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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Martine ankam – die Reise ist lang –, war ich mir ziemlich sicher, dass ich wüsste, was hier vorging. Und was ich tun musste. Ich brauchte nicht allzu lange, um es zu bestätigen.«
    Von allen Personen auf der Brücke hatte nur Major Lafitte die Augen nicht aufgerissen. Er hatte sie vielmehr in unterdrücktem Zorn zu Schlitzen zusammengekniffen.
    »Warum zum Teufel haben Sie uns befohlen, Ihre blutige Arbeit zu verrichten?«, herrschte er Cachat an. Er warf Sharon einen Blick zu. »Besonders an unserer eigenen Kommissarin. Die verdammt noch mal beste Schiffskommissarin, mit der irgendeiner von uns je gedient hat.«
    »Stellen Sie sich nicht dumm, Major Lafitte!«, fuhr Cachat ihn an. Anscheinend war der Fanatiker wieder da. »Als Erstes musste ich …«
    Er verstummte abrupt. Drehte sich um und fixierte einen der Signalgasten mit einem festen Blick. »Sind die Rekorder eingeschaltet?«
    Hastig – sie blickte den Kommandanten des Schiffes nicht einmal an – drückte sie einen Knopf an ihrer Konsole. »Jetzt nicht mehr, Sir.«
    Cachat nickte und wandte sich wieder um. »Nichts für ungut, Captain Wright, aber mir ist es lieber, wenn es hiervon keine offizielle Aufzeichnung gibt.« Er fuhr fort, bevor der Kommandant des Superdreadnoughts sein bestätigendes Nicken beendet hatte. »Wie ich gerade sagte, Major Lafitte, stellen Sie sich nicht dumm. Jamkas Irrsinnsherrschaft – oder ihre Folgen, sollte ich lieber sagen – haben mir die Gelegenheit geboten, die schlimmsten Elemente von Saint-Justs Verrat im La-Martine-Sektor zu vernichten. Natürlich …«
    Er zuckte wieder mit den Schultern, doch diesmal war es alte leichte Heben der Achseln. »Ich konnte nicht ahnen – und habe, wenn ich ehrlich bin, nie damit gerechnet –, dass Admiral Theisman in Kürze den Verräter stürzen würde. Dennoch, es spielt keine Rolle. Meine Pflicht war eindeutig. Früher oder später musste Saint-Justs Regime zusammenbrechen. Oder zumindest fadenscheinig werden. Kein Polizeistaat hat je für sehr lange überlebt. Das hat mir Kevin Usher einmal gesagt, und ich glaube ihm. Ohne Rob Pierre war Saint-Justs Fall unvermeidlich – und stand rasch bevor.«
    Usher hat Recht , dachte Yuri. Ohne Stalin hat sich Berija nur … was? … ein paar Wochen halten können. Ich kann mich nicht genau erinnern. Kein halbes Jahr jedenfalls. Terror allein reicht nie aus.
    »Es war somit eindeutig meine Pflicht, mein Möglichstes zu tun, um La Martine auf die bevorstehenden Umwälzungen vorzubereiten«, fuhr Cachat fort. »Den Sektor sozusagen zu entschärfen. Der Mord an Jamka bot mir natürlich den idealen Ansatzpunkt. Aber dazu – um auf das Wesentliche zurückzukommen, Major – musste ich mich unverzüglich der Hilfe seiner Mörder versichern. Sie waren die einzigen Menschen, auf die ich mich felsenfest verlassen konnte. Zum Teil natürlich, weil ihre Tat auf ihren guten Charakter hinwies, aber auch, weil sie meine Anwesenheit als sicherste Möglichkeit betrachten würden, ihre eigenen Spuren zu verwischen. Tatsächlich konnten sie auf diese Weise das Ziel, das sie sich gesetzt hatten, am schnellsten erreichen. Ich bin mir sicher, dass Sie geplant hatten, mit der Zeit jeden hinzurichten, der in den Mord an Ms Quedilla verwickelt gewesen war. Jamka war erst der Anfang.«
    Die Brücke war erstellt. Aus Major Lafittes Gesicht war jeglicher Zorn gewichen. Nur noch Entsetzen war dort zu sehen. Sharon sah aus, als hätte sie ein Gespenst gesehen. »Lieber Himmel«, flüsterte Yuri. Halb bittend begann er: »Sharon …«
    » Lassen Sie das, Radamacher! «
    Noch niemand hatte je gehört, wie Victor Cachat die Stimme erhob. Und er hatte eine laute Stimme. Nicht im Geringsten kühl, sondern heiß vor Wut.
    »Sie Faulpelz!«, bellte Cachat. Er biss die Zähne aufeinander und riss sich sichtlich zusammen: »Sie hat nur getan, was Sie hätten tun müssen, Radamacher. Sie waren stellvertretender Leiter der Systemsicherheit im La-Martine-Sektor. Ihre Pflicht wäre es gewesen, für die Beseitigung eines Tieres wie Jamka zu sorgen, nachdem seine Natur deutlich zutage getreten und die Gefahr, die er für die Menschen der Volksrepublik darstellte, offensichtlich geworden war. Nicht die Aufgabe von Kommissarin Justice, sondern Ihre. Wie immer, Volkskommissar .«
    Seine Nasenflügel bebten. »Aber Sie sahen natürlich in die andere Richtung. Ließen die Zügel schleifen. Wie immer, Volkskommissar .«
    Das letzte Wort triefte förmlich vor Sarkasmus. Doch als wäre

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