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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kicherte sie. »Besonders wenn du zu den Namen der provisorischen Sektorgouverneure kommst.«
    Ihr Finger zuckte auf eine bestimmte Zeile. »Da, sieh's dir an. Hier steht La Martine.«
    Yuri las den Namen des neuen provisorischen Sektorgouverneurs.
    »Prinz im Exil, allerdings!«, johlte Sharon.
    Radamacher fauchte einen Befehl.
    »Holt Cachat. Holt ihn her. Sofort .«
     
     
     
     
    Als Cachat auf die Brücke kam, trat Yuri ihm entgegen und knallte die Liste auf eine Konsole.
    »Sehen Sie sich das an!«, befahl er in anklagendem Ton. »Lesen Sie es selbst!«
    Verblüfft folgten Cachats Augen der Liste. Beim ersten Mal überflog er sie nur schnell. Dann, als er sie zum zweiten Mal las, erkannte Yuri die Wahrheit. Er wusste mit Gewissheit, dass es wahr war.
    Der harte junge Fanatiker war am Ende verschwunden. Vor dem Kommissar stand nur noch ein Vierundzwanzigjähriger, der jünger aussah. Er war ein wenig verwirrt und sehr unsicher.
    Seine dunklen Augen – seine braunen Augen – waren tränenfeucht.
    »Du Mistkerl«, zischte Yuri. »Du verräterischer Hund. Du hast mich angelogen. Du hast uns alle angelogen. Du bist der verdammt beste Lügner, dem ich je begegnet bin. Du hast uns alle zum Narren gehalten.«
    Anklagend wies er mit dem Finger auf die Liste.
    »Gib es zu!«, brüllte er. »Das war alles nur gespielt !«

 
     
    Kapitel 12
     
     
    »Wirklich?«, fragte Cachat leise, als wunderte es ihn selbst. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, Yuri, ich glaube nicht. Ich habe Ihnen schon einmal gesagt – und es ist nicht meine Schuld, wenn Sie mir nie glauben wollen –, dass ich der Volksrepublik einen Eid geleistet habe. Diesen Schwur habe ich gehalten. Hier im La-Martine-Sektor.«
    Seine Stimme wurde fester und weniger unsicher. »Ich bin von der Volksrepublik abgestellt worden, um Verräter aufzuspüren und zu bestrafen. Zwo der größten Verräter waren in den letzten Jahren Rob Pierre und Oscar Saint-Just. Sie sind unserer Revolution in den Rücken gefallen und haben sie für ihre Zwecke vereinnahmt.«
    Alle Unsicherheit war völlig verschwunden. »Dafür sollen Sie in der Hölle schmoren.«
    »Seit wann?«, krächzte Yuri.
    Cachat begriff, was er meinte. »Seit meiner Zeit auf Terra gehöre ich zur Opposition. Praktisch seit Beginn meiner Karriere.
    Kevin Usher war der Kommandeur der Marineseinheit, die in unserer Botschaft auf Alterde stationiert ist, und er … Na ja, sagen wir, er hat mich bei der Hand genommen und auf den richtigen Weg geführt. Nachdem ich genug gesehen hatte, mit dem ich einfach nicht zurechtkam.«
    Plötzlich erhellte ein Lächeln Cachats Gesicht. Ein echtes, ehrliches Lächeln, nicht das Rasiermesser, das Yuri mehrmals gesehen hatte. »Allerdings hat er mich vorher krankenhausreif geschlagen.«
    Er bedachte Sharon mit einem halb entschuldigenden Nicken. »Wenn es Sie irgendwie tröstet, Kommissar Justice, so kann ich Ihnen versichern, dass Kevin Usher mich übler verprügelt hat, als Sie auf meinen Befehl hin geschlagen worden sind.«
    Er blickte Yuri an und zuckte mit den Achseln. Diesmal richtig. »Allerdings nicht so übel wie Sie. Aber es tut mir Leid, Yuri, ich hatte Sie schon als den Schlüssel zu der ganzen Lage vorgesehen, ehe ich hier ankam, und ich musste Sie so gut schützen, wie ich konnte. Deshalb benutzte ich, auf einer groben Skala, die gleiche simple Taktik, die Kevin einmal bei mir angewendet hatte. Ich ließ Sie – Sharon – und andere – zusammenschlagen, um zu zeigen, dass Sie nicht mit mir im Bunde stehen.«
    »Warum haben Sie uns nicht eingeweiht?«, fragte Major Bürger fast flüsternd. »Ich meine … nachdem Saint-Just tot und alles vorüber war? Die ganzen Wochen …«
    »War es das wirklich? Vorüber, meine ich.« Cachats Augen waren wieder sehr dunkel geworden. »Ich konnte nicht vorhersagen, was für eine Art Regime aus dem Putsch hervorgehen würde, sondern musste mich darauf einstellen, weiter in der Opposition zu bleiben. Da ich aber alles getan hatte, was mir möglich war, um La Martine auf jede Eventualität vorzubereiten – einschließlich der Restauration des alten Regimes –, musste meine Legende aufrechterhalten bleiben. Das war einfach meine Pflicht.« Jeder Offizier auf der Brücke starrte ihn nun an. An den Stationen bemühten sich nur wenige Gasten noch zu verbergen, dass sie ebenfalls zuhörten.
    Cachat runzelte die Stirn. »Warum blicken Sie alle so verwirrt drein? Sie wissen doch, wie genau ich recherchiere. Als ich auf La

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