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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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letztendlich ihre Interessen vertrat. Und bei der Abstimmung, Descroix zu stützen, waren der Koalition tatsächlich weniger unabhängige Peers verloren gegangen, als High Ridge unter den gegebenen Umständen befürchtet hatte.
    »Ich finde, Sie sind mit Alexander so gut fertig geworden, wie es irgendjemand nur hätte schaffen können«, sagte er schließlich zu Descroix, und das stimmte vermutlich sogar. Angesichts der Situation hätte niemand den Oppositionsführer daran hindern können, unglückselig viel politisches Kapital aus der Geschichte zu ziehen, doch Descroix war es immerhin gelungen, seinen Attacken einiges von ihrer Schärfe zu nehmen.
    »So, finden Sie?«, fragte sie und verzog den Mund, als hätte sie in eine faule Frucht gebissen. »Ich wünschte, ich könnte das Gleiche sagen, was sein blödes Arschloch von einem Bruder angeht!«
    High Ridge verzog das Gesicht; zum Teil wegen ihrer Ausdrucksweise, vor allem aber, weil er ihrer Beurteilung zustimmte. White Haven hatte ihnen in der Frage der militärischen Bereitschaft geschadet. Schwer geschadet vermutlich, auch wenn das noch abzuwarten stand.
    »Sagen Sie mir eines, Edward«, wandte sich Descroix mit ihrem finsteren Gesicht an Janacek. »Wie hätten Sie auf diese kleine hochnotpeinliche Vernehmung reagiert?«
    »Das habe ich schon hinter mir, vielen Dank«, entgegnete Janacek säuerlich. »Ihnen ist so was heute zum ersten Mal passiert, aber so viel Glück haben wir in Admiralty House nicht.«
    »Nun, dann hätten Sie es vielleicht kommen sehen und uns vorwarnen sollen«, sagte sie eisig. »Dann wäre es womöglich nicht ganz so peinlich für Sie geworden. Oder für den Rest von uns.«
    »Und hätte das Außenministerium nicht gepennt, hätte uns vielleicht jemand gewarnt, dass Pritchart in nächster Zukunft Forderungen stellen würde, anstatt uns ständig zu versichern, die Verhandlungen im Griff zu haben. Ja, das hätte uns auch einige Peinlichkeiten erspart!«, versetzte Janacek.
    »Was völlig unerheblich gewesen wäre, wenn es den Havies nicht gelungen wäre, Ihnen ihren Flottenausbau zu verheimlichen«, schoss Descroix hitzig zurück. »Hätte Haven seine militärische Lage nicht enorm verbessert, hätte Pritchart nicht den Mut, uns gegenüber diesen herablassenden Ton anzuschlagen!«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, knurrte Janacek. »Und noch was, ich bin es wirklich leid –«
    »Das genügt jetzt.« High Ridge erhob nicht die Stimme, doch sein Ton schnitt den knospenden Streit an der Wurzel ab, und Janacek schloss den Mund. Er ließ sich zwar nicht davon abhalten, Descroix ein letztes Mal wütend anzufunkeln (was sie mit gleicher Münze erwiderte), doch wenigstens schwiegen sie beide.
    »Ich denke«, fuhr der Premierminister fort, »wir alle sind uns einig, dass unsere Position schwächer ist als noch vor wenigen Monaten.« Er zuckte mit den Schultern. »Dergleichen kommt vor in der Politik, und die Trends, die heute gegen uns arbeiten, können sich sehr wohl wenden und zu unseren Gunsten wirken, sobald sich die jetzige Aufregung einmal ein wenig gelegt hat. Schließlich hat die Opposition so lange geunkt, dass ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung es wirklich nicht mehr hören kann. Im Augenblick ist es Alexander und seiner Meute gelungen, ein gewisses Maß an Unruhe aufzurühren, vielleicht sogar ein wenig Panik. Aber wenn wir die Situation beherrschen können, dann wird sich diese Unruhe legen, und die Bevölkerung wird den Eindruck gewinnen, dass die Geschäfte ihren Gang gehen. Auch das liegt in der Natur der Politik.
    Worauf wir unsere Aufmerksamkeit jetzt wenden sollten, ist die Frage, wie wir Herr dieser Situation werden. Und um ganz offen zu sein, Edward, ich glaube, die Öffentlichkeit macht sich größere Sorgen über den möglichen Zuwachs der havenitischen Flottenstärke als über die Formulierungen in diplomatischen Noten.«
    »Das ist mir klar«, räumte Janacek ein.
    »Und wie sollten wir dieser Besorgnis Ihrer Meinung nach begegnen?«
    »Ich darf Ihnen versichern, Admiral Jurgensen und ich haben uns eingehend mit genau dieser Frage befasst«, antwortete der Erste Lord der Admiralität. »Wie ich schon sagte, als die Existenz der neuen havenitischen Schiffe zum ersten Mal bekannt wurde: Die Schiffe an sich spielen eine viel geringere Rolle als die Technik und der Entwicklungsstand ihrer Waffensysteme und Abwehranlagen. Eingedenk dessen hat Admiral Jurgensen eine umfassende Analyse aller uns verfügbaren Daten

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