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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Pampas.«
    Cardones tauschte mit beiden ein stilles Kopfnicken. Damana war klein und sommersprossig; er hatte braune Augen und das karottenrote Haar, das Cardones normalerweise mit fröhlichen, umgänglichen Menschen in Verbindung brachte. Doch wenn Damanas Persönlichkeit eine dieser beiden Charakteristika aufwies, so verbarg er sie gekonnt. Pampas schien aus der gleichen Gussform zu stammen, nur dass er die olivenfarbene Haut und das dunkle Haar eines Menschen hatte, dessen Wurzeln in die Mittelmeerländer von Alterde zurückreichten.
    »Vor sich sehen Sie Lieutenant Jessica Hauptmann«, fuhr Hemphill fort.
    Wieder absolvierte Cardones die Nickroutine. Hauptmann war mittelgroß und neigte ein wenig zur Fülle. Sie hatte braune Augen und braune Haare und trug einen Namen, der in Cardones' Ohren ganz genauso unangenehm klang wie Hemphill. Allzu lange war es noch nicht her, dass Klaus Hauptmann, Kopf des gewaltigen Hauptmann-Kartells, persönlich ins Basilisk-System gestürmt war, um wütend die damalige Commander Harrington wegen ihrer Maßnahmen gegen die Schmuggler, die den Basilisk-Terminus benutzten, zur Rede zu stellen. Die Einzelheiten dieser Konfrontation waren nach wie vor geheimnisumwittert, doch gewohnt verlässliche Quellen wollten wissen, dass Hauptmann gehörig den Kopf gewaschen bekommen habe.
    Dennoch bemerkte Cardones keinerlei Feindseligkeit auf Lieutenant Hauptmanns Gesicht. Sie sah Klaus Hauptmann eigentlich auch nicht ähnlich. Wenn sie tatsächlich mit ihm verwandt war, dann nur entfernt.
    »Rechts von ihr«, sagte Hemphill schließlich, »sitzen Senior Chief Petty Officer Nathan Swofford und Petty Officer First Class Colleen Jackson.«
    Cardones löste seine Gedanken von Hauptmanns Zügen und Namen und nickte den Unteroffizieren zu. Swofford war gebaut wie ein Schwergewichtsringer. Er hatte blaue Augen und zeigte ein angedeutetes Lächeln, das nie seine grauen Augen berührte, während Jacksons Gesicht allein aus unterschiedlichen Schwarzschattierungen aufgebaut zu sein schien.
    »Gemeinsam«, sagte Hemphill und lehnte sich zurück, »bilden sie Technikteam Vier des Office of Naval Intelligence.«
    Cardones sah, wie sein sorgsam aufgebautes Haus der schlimmen Befürchtungen zu einem Trümmerhaufen der Verlegenheit zusammenstürzte. Ob Hemphill nun Groll gegen Captain Harrington hegte oder sich vielleicht sogar an ihr rächen wollte, sie war und blieb ein Flaggoffizier der Royal Manticoran Navy, und Flaggoffiziere der RMN griffen in ihren Privatfehden nicht auf eine Abteilung des Nachrichtendienstes der Navy zurück.
    »Verstanden«, sagte er, und seine Antwort klang in seinen Ohren unglaublich lahm. »Wie kann ich Ihnen helfen, Mylady?«
    Hemphill wies auf Sandler.
    »Während der letzten Monate haben wir Gerüchte gehört, dass in Silesia etwas Neues vorgeht«, sagte Sandler und tippte auf das Tastenfeld des Tisches. Über dem Tisch erschien ein Hologramm der Silesianischen Konföderation, in dem die größeren Systeme markiert waren. »Gerüchte, genauer gesagt, dass dort jemand eine neue Waffe oder Technik einsetzt, um Handelsschiffe zu überfallen. Bis vor einem Monat wussten wir darüber nichts Genaueres als die Punkte der Angriffe.«
    Im Hologramm erschienen sechs blinkende rote Punkte; der Helligkeitsunterschied beim Blinken rangierte je nach Alter. Auf den ersten Blick bemerkte Cardones an dem Muster nichts Auffälliges.
    »Erst bei diesem hier« – ein siebter Punkt erschien, heller als die anderen – »konnten wir endlich etwas Solides entdecken: Die Sensoren eines anderen Frachters im gleichen System haben einiges aufgezeichnet. Das Schiff war zu weit vom Ort des Geschehens entfernt, um etwas wirklich Eindeutiges anzumessen, aber was sie erfahren haben, weist stark in eine Richtung.«
    »Und in welche?«, fragte Cardones.
    Sandler schürzte die Lippen. »Wir glauben, dass irgendjemand innerhalb der Konföderation eine fortschrittlichere Variante unserer Gravolanze in die Hände bekommen hat.«
    »Wie viel fortschrittlicher?«
    »Sehr viel fortschrittlicher«, entgegnete Sandler. »Punkt eins: Sie war in der Lage, den Impellerkeil des Frachters auszuschalten.«
    Cardones merkte, wie er sich unwillkürlich aufsetzte. Die Gravolanze, die ihm an Bord der alten Fearless zur Verfügung gestanden hatte, konnte nur die Seitenschilde eines Gegners vernichten, nicht aber den Impellerkeil. Selbst wenn man berücksichtigte, dass der Impellerkeil eines Frachters schwächer war als der eines

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