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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gemacht haben. Offensichtlich lassen sich die Mantys davon nicht beeindrucken. Deshalb meine ich: Falls wir weiterhin versuchen wollen, ihnen bei den Verhandlungen Zugeständnisse abzuringen, müssen wir einen anderen Weg als den diplomatischen Austausch finden, um unseren Druck auf sie zu vergrößern. Vielleicht bin ich zu weit gegangen, als ich militärische Mittel erwähnte, aber seien wir doch ehrlich: Welche anderen Druckmittel haben wir denn außer der Drohung, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen?«
    »Ich glaube, die Möglichkeit dieser Drohung haben wir Manticore bereits zu verstehen gegeben«, sagte Pritchart. »Ich sehe keinen Grund, die Spannungen zu verstärken, indem ich dem Sternenkönigreich mit der Navy winke. Ich habe vielmehr vor, weiterhin diplomatischen Druck auf sie auszuüben. Haben Sie etwas dagegen einzuwenden?«
    »Selbstverständlich nicht«, sagte er in einem Tonfall der das genaue Gegenteil durchblicken ließ. »Und selbst wenn, Sie sind die Präsidentin. Aber wenn Sie – wir, meine ich – den diplomatischen Druck aufrechterhalten wollen, dann sollten wir über unsere weiteren Optionen nachdenken. Und deshalb möchte ich noch einmal nachdrücklich darauf drängen, dass wir auch die Existenz unserer LAC-Träger bekannt geben.«
    »Auf keinen Fall«, widersprach Pritchart und schnitt innerlich ein Gesicht. Ihre Weigerung hatte sie mit weit höherem Nachdruck ausgesprochen als beabsichtigt. Zum Teil lag das wohl daran, dass sie in dieser Frage direkt zwischen Thomas Theisman und Arnold Giancola stand, was ihr gar nicht gefiel. Dass Thomas Theisman ein Freund war, Giancola hingegen das genaue Gegenteil, verstärkte ihren Grimm noch zusätzlich.
    Und zum Teil reagierst du wohl auch so, weil du Giancolas Vorschläge immer lieber als schlechte Ideen betrachten willst, nur weil sie von ihm stammen , rief sie sich noch einmal in Erinnerung.
    »Nein«, sagte sie gelassen und schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht bereit, Thomas Theisman in dieser Hinsicht zu überstimmen – jedenfalls noch nicht. Allerdings will ich Descroix in unmissverständlichen Worten antworten.«
    »Das ist Ihre Entscheidung«, räumte Giancola widerstrebend ein. Junge, Junge , dachte er hinter seiner Fassade der Unwilligkeit, Pritchart lässt sich leichter steuern als gedacht. Es war wie die alte Geschichte von dem Schwein, das man ›führt‹, indem man ihm eine Schnur ans Hinterbein bindet und in die entgegengesetzte Richtung zu der zerrt, in die es gehen soll. Wenn er im Augenblick eines nicht wünschte, dann dass im Sternenkönigreich jemand zu früh aufwachte und die militärische Bedrohung erkannte, die Manticore gegenüberstand; die Existenz der LAC-Träger zu verlautbaren hätte das vermutlich bewirkt.
    »Ja«, sagte Pritchart und blickte ihm direkt in die Augen, »darüber entscheide ich, nicht wahr?«
     
     
     
     
    »Die Präsidentin ist am Com, Sir«, meldete Captain Borderwijk, Theismans Adjutantin.
    Als Thomas Theisman ihre Stimme hörte, nahm er den Blick von der Holokarte, die über dem Konferenztisch schwebte. Seine Adjutantin klopfte sich leicht gegen den Ohrhörer, um ihm anzuzeigen, woher sie die Neuigkeit hatte, und Theisman verkniff sich ein Stirnrunzeln. Leicht fiel ihm das nicht. Normalerweise sprach er sehr gern mit Eloise Pritchart. Leider wusste er aber, mit wem sie an diesem Nachmittag einen Gesprächstermin gehabt hatte.
    »Danke, Alenka«, sagte er und blickte den Planungsstab an, der mit ihm die Karte umringte. »Meine Damen und Herren, ich überlasse es Ihnen und Admiral Trenis, das Gespräch mit Admiral Marquette fortzusetzen. Arnaud«, wandte er sich an den Stabschef, »wir besprechen Ihre Schlussfolgerungen heute Abend.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Marquette, und mit einem Nicken zu seinen Untergebenen drehte Theisman sich um und ging durch den Flur zu seinem Büro. Borderwijk folgte ihm bis ins Vorzimmer, wo sie sich an ihren Schreibtisch setzte. Theismans Schreibersmaat wollte sich erheben, doch er bedeutete ihr, Platz zu behalten, und begab sich in sein Allerheiligstes. An seinem Comterminal blinkte es, und er atmete einmal tief durch, dann setzte er sich vor das Terminal und nahm das Gespräch an.
    »Hallo, Eloise«, sagte er, als Pritcharts Gesicht auf dem Display erschien, »tut mir Leid, dass ich Sie so lange warten gelassen habe. Ich war den Korridor hinunter bei Marquette und dem Planungsstab.«
    »Entschuldigen Sie sich nicht«, entgegnete sie. »Nach dem Gespräch, das

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