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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine rasche Beilegung unserer Differenzen im gegenseitigen Einvernehmen ausschließen. Allerdings bin ich sicher, dass beide Regierungen sie aufrichtig wünschen. Präsidentin Pritcharts Rede spiegelte zweifellos die Frustration wider, die wir alle empfinden.«
    Sie lächelte erneut. Alexander erwiderte das Lächeln nicht, und ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich leicht.
    »Um Ihre erste Frage zu beantworten, Mylord, Ihrer Majestät Regierung hat ein Kommunique empfangen, das uns von Präsidentin Pritchart über das Büro von Außenminister Giancola zugeleitet wurde. Ich würde seinen Inhalt jedoch nicht als ›Forderung‹ bezeichnen. Gewiss enthält es eine Reihe von Vorschlägen, auf die Präsidentin Pritchart offensichtlich eine Antwort von der Regierung Ihrer Majestät erwartet. Trotzdem impliziert der Begriff ›Forderung‹ einen weit härteren Konfrontationskurs, als Präsidentin Pritchart ihn in ihrer Mitteilung tatsächlich anschlägt.
    Die genaue Natur ihrer Vorschläge ist ein wenig vertraulich«, fuhr sie fort, indem sie sich sehr vorsichtig in potenziell trübe Gewässer vortastete. »Die Natur solch komplexer, fortlaufender Verhandlungen, insbesondere dieser, in denen sich die Gemüter gelegentlich auf beiden Seiten erhitzen, erfordert einen etwas höheren Grad an Vertraulichkeit als sonst. Ihrer Majestät Regierung ersucht um die Nachsicht dieser Kammer und bittet, diese Vertraulichkeit in diesem Fall zu gewährleisten.«
    »Während ich die Notwendigkeit von Vertraulichkeit unter diversen Umständen voll und ganz einsehe, Madame Ministerin«, entgegnete Alexander, »fällt es mir ein wenig schwer zu glauben, dass dies hier der Fall sein soll. Die Verhandlungen laufen seit über vier T-Jahren. Die Medien haben selbst den winzigsten Aspekt davon in allen Einzelheiten besprochen. Solange Präsidentin Pritcharts Kommunique nicht eine ungeahnte, völlige Abkehr von allen republikanischen Positionen der Vergangenheit ist, sehe ich keinen zwingenden Grund, ihre ›Vorschläge‹ vor dieser Kammer geheim zu halten. Schließlich …« – er gestattete sich ein eisiges Lächeln – »kennt sie die Vorschläge ja schon.«
    Descroix fand es diesmal noch schwieriger, nicht mit ihren Notizkarten zu spielen. Nach den ungeschriebenen, aber unverbrüchlichen Präzedenzfällen, die für die Fragestunde maßgebend waren, konnte sie die Beantwortung von Alexanders Frage nur dann verweigern, wenn sie beteuerte, dass die Sicherheit des Sternenkönigreichs dies von ihr verlange. Diese Möglichkeit stand ihr immer offen, doch würde unter den Peers wohl kaum jemand so dumm sein zu glauben, dass hinter ihrer Behauptung mehr stecke als ein verzweifelter politischer Winkelzug. Berief sie sich allerdings auf die Sicherheitsinteressen des Sternenkönigreichs, gab sie indirekt zu, dass Pritcharts Vorschläge tatsächlich eine größere Eskalation im Verhältnis zwischen den beiden Sternnationen bedeuteten.
    Es gab jedoch noch einen Appell, der sie aus den Hörnern dieses Dilemmas befreien konnte, ohne dass sie zu dieser gefährlichen Alternative Zuflucht nehmen müsste.
    »Ich bedaure, dass Ihrer Majestät Regierung mit Ihnen darüber nicht der gleichen Ansicht ist, Mylord«, sagte sie fest. »Die Regierung und ich als Außenministerin sind der Ansicht, dass es weder den Interessen des Sternenkönigreichs noch unserer Hoffnung auf Fortschritt in den Friedensverhandlungen mit der Republik Haven dienen würde, wenn wir die Vertraulichkeit des Verhandlungsprozesses brächen. Ich muss daher das Urteil der Kammer insgesamt anrufen und hoffe, dass ihre edlen Angehörigen meine Position und die der Regierung Ihrer Majestät stützen.«
    »Ladys und Gentlemen der Kammer«, verkündete der Speaker, »die Ehrenwerte Ministerin ersucht um Ihre Duldung und bittet, sie in ihrer Ablehnung einer weitergehenden Antwort auf die Frage des edlen Mitglieds dieser Kammer zu stützen. Bitte entscheiden Sie jetzt über diese Frage.«
    Descroix stand mit siegesgewisser Miene ruhig hinter ihrem Pult, während die Angehörigen des Oberhauses ihre Stimmen in ihre Konsolen eingaben. Es dauerte nicht lange, und der Speaker blickte von dem Display auf, das sie ihm anzeigte.
    »Ladys und Gentlemen der Kammer«, sagte er, »Sie haben sich entschieden. Dreihundertdreiundsiebzig Stimmen stützen die Position der Ehrenwerten Ministerin, dreihunderteinundneunzig Stimmen widersprechen ihr bei dreiundzwanzig Enthaltungen. Die Position der Ehrenwerten Ministerin

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