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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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an vertreten, an dem sie an Bord gekommen war. Seither hatte die Situation keine Wende zum Besseren genommen. Gleichermaßen offensichtlich war, dass sie die Besatzung der Harvest Joy als eine Art von Gesinde betrachtete, das nur aus einem einzigen Grund der Navy beigetreten war: weil es außerstande war, mit seinem Leben etwas Besseres anzufangen.
    Und nun hub Makris erneut dazu an, ihr gewaltiges angeborenes Talent unter Beweis zu stellen, sich aber auch wirklich jeden Offizier der Königin zum Feind zu machen. Sie räusperte sich vernehmlich und warf der Kommandantin einen betont missbilligenden Blick zu, weil diese es wagte, sich widerrechtlich etwas anzumaßen, das eigentlich Makris zustand. Dann klopfte sie heftig (und lautstark) die Ausdruckbögen vor ihr zusammen (für den Fall, dass jemand ihren betonten Blick übersehen hatte) und wandte sich an Kare.
    »Ja«, sagte sie mit einer schneidenden, leicht näselnden Stimme, die sehr gut zu ihrem scharf geschnittenen Gesicht passte. »Was wissen wir denn, Professor?«
    Einfach bemerkenswert , dachte Zachery. Makris besaß offenbar ein detailliertes Merkblatt mit dem Titel: ›Wie man Kommandanten von Vermessungsschiffen ärgert‹, und sie schien entschlossen, keinen einzigen Punkt in dieser Liste auszulassen. Die Kommandantin war sich nicht ganz schlüssig, worüber sie sich mehr ärgerte: über Makris' Anmaßung ihrer Autorität … oder über den geradezu abschätzigen Herrin-an-Diener-Ton, mit dem sie gerade Kare bedacht hatte.
    »Entschuldigen Sie, Dame Melina«, sagte Zachery und wartete, bis die Zivilistin sich ihr mit einer gequält fragenden Miene zuwandte.
    »Was?«, fragte sie scharf.
    »Ich glaube, ich habe gerade geredet.« Jefferson und Thatcher tauschten einen wissenden Blick, doch Makris kannte Zachery nicht annähernd so gut wie die beiden Offiziere. Sie zuckte nur geringschätzig mit dem Kopf, einen widerwilligen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Ich glaube kaum –«, begann sie.
    »Gleichgültig, was Sie vielleicht glauben, Dame Melina«, unterbrach Zachery sie in ruhigem, gemessenem Ton, »Sie stehen außerhalb der Befehlskette dieses Schiffes.«
    »Wie bitte?« Makris konnte offensichtlich wirklich nicht glauben, dass sie Zachery richtig verstanden hatte.
    »Ich sagte, Sie stehen außerhalb der Befehlskette dieses Schiffes«, wiederholte Zachery. Makris starrte sie an, und Zachery lächelte schmal. »Genauer gesagt, sind Sie Gast an Bord meines Schiffes.«
    »Ich glaube nicht, dass mir Ihr Ton gefällt, Captain«, erwiderte Makris kühl.
    »Auch wenn Sie es sich nur schwer vorstellen können, Dame Melina, aber mir ist es völlig egal, was Ihnen gefällt«, erklärte Zachery ihr.
    »Das werden wir sehen!«, fuhr Makris auf. »Ich warne Sie, Captain – ich bin nicht bereit, Unverschämtheiten durchgehen zu lassen!«
    »Na so was. Genau das Gleiche wollte ich auch sagen«, entgegnete Zachery, und in Makris' Augen flackerte etwas auf. Sie öffnete erneut den Mund, doch Zachery beugte sich vor, bevor sie etwas erwidern konnte.
    »Meines Wissens sind Sie als Repräsentantin der Regierung an Bord dieses Schiffes, Dame Melina«, fuhr die Kommandantin tonlos fort. »Ich jedoch bin der Captain dieses Schiffes; nicht Sie. Auch sitzen Sie nicht dieser Besprechung vor, sondern ich. Tatsächlich haben Sie keinerlei Platz in der Befehlskette an Bord dieses Schiffes, und ich bin Ihr Betragen allmählich leid. Ich denke –«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Captain! Ich werde auf keinen Fall –«
    »Seien Sie still.« Zachery erhob nicht die Stimme, doch ihre Worte durchschnitten Makris' empörtes Aufbegehren wie ein kaltes Skalpell. Die andere Frau schloss mit einem fast hörbaren Klicken den Mund, die Augen weit aufgerissen vor Erstaunen, dass jemand es wagte, in diesem Ton mit ihr zu reden.
    »Das ist schon besser.« Mit hartem Blick musterte Zachery die Bürokratin, als betrachte sie ein besonders abscheuliches Bakterium. »Wie ich gerade sagen wollte, bin ich der Ansicht, dass es Ihnen gut anstehen würde, ein gewisses Minimum an Höflichkeit zu praktizieren, solange Sie an Bord dieses Schiffes sind. Solange Sie hier sind, wird die Crew der Harvest Joy , das darf ich Ihnen versichern, diese Höflichkeit erwidern. Falls Sie jedoch der Ansicht sein sollten, das Erweisen von Höflichkeit übersteige Ihre Möglichkeiten, so denke ich, dass wir alle auf Ihre Anwesenheit verzichten können. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Makris starrte sie an; sie sah aus

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