern hin und her, und sie wusste, dass beide jedes einzelne Wort ernst gemeint hatten.
    »Also, ›Elaine‹«, fragte Montaigne leise, »wofür entscheiden Sie sich?«

 
     
    22
     
     
    »Ich wünschte, ich hätte auch nur die leiseste Idee, wo sie hin sind«, knurrte Alistair McKeon. Er hatte sich in verwahrloster, ganz und gar unmilitärischer Weise auf seinen nach hinten geneigten Sessel geflegelt; eine Ferse ruhte auf dem Kaffeetisch aus gehämmertem Kupfer in Honors Arbeitszimmer. Über der Sessellehne hing schlampig seine Uniformjacke, deren Duldung dort ein gewaltiges Entgegenkommen von Seiten James MacGuiness' bedeutete. Mac gestattete längst nicht jedem, die Kajüte seines Admirals in Unordnung zu bringen.
    Alice Truman hingegen war so

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