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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verzögerte sich so lange, dass er keine wirksame Verfolgung mehr einzuleiten vermochte.
    In ihrem angestrengten Nachdenken über die Frage, warum die Hangartore wie von selbst auffuhren, bemerkte sie erst an Dinahs Lächeln, dass ihr eine Bilderbuchlandung gelungen war.
    »Kein Signal vom Aronsstab «, meldete Odelia knapp, »aber die Sensoren zeigen mehrere Merkwürdigkeiten. Der Reaktor ist auf größeren Leistungsausstoß gestellt, der Maschinenleitstand weist einen höheren Bereitschaftszustand aus.«

Judith runzelte die Stirn, gab aber das Zeichen, die Maschinen des Shuttles herunterzufahren.
    »Sende deinen Bericht an Samsons Verderb und sag ihnen, sie sollen sich bereithalten …«
    Odelia zuckte leicht zusammen und hob die Hand, um Judith stumm zu unterbrechen. Dann schaltete sie, was bei ihr ankam, auf die Lautsprecher, damit das ganze Cockpit es hören konnte.
    »Hallo, Joe«, sagte eine lakonische Männerstimme, die Sam gehörte, einem Mitglied der Wartungsmannschaft, über die bildlose Sprechverbindung. »Das war ziemlich gut. Wir bringen die Paletten nach dem Druckausgleich. Warum hast du nicht die Blüte genommen? 'n bisschen überrascht sind wir schon.«
    Judith bedeutete Odelia rasch, sie durchzustellen.
    »Hallo, Sam«, antwortete sie, wobei sie darauf vertraute, dass der Computer eine männliche Stimme erzeugte, die nicht allzu sehr anders klang als Joe. »Bevor er aufgebrochen ist, hat der Alte befohlen, die Blüte mal kräftig abzuschrubben.«
    »Das sieht ihm ähnlich«, entgegnete Sam, »diesem selbstgefälligen Schwanz. Ist ja auch schlimm, wenn seine Privatkutsche Blutflecke auf den Sitzen hat. Der Druck ist fast normal. Bis gleich …«
    Er schaltete ab, und Judith blinzelte. Sie wusste, dass sie etwas sagen sollte, damit die Schwestern nicht in Panik gerieten. Ihr Plan hatte vorgesehen, die Wartungscrew an Bord des Aronsstab zu beseitigen, aber es klang ganz danach, als hätten Joe, Sam und weiß Gott wer noch alles erheblich mehr vorgehabt als nur das Schiff in Schuss zu halten.
    »Wir sind wohl nicht die Einzigen, die sich Ephraims Abwesenheit zunutze machen«, sagte Judith nüchtern. »Nach allem, was wir wissen, hat Joe schon seit Jahren geschmuggelt. Es leuchtet ein, dass er und seine Komplizen ein Schiff in der Umlaufbahn als Treffpunkt benutzen.«
    »Das erklärt vor allem, warum wir bisher nicht angerufen worden sind«, stimmte Dinah ihr zu. Sie stand auf, um das Cockpit zu verlassen; zweifellos wollte sie ihre eigene Art von Ruhe verbreiten. »Joe muss einen Flugplan eingereicht haben. Die Wege des Herrn sind unerforschlich. Manchmal sind selbst Sünder sein Werkzeug. Wir wollen ihn nicht enttäuschen, indem wir ein Wunder zurückweisen, wenn er es uns schenkt.«
    Odelia hatte Zaneta, die Anführerin von Samsons Verderb, zugeschaltet, und nun drang ihre Stimme knapp und selbstsicher aus dem Ohrhörer.
    »Wir gehen hinaus, bevor die Männer auf die Galerie kommen. Wenn wir den Shuttle verschlossen halten, nachdem sie in den Hangar betreten haben, werden sie auf jeden Fall misstrauisch. Wenn wir ihnen zuvorkommen, übersehen sie uns vielleicht. Betet für uns.«
    Judith hörte leises Murmeln durch die offene Cockpitluke; die Schwestern, die abwarten und sich bereithalten mussten, taten genau das. Judith fehlte deren Glaube, aber ihre leisen, rhythmischen Laute fand sie seltsam beruhigend.
    »Odelia«, sagte sie zum Signaloffizier, »erinnere alle, die Anzüge haben, daran, sie zu schließen. Wir wissen nicht, welche Überraschungen noch auf uns warten. Die inneren Schotte der Luftschleusen werden geschlossen, die äußeren werden geöffnet, damit es so aussieht, als warteten wir, dass jemand an Bord kommt.«
    Odelia erbleichte ein wenig, doch sie gab den Befehl weiter, während sie selbst ihren Raumanzug schloss.
    Außer Warten gab es nichts zu tun, und so warteten sie schweigend; die einzigen Laute waren Zenetas knappe Meldungen.
    »Wir sind aus dem Shuttle und postieren uns zu beiden Seiten der Tür.«
    »Lichter zeigen an, dass die Luke zum Schiff sich öffnet.«
    Die nächsten Worte waren nicht für die wartenden Schwestern bestimmt, sondern für Samsons Verderb.
    »Ruhig – lasst sie durch … Miriam, du sorgst dafür, dass die Luke offen bleibt. Wir wollen nicht im Hangar eingeschlossen werden.«
    Odelia erinnerte sich plötzlich an die Außenkameras des Blume und schaltete sie ein. Das Bild war verzerrt, denn Odelia nahm sich nicht die Zeit, es zu zentrieren, aber die

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