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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie sich unausweichlich innerhalb der langsam vorrückenden Grenzen der Liga wieder, ob sie es wollten oder nicht.
    Die Liga hätte niemals auf etwas Grobes wie offene Eroberung zurückgegriffen. So gingen Sollys nicht vor … und das brauchten sie auch nicht. Die Solare Liga war das größte, mächtigste und reichste Staatsgebilde der menschlichen Geschichte. Pro Kopf gerechnet war die Wirtschaft des Sternenkönigreichs ein wenig stärker, doch in absoluten Zahlen hätte das Bruttosystemprodukt Manticores in der Wirtschaftskraft der Liga kaum eine Fluktuation bedeutet. Wenn ein solches ökonomisches Energiebündel in die Nachbarschaft eines Sonnensystems expandierte, das sich kaum über Wasser hielt, dann führte die Ereigniskette am Ende unausweichlich zu seiner Vereinnahmung.
    Und wenn es nicht so weit kam, durfte man darauf zählen, dass die Liga der Entwicklung einen kleinen Stoß in die richtige Richtung versetzte.
    Captain Josepha Zachery war mit ihrer Abneigung gegen die Solare Liga keineswegs allein unter den Raumoffizieren des Sternenkönigreichs von Manticore. Tatsächlich mochten viele Menschen, denen die Ehre und das Privileg einer solarischen Bürgerschaft versagt geblieben war, die Liga nicht. Das lag nicht etwa an der Art, mit der die Liga unabhängige Menschen kassierte. Offiziell jedenfalls nicht. Es lag daran, dass die Liga bei ihren interstellaren Anstrengungen den Eindruck erweckte, moralisch allen anderen haushoch überlegen zu sein; mit absoluter Sicherheit konnte man damit rechnen, dass dies jeden Nicht-Solarier zutiefst verärgerte, der diesen Eindruck gewann. Wenn die Solarier der Royal Manticoran Navy begegneten, benahmen sie sich noch schlimmer. Die Regierung Cromarty hatte während des Krieges gegen Haven ein Embargo für Waffenverkäufe und Technologie-Transfers erreicht, das für alle Kriegsparteien galt, und damit sehr viele Sollys verärgert. Einige davon hatten nicht gezögert, ihrem Zorn Luft zu machen. Andere hatten geschwiegen – etwa Offiziere in der Solarischen Navy oder im Zolldienst, und diese Leute gaben ihrer Verstimmung dadurch Ausdruck, dass sie manticoranische Handelsschiffe in solarischem Weltraum schikanierten.
    Aber selbst wenn das nicht so gewesen wäre, hätte Zachery die Solarier nicht sonderlich leiden können. Als die Solare Liga gegründet wurde, bestanden die Staatsformen auf den älteren Tochterwelten Alterdes schon mehr als tausend T-Jahre lang. Wenige dieser Planeten waren bereit gewesen, ihre Souveränität zugunsten einer potenziell tyrannischen Zentralregierung aufzugeben. Deshalb hatte man die Verfassung der Liga darauf abgestimmt, solche Entwicklungen nach Möglichkeit zu verhindern. Wie später die Gründer des Sternenkönigreichs von Manticore hatten die Männer und Frauen, die diese Verfassung formulierten, die Finanzquellen der Regierung limitiert. Diese Maßnahme erschien ihnen als das beste Mittel, um zu gewährleisten, dass die Zentralregierung sich niemals zu dem Ungeheuer entwickeln konnte, vor dem sie sich fürchteten. Leider aber hatten sie an diesem Punkt nicht Halt gemacht: Vielmehr erhielt jedes Mitgliedsystem der Liga ein Vetorecht in der gesetzgebenden Körperschaft.
    Dadurch war eine Situation entstanden, in der die Liga im Grunde keine offizielle Außenpolitik verfolgen konnte. Genauer gesagt, beruhte die Außenpolitik der Liga auf dermaßen vielen Kompromissen, dass sie keinerlei Profil zeigte. Der einzige klare, eindeutige außenpolitische Grundsatz, den die Liga aufrechterhielt, war der Eridanus-Erlass, der den unbeschränkten Einsatz von Massenvernichtungswaffen, wie sie noch immer genannt wurden, gegen bewohnte Planeten verbot. Dass die Liga hier eine starke Position vertrat, lag nur daran, dass es den Befürwortern des Erlasses gelungen war, ihn mit Hilfe der Volksentscheidklausel der solarischen Verfassung dem Parlament vorzulegen und als Zusatzartikel ins Grundgesetz einzubringen, nachdem der Eridanus-Zwischenfall so viele schreckliche Opfer gefordert hatte.
    Doch obwohl die Liga keine offizielle Außenpolitik verfolgte, gab es sehr wohl eine praktische . Das Problem war nur, dass das Parlament der Liga so gut wie gar keinen Einfluss auf diese Außenpolitik hatte.
    Während die Beschränkungen im Recht der Steuererhebung tatsächlich die Macht der Zentralregierung beschnitt, war diese Begrenzung dennoch relativ zu sehen. Selbst ein sehr kleiner Prozentsatz des Wirtschaftsprodukts eines so gewaltigen Gebildes wie der Liga war

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