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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wie jemand, der gerade verprügelt worden ist. Dann ging der lähmende Moment des Schocks vorüber, und eine dunkelrote Flut der Empörung verdunkelte ihr Gesicht.
    »Ich bin es nicht gewöhnt, dass mir uniformierte Lakaien Vorschriften machen, Captain !«, fauchte sie. »Nicht einmal von welchen, die sich für etwas …«
    Mit einem Knall wie von einem Pistolenschuss landete Zacherys flache Hand auf der Tischplatte. Bei dem scharfen, explosionsartigen Lärm fuhr mehr als eine Person zusammen, und Makris zuckte zurück, als wäre der Schlag auf ihrer Wange gelandet. Ein Aufflackern ungemilderter, physischer Furcht schnitt ihr mitten im Satz das Wort ab, und sie schluckte, als sie anschließend endlich die kalte Wut bemerkte, die aus Zacherys Augen funkelte.
    »Das genügt«, brach die Kommandantin sehr leise die lastende Stille. »Da Sie offenbar nicht in der Lage sind, sich zu beherrschen, wie man es von einem Erwachsenen erwarten darf, Dame Melina, finde ich, dass wir auf Ihre Gegenwart verzichten können. Gehen Sie.«
    »Ich … Sie können doch nicht …«, stotterte Makris, nur um unter der durchdringenden Verachtung in Zacherys Blick erneut zu verstummen.
    »Doch, das kann ich«, sagte die Kommandantin. »Und ich habe. Ihre Gegenwart ist hier nicht mehr erforderlich – genauso wenig, wie sie während irgendeiner Besprechung auf dieser Reise erforderlich sein wird.« Ihr Blick nagelte die Vertreterin des Premierministers förmlich an ihren Sessel und forderte sie heraus, es doch noch mal zu wagen, das Maul aufzutun, nachdem sie von der Leitung der Erkundungsmission ausgeschlossen worden war.
    »Und nun«, fuhr Zachery nach einer kurzen Pause fort, »verlassen Sie diese Abteilung und begeben sich unverzüglich in Ihre Kammer. Dort werden Sie bleiben, bis ich Ihnen mitteile, dass Sie sie verlassen dürfen.«
    »Ich …« Makris riss sich zusammen. »Der Premierminister wird davon erfahren, Captain!«, erklärte sie, doch ihre Stimme klang weit schwächer als zuvor.
    »Das bezweifele ich nicht«, stimmte Zachery ihr zu. »Im Augenblick aber befolgen Sie meinen Befehl, oder ich lasse Sie abführen. Sie haben die Wahl, Dame Melina.«
    Makris' Versuch, trotzig zurückzustarren, zerbrach an Zacherys feuersteinharten Augen. Die Zivilistin senkte den Blick, und nach einer weiteren, von Unbehagen erfüllten Sekunde erhob sie sich und verließ die Abteilung wortlos durch die Luke. Zachery blickte ihr hinterher, und als die Luke hinter ihr zufuhr, wandte sie sich an die übrigen, die noch am Tisch saßen.
    »Bitte verzeihen Sie die Unterbrechung, Professor Kare«, sagte sie freundlich. »Nun, was wollten Sie sagen …?«
    »Ähem – Ihnen ist klar, dass sie sich wirklich beim Premierminister beschweren wird, oder, Captain?«, fragte Kare nach kurzem Zögern, statt ihre Frage zu beantworten, und sie seufzte.
    »Soll sie doch.« Die Kommandantin zuckte mit den Achseln. »Trotzdem war mir jedes Wort ernst, das ich ihr gesagt habe.«
    »Ich könnte keinem einzigen davon widersprechen«, gab der Astrophysiker mit einem schiefen Grinsen zu. Dann wurde er ernst. »Trotzdem hat sie Einfluss auf Kabinettebene. Und eine nachtragende Ader, die einen Kilometer dick ist.«
    »Irgendwie kann ich mir das gut vorstellen«, stellte Zachery mit eisigem Lachen fest. »Mir ist zwar klar, dass sie sogar innerhalb der Admiralität ein gewisses Maß an Einfluss hat« – deutlicher wollte sie nicht auf Sir Edward Janacek anspielen, doch jeder wusste, wen sie meinte –, »aber es war mir trotzdem ernst. Und wenn der Zwischenfall Folgen hat, sind sie vielleicht weniger gravierend, als Sie momentan erwarten. Schließlich sind wir alle Helden, Professor Kare!« Plötzlich grinste sie. »Ich rechne damit, dass unser überragender Beitrag zur Erweiterung der Grenzen der Menschheit mich zumindest ein wenig vor dem Sturm offizieller Ungnade schützt, den Dame Melina aufrühren kann. Und wenn nicht …«
    Sie zuckte die Achseln, und nach einem Moment nickte Kare. Ihm war noch immer nicht wohl dabei, auch deshalb, weil er meinte, dass eigentlich er Dame Melina hätte in die Schranken weisen müssen. Im Augenblick konnte er daran jedoch nichts ändern, und daher kehrte er wieder zum Thema zurück.
    »Um Ihre eigentliche Frage zu beantworten, Captain: T.J. und der Rest unserer RMAIA-Leute haben zwar noch nicht die genauen Vektordaten, die wir brauchen, aber unsere ersten Messungen haben es uns erlaubt, den geometrischen Ort des Terminus zu bestimmen.

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