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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu schweifen. Das Herz rutschte ihm in die Magengrube, als ihm klar wurde, wie viele Ohren …
    »Und wieder!«, rief Cachat. »Wann lernen Sie es endlich?«
    Der Fanatiker – Yuri konnte nicht anders, als ihn mit diesem Begriff zu belegen; nun vielleicht weniger denn je – bedachte ihn mit dem altbekannten dunklen, kühlen prüfenden Blick. »Nehmen Sie eines als Tatsache hin, ja? Ich bin in diesen Dingen viel besser als Sie je sein werden, Yuri Radamacher. Ich bin von Natur aus besser, und dann wurde ich von den Besten ausgebildet. Oscar Saint-Just hat das Eisen in die Form gegossen, und die Form hat Kevin Usher gemacht – der arme Kerl! Deshalb weiß ich, was ich tue.«
    Seine Augen bewegten sich langsamer über die Brücke. Jeden einzelnen Gästen – von denen keiner mehr so tat, als kümmere er oder sie sich noch um dienstliche Aufgaben – blickte er an, und die meisten von ihnen sahen weg. Seinem Blick war nur schwer standzuhalten. Eigenartigerweise jedoch schienen Cachats Augen heller zu werden, je länger er schaute: Anfangs waren sie schwarz, am Ende zeigten sie ein eher warmes Braun.
    »Einen Beweis gibt es nicht«, wiederholte Cachat an die gesamte Brücke gewandt. »Und es existiert keine Aufzeichnung dieser Unterredung. Ich fürchte, Sie alle hier leiden vorübergehend unter Wahnvorstellungen. Ohne Zweifel werden sich wilde Gerüchte durch das Schiff verbreiten, die jeder Grundlage entbehren. Ohne Zweifel wird schon bald der gesamte Kampfverband davon gehört haben. Und ich bezweifle nicht, dass diese Gerüchte sich am Ende in der gesamten Republik herumsprechen werden.«
    Er wandte sich wieder den Offizieren zu und grinste sie schmal an. »Und? Ich sehe nicht, wie es der Republik schaden könnte, wenn Gerüchte existieren, dass selbst während der schlimmsten Tage der Saint-Just-Tyrannei ein ganz besonders verabscheuungswürdiger hoher SyS-Offizier von einer Schiffsbesatzung der Volksrepublik auseinander genommen wurde – das kann ihr nicht im Geringsten schaden.«
    Einen Augenblick lang war alles still. Dann, als besäßen sie nur ein einzelnes Paar Lungen, atmeten fast zwei Dutzend Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften gleichzeitig auf.
    Major Lafitte gelang sogar eine Art Lachen. »Cachat, ich glaube nicht, dass selbst Saint-Just an seinem besten Tag – oder dem schlimmsten, ich bin ich mir nicht sicher – so skrupellos gewesen wäre. Deshalb also haben Sie die Marines der Veracity von Anfang an als Faust eingesetzt.«
    »Ich sagte es ja schon. Ich bin von dem Allerbesten ausgebildet worden …« Cachats kurzes Auflachen klang rau. »Einen Folterer verdächtigt niemand eines anderen Verbrechens als der Folter, Major. Dieses Werk radiert alles aus, was darunter lauern mag. Wie Kevin einmal zu mir sagte: ›Blut ist immer die beste Legende, und umso besser, wenn es an deinen Fäusten klebt.‹«
    Er wandte sich Yuri zu. »Begreifen Sie jetzt, Volkskommissar?«
    Yuri gab keine Antwort, doch was er empfand, musste seine Miene verraten haben. Du bist immer noch ein verdammter Fanatiker, Cachat!
    Cachat wandte seufzend den Blick ab. Einen Augenblick lang wirkte er sehr jung und verletzlich.
    »Ich hatte sonst nichts, Yuri«, sagte er leise. »Keine andere Waffe; keinen anderen Schild. Deshalb musste meine Rolle für beides herhalten.«
    Ganz weit hinten schienen seine Augen feucht zu werden. »Habe ich also geschauspielert? Ich weiß es ganz ehrlich nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es wissen möchte.«
    »Mir ist das gleich«, warf Major Lafitte mit fester Stimme ein. »Solange Sie nur auf meiner Seite stehen.«
    Sharon schien keine Luft zu bekommen. »Darauf stoße ich an!«, rief sie aus. An Captain Wright gewandt fragte sie: »Was sagen Sie dazu, Sir? Es ist Ihr Schiff. Aber ich denke, ein Glas Sekt sollte in Ordnung sein.«
    Wright war nicht gerade das, was man eine Seele von einem Menschen nennt; das waren nur sehr wenige Kommandanten von SyS-Großkampfschiffen. Im Vergleich mit Gallanti jedoch brachte er Leben in jede Party.
    »Damit dehnen wir die Vorschriften, aber … ich bin geneigt zuzustimmen, dass –«
    Weiter kam er nicht, da plötzlich der Alarm losging. Commander Tarack, Ballons Ersatz als Taktischer Offizier der Hector , fuhr in seinem Sessel auf – wie alle Anwesenden hatte auch er nur noch auf Cachat geachtet – und wandte sich rasch seiner Konsole zu. Auf dem Display blinkten neue Lichtkennungen, und er lauschte angestrengt seinem Ohrhörer.
    Und

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