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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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respektierten, und hatte sich bemüht, sie zu erlangen.
    Flüchtig fragte sich Michael, ob er etwas Ähnliches hätte tun sollen. Im nächsten Moment wies er die Idee schon wieder von sich. Er war ein manticoranischer Prinz. Nichts vermochte das zu ändern, und keine kosmetische Behandlung konnte ihn mehr er selbst sein lassen.
    Die Begrüßung waren vom Lob Gottes und der Weisheit des Herrn umrahmt, doch Michael wäre umsonst im Mount Royal Palace aufgewachsen, hätte er nicht gelernt herauszuhören, wenn ein Mensch sich selbst beglückwünschte – und hier war es nicht sonderlich schwer zu entdecken. Der Vorsitzende Älteste Simonds war sehr mit sich zufrieden.
    Schweigend, was nach Michaels Hoffnung als die Bescheidenheit der Jugend angesichts des Alters aufgefasst wurde, begnügte er sich mit Zuhören, während Botschafter Faldo und Mr Lawler mit den passenden Schmeicheleien den Vorsitzenden Ältesten, die Hohen Ältesten und die sehr wenigen gewöhnlichen Ältesten begrüßten, denen gestattet worden war, zu diesem ersten privaten Konklave zu erscheinen.
    Michael kam damit sehr gut zurecht, bis die Türen aufglitten und eine kleine Abordnung einließen, die unverkennbar nicht aus Masadanern bestand. Wie die Diplomaten unter Botschafter Faldo trugen sie Zivilkleidung, doch keineswegs die fließenden masadanischen Roben, sondern vielmehr die klaren, abgesetzten Kleidungsstücke, die zurzeit in der Volksrepublik Haven in Mode waren.
    Während Botschafter Faldo die Herren einander vorstellte, rief sich Michael in Erinnerung, dass auch die Havies sich um die Masadaner bemühten. Vorsitzender Ältester Simonds war ein zu gewiefter Politiker, als dass er die Gelegenheit versäumt hätte, dem Mitbewerber das Zeichen des Ansehens vorzuführen, als das Michaels Anwesenheit betrachtet wurde. Michael dachte an die Moscow und verkniff sich ein zynisches Grinsen.
    Wir sehen euren Schweren Kreuzer und erhöhen um einen Kronprinzen , dachte er, doch während ihm die Haveniten vorgestellt wurden, ließ er sich seine Belustigung in keiner Weise anmerken.
    Tatsächlich fiel ihm das überhaupt nicht schwer. Michael gehörte zu dem sehr kleinen Personenkreis, der wusste, dass König Roger III. keineswegs einem Unfall, sondern einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war – einem Anschlag, der von der Volksrepublik Haven geplant und in Auftrag gegeben worden war. Beth war gegen ihre Absichten überzeugt worden, die Angelegenheit geheim zu halten, deshalb blieb Michael auch nichts anderes übrig, doch er nahm Botschafter Acuminatas Glückwunsch zu seinem Abschluss auf Saganami Island mit sehr kühlem Tonfall entgegen.
    »Wie ich höre, spezialisieren Sie sich auf das Signalwesen«, fügte Acuminata hinzu. »Eine interessante Wahl. Ich hätte gedacht, dass Taktik oder Ingenieurwesen einem Winton mehr liegen würde.«
    Michael drückte die Fingernägel in die Handflächen, denn er war sich völlig im Klaren, dass ihm soeben Feigheit und Mangel an Ehrgeiz vorgeworfen wurden. Acuminata gab nur wieder, was einige der aufdringlicheren Reporter schon seit Jahren anklingen ließen.
    Er zwang sich zu einem Lächeln.
    »Das Signalwesen ist sehr wertvoll. Sie würden kaum glauben, was man alles erfährt, wenn man nur zuhört und beobachtet und dann die offensichtlichen Schlüsse zieht.«
    Acuminata blinzelte, doch was immer er erwidern wollte, ging unter, als der Vorsitzende Älteste Simonds, der bemerkt hatte, dass er nicht mehr im Mittelpunkt der Zusammenkunft stand, sich räusperte.
    »Wollen wir hinübergehen?«, fragte er und verließ den Raum, ohne auf Antwort zu warten.
    Das Konklave wurde in einem gewaltigen Saal abgehalten, wo die havenitische Abordnung zu Michaels Erleichterung in einiger Entfernung platziert wurde. Damit er die Havies nicht länger anstarrte, lenkte sich Michael damit ab, jene Masadaner zu studieren, die sich aus irgendeinem Grund von ihren Genossen abhoben. Die Wahren Gläubigen trugen in der Regel langes Haar und wallende Bärte wie die Propheten des Alten Testaments. Ihr Gesellschaftsanzug führte das Motiv weiter; er bestand aus einem fließenden Gewand mit schwer bestickten Armbändern und Gürteln, welche fast mit Sicherheit berufliche Erfolge widerspiegelten.
    Hier und dort jedoch sah Michael Männer, die das Haar kurz und die Bärte gestutzt trugen und sich in den langen Roben nicht besonders wohl zu fühlen schienen. Aus Lawlers und Hills ausführlichen Einweisungen wusste Michael, dass Masada eine große

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