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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und er zuckte mit den Schultern.
    »Ich behaupte nicht zu wissen, was er im Schilde führt. Aber dass er uns öffentlich zur Brust genommen hat, wie mein Großvater es zu nennen pflegte, könnte uns später tatsächlich sogar nützlich sein. Soweit es die Presse betrifft, hat er sein unabhängiges Denken unterstrichen und seinen Willen zu sagen, was er denkt. Und die Fragen, die er gestellt hat, waren eigentlich recht sanft. Deshalb hat er sich in die Lage gesetzt, als Puffer wirken zu können, ohne uns wirklich zusätzlich zu schaden. Das bedeutet, dass seine Position später umso mehr Gewicht haben wird, wenn er erklärt, dass er zwar leicht besorgt sei, aber vollstes Vertrauen in die Maßnahmen der Regierung Ihrer Majestät habe.«
    »Glauben Sie ernsthaft, dass er das plant?«, fragte Descroix, offensichtlich ungläubig, und wieder zuckte High Ridge mit den Schultern.
    »Persönlich bezweifle ich das«, räumte er ein. »Seine Unterstützung, so indirekt sie auch war, ist in Bezug auf unsere Außenpolitik immer am unverlässlichsten gewesen. Aber er hat wohl deutlich gemacht, dass er sich über die Folgen im Klaren ist, die ein Sturz dieser Regierung auf die Autorität des Oberhauses hätte. Deshalb wäre ich nicht überrascht, wenn seine Parteiführung ihn von der Notwendigkeit überzeugen würde, uns gegen diesen speziellen Anwurf zu verteidigen. Würden Sie dem zustimmen, Harrison?«
    Er blickte MacIntosh an, und der Innenminister runzelte die Stirn. Doch dann nickte er, offensichtlich widerwillig.
    »Ich bin mir sicher«, warf der Handelsminister ein, »dass der Earl sich … aufgeschlossen zeigt, wenn wir im richtigen Ton mit ihm reden.«
    Unterschiedlich offen blickten sämtliche am Tisch Sitzenden den Earl von North Hollow an. Interessant , dachte High Ridge. Er hatte nicht geglaubt, dass die Dateien der North Hollows auch etwas enthielten, mit dem man New Dijon beeinflussen konnte.
    »Wie immer das ausgeht«, fuhr Descroix schließlich in leicht weniger beißendem Ton fort, »wir haben heute eine schwere Schlappe erlitten. Es hat keinen Sinn, das schönzureden.«
    »Ich wünschte, Sie hätten Unrecht«, sagte High Ridge. Doch natürlich lag sie richtig. Alexander hatte mit gnadenloser Energie jede Einzelheit der Pritchart'schen Vorschläge ans Tageslicht gezerrt. Descroix war es wenigstens gelungen, die Note von Außenminister Giancola unter Verschluss zu halten. Das hatte ihr immerhin gestattet, die Forderungen umzuformulieren, die sich durch einen besonders knappen, kompromisslosen Grundton auszeichneten. Dennoch war es ihr nicht gelungen zu verbergen, dass die Republik Haven tatsächlich zu einer wesentlich härteren Linie umgeschwenkt war. Geradezu schmerzhaft ging aus dem Kommunique hervor, dass Eloise Pritchart nicht länger bereit war, auf manticoranische Vorschläge zu antworten. Stattdessen beabsichtigte sie, ihre eigenen Forderungen auf den Tisch zu legen und zu verlangen, dass Manticore darauf reagierte.
    Als wäre das noch nicht schlimm genug gewesen, hatte sich auch Alexanders unerträglicher Bruder ins Getümmel stürzen müssen. Welche Auswirkungen, hatte er gefragt, habe die jüngst offenbarte erhöhte Kampfkraft der Republican Navy wahrscheinlich auf den zukünftigen Verlauf der Verhandlungen?
    Descroix hatte behauptet, die Folgen der neuen republikanischen Flottenstärke seien minimal, zumal die Regierung bereits Schritte eingeleitet habe, um die bislang unbewiesenen Verbesserungen der havenitischen Kampfkraft auszugleichen. Diese Position zu vertreten war für sie in gewisser Hinsicht sehr unangenehm gewesen – vor allem, wenn man bedachte, wie oft White Haven früher behauptet hatte, dass die Flottenreduzierung durch die Regierung ein gefährlicher Fehler sei. Dennoch hatte Descroix keine andere Stellung beziehen können und darum alles getan, um eine Position zu verteidigen, die man bestenfalls als schwach bezeichnen konnte.
    Bei dieser Konfrontation war sie nicht sehr gut davongekommen.
    Doch trotz alledem, rief High Ridge sich ins Gedächtnis, besaß die Regierung mit fast völliger Sicherheit noch immer eine solide Position im Oberhaus. Bei wenigstens fünfzehn oder zwanzig der Peers, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an der heutigen Sitzung teilgenommen hatten, konnte der Premierminister darauf zählen, dass sie zugunsten der Regierung abstimmen würden. Sie hatten sich absentiert, um einer peinlichen Situation aus dem Wege zu gehen. Doch wie New Dijon wussten sie, wer

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