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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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tatsächlich jeden Gedanken aus ihrem Kopf verbannt haben, jemals eigene Kinder zu haben.«
    »Und ich glaube, genau das ist passiert«, sagte Honor. »Wenn dem so ist, und Hamish und ich bekommen ein Kind, dann könnten wir ihre alten Wunden wieder aufreißen. Das möchte ich lieber vermeiden. Ich würde sogar alles geben, um es ihr nicht antun zu müssen.«
    »Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob dir da wirklich eine Wahl bleibt, Honor«, sagte Allison mit einer gewissen sanften Unerbittlichkeit. Honor blickte sie an und entdeckte in der Miene ihrer Mutter eine merkwürdige Mischung von Heiterkeit und Ernst.
    »Ich spreche nicht nur als deine Mutter«, fuhr Allison fort. »Ich bin auch Ärztin, und zwar nicht irgendeine Ärztin. Ich bin Genchirurgin – eine Genchirurgin von Beowulf –, und Emily Alexander ist Hamish Alexanders Ehefrau. Sie mag entschieden haben, dich und Hamish zu drängen, euren Gefühlen füreinander nachzugeben, und sie mag auch entschieden haben, euch beide ihn die Arme zu schließen. Das ehrt sie, dafür gebührt ihr Respekt. Ihre Entscheidung ändert aber nichts daran, dass sie Hamishs Frau ist und er als ihr Mann moralisch tief verpflichtet ist, sie einzuweihen, so wie du moralisch tief verpflichtet bist, ihm davon zu sagen. Du möchtest sie vielleicht ›verschonen‹, Honor, aber ich glaube kaum, dass du dazu ein Recht besitzt. Und selbst wenn du versuchen würdest, sie zu ›schützen‹, was wäre denn, wenn Emily später entdeckte, was du ihr verschwiegen hast? Was würde dann aus ihrem Vertrauen zu dir – und zu Hamish?«
    Honor starrte Allison an; auf ihrer Schulter erhob sich Nimitz und legte ihr schützend den Schweif um den Hals. Er presste sich an sie, strahlte seine Unterstützung aus … und seine Zustimmung für das, was er in den Emotionen ihrer Mutter gelesen hatte. Aber das Schlimmste war, dass Honor diese Emotionen selbst lesen konnte. Und dass sie wusste: Ihre Mutter hatte recht.
    »Ich möchte das nicht«, gab sie schließlich zu.
    »Ich auch nicht«, sagte Allison, »aber ich weiß, wo du anfangen solltest. Und du weißt es auch.« Honor sah sie an, und Allison schnaubte. »Such Hamish auf, und sag es ihm. Ich weiß, ihr habt beide gedacht, dein Implantat würde solch eine Lage verhindern, aber für eine Schwangerschaft braucht es immer zwei, und er teilt die Verantwortung mit dir. Komm bloß nicht auf den Gedanken, alles nur dir auf die Schultern zu laden, Honor Harrington. Nur dieses eine Mal verteile die Last dort, wohin sie gehört.«
     
     
     
     
    »Schwanger?«
    Hamish starrte Honor an. Sie waren in seinem Büro im Admiralty House, dem einzigen Ort, wo zweifellos ein genauso guter Abhörschutz bestand wie in ihrem Haus an der Jasonbai oder auf White Haven. Er hatte ein wenig überrumpelt gewirkt, als sie ihn anrief und einige Minuten von ihm erbat, um eine nicht näher benannte ›Dienstsache‹ zu besprechen. Doch er hatte ihr sofort die letzte halbe Stunde, die er an diesem Tag in der Admiralität war, freigemacht.
    Nun saß sie ihm gegenüber, steif, Nimitz in den Armen. Samantha hatte den Kopf in dem Augenblick gehoben, in dem Honor und ihr Partner ins Büro gekommen waren; nun sprang sie von ihrer Sitzstange hinter Hamishs Schreibtisch auf seine Sessellehne und setzte sich aufrecht hin, indem sie sich mit einer leichten Echthand an seinem Schädel abstützte.
    »Ja, Hamish«, sagte Honor. Sie musterte ihn genau und schmeckte seine Emotionen noch aufmerksamer. »Ich habe es kurz vor dem Mittagessen von Dr. Frazier erfahren. Als man in Basingford meine medizinische Akte reaktivierte, wurde das Verfallsdatum meines Implantats falsch eingegeben. Dr. Frazier hat das Ergebnis dreimal überprüft.« Sie schüttelte den Kopf. »Kein Zweifel möglich, Hamish.«
    Er saß völlig reglos und strahlte Schock aus. Doch dann, wie in einer Zeitlupenaufnahme einer Blume, die sich öffnet, blühten andere Gefühle auf. Überraschung. Unglaube, der rasch in einem unbeschreiblichen Gemisch aus Empfindungen versickerte, die so intensiv waren, dass Honor sie nicht einmal ansatzweise zu entwirren vermochte. Mit leuchtenden eisblauen Augen stand er vom Stuhl auf und trat auf sie zu. Sie wollte sich ebenfalls erheben, doch ehe sie dazu kam, ließ er sich vor ihr auf ein Knie fallen und umfasste ihre Hände, während eine wilde, tanzende Flut von Gefühlen ihn durchtoste.
    »Ich hätte nie …« Er verstummte und schüttelte den Kopf. »Ich hätte nie erwartet, nie

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