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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Pökel-Fischgericht, auf das sie so stolz sind, reinstopfen und so tun muss, als würde es mir schmecken. Ich hätte deshalb lieber nichts im Magen, was mir überraschend hochkommen könnte.«
    Pritchart lachte auf, und zu ihrem Erstaunen empfand sie echte Erheiterung. Zu schade, dass sie Giancola nicht so weit über den Weg trauen durfte, wie sie spucken konnte. Sowenig sie den Mann leiden konnte und sosehr sie ihn beargwöhnte, auch sie war für seinen Charme und seine magnetische Persönlichkeit empfänglich, die er auszustrahlen wusste, wann immer es seinen Zwecken diente.
    »Wenn das so ist, kommen wir zum Geschäftlichen«, sagte sie nach einem Augenblick, und in ihrer Stimme lag kein weiterer Hang zur Heiterkeit.
    »Ja, das sollten wir wohl«, stimmte Giancola zu und sah sie schief an. »Darf ich davon ausgehen, dass Sie meinen Bericht bereits gelesen haben?«
    »Allerdings.« Pritchart runzelte die Stirn. »Und ich kann nicht sagen, dass er mir besonders gefallen hat.«
    »Mir gefallen meine Schlussfolgerungen selber nicht«, entgegnete er ihr, doch das war nur die halbe Wahrheit.
    »Dem Ton von Descroix' Note nach zu urteilen verhärtet sich die manticoranische Position eher noch.« Pritchart blickte ihn forschend an. »Ist das auch Ihre Schlussfolgerung?«
    »Ja«, antwortete er. »Natürlich«, fügte er mit einer Stimme hinzu, die einen Hauch von Befriedigung barg, »könnte ich in dieser Hinsicht ein wenig voreingenommen sein – bedenken Sie nur meine früheren Einschätzungen darüber, welche außenpolitischen Prioritäten die Mantys setzen.«
    »Es schadet nie, sich bewusst zu sein, dass Erwartungen uns manchmal in die Irre führen«, stellte Pritchart freundlich fest.
    Ihre Blicke trafen sich einen Moment lang. Die Herausforderung schwebte zwischen ihnen in der Luft, und das Büro schien vor Spannung zu summen. Doch dieser Moment währte nur kurz. Keiner von beiden machte sich Illusionen über ihre Beziehungen, und noch war niemand von ihnen bereit, dem anderen offen den Krieg zu erklären.
    »Trotzdem«, fuhr Pritchart fort, »muss ich zugeben, dass Descroix' Note fast einer hochnäsigen Ablehnung unserer Forderungen gleichkommt.«
    »Ja, so ist es«, stimmte Giancola ihr in bewusst unbeteiligtem Ton zu. Aus seiner Perspektive gesehen war die Antwort der manticoranischen Außenministerin geradezu perfekt gewesen. Die förmliche diplomatische Sprache hatte die passende Undurchsichtigkeit aufgewiesen, doch ganz offensichtlich setzte Descroix sie ein, um Pritcharts Anregungen offiziell zuzustimmen und der Republik zugleich mitzuteilen, dass jede Hoffnung vergeblich sei. Giancola hätte die Frau küssen können, als ihre Note per Kurier in der Hauptstadt eingetroffen war.
    »Ich neige sogar der Vermutung zu«, fuhr er fort, »dass den Manticoranern die grundsätzliche Verschiebung im militärischen Kräfteverhältnis seit Beginn der Verhandlungen noch gar nicht klar geworden ist.«
    Wie Pritchart bemerkte, wies er bewusst nicht darauf hin, dass die Bekanntgabe dieser Verschiebung die Regierung High Ridge dazu hätte bewegen können, sich genauer mit den militärischen Gegebenheiten zu befassen. Andererseits unterstrich Giancola diese Feststellung gerade dadurch, dass er diese Möglichkeit nicht erwähnte.
    »Ich möchte die Verhandlungen wirklich nicht auf die Frage reduzieren, wer die größeren Kanonen hat, Arnold«, sagte sie kühl.
    »Ich auch nicht«, stimmte er ihr mit anscheinender Aufrichtigkeit zu. »Leider beruht eine effektive Diplomatie unter dem Strich viel stärker auf einem günstigen militärischen Kräfteverhältnis, als wir zugeben wollen.« Er zuckte mit den Schultern. »Das Universum ist nicht perfekt, Madame Präsidentin.«
    »Stimmt. Ich würde nur vorziehen, ihm nicht noch mehr von seiner Perfektion zu nehmen.«
    »Ich habe niemals befürwortet, die Situation so weit eskalieren zu lassen, dass es zur Wiederaufnahme der Feindseligkeiten kommen könnte«, entgegnete er. »Trotzdem können Sternnationen in einen Krieg taumeln, den sie gar nicht wollen, indem sie die Stärke und Entschlossenheit einer anderen falsch einschätzen. Und im Augenblick scheint Manticore, was uns betrifft, beide Eigenschaften sehr eifrig zu unterschätzen.«
    »Ich glaube nicht, dass unsere letzte Note in dieser Hinsicht noch klarer hätte sein können«, sagte Pritchart, und ihre Stimme wies noch immer den frostigen Unterton auf.
    »Vorausgesetzt, die Mantys sind überhaupt dazu bereit sie sich richtig

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