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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ausstrahlte, könnten doch irgendwann bewirken, dass sich an den Gefühlen, die Hamish ihr entgegenbrachte, etwas änderte.
    »Honor hat Recht«, versicherte Hamish ihr sanft und setzte sich auf die verzierte Steinbank neben ihrem Lebenserhaltungssessel. Mit beiden Händen umfasste er ihre empfindende Hand, hob sie an seine Lippen und drückte einen Kuss auf den Rücken. »Auf eine ganz merkwürdige Weise«, fuhr er fort, blickte ihr in die Augen und bedeckte die rechte Seite ihres Gesichtes mit seiner Hand, »bist du zum Zentrum unser beider Leben geworden. Vielleicht sind wir, Honor und ich einfach zu sehr von unseren Erfahrungen auf Grayson geprägt, aber irgendwie sind wir drei zu einem Ganzen geworden, und weder Honor noch ich würden daran je etwas ändern wollen, selbst wenn wir könnten.«
    Er schwieg kurz, und Emily schloss die Augen und drückte ihre Wange gegen seine Hand.
    »Aber«, fuhr er nach einem Moment fort, »wir sind beide mehr als nur ein bisschen besorgt, wie du auf die Neuigkeit reagieren wirst, die wir haben, Liebes.«
    »Dann«, erwiderte Emily mit fast ihrer gewohnten Bissigkeit, »solltet ihr beiden vielleicht aufhören, mich darauf vorzubereiten, und mir lieber endlich sagen, was los ist.«
    »Du hast recht«, pflichtete er ihr bei. »Also marschieren wir direkt zum Ende. In Honors Patientenakte war ein Fehler. Wir glaubten beide, ihr Verhütungsimplantat wäre noch wirksam. Es war nicht wirksam.«
    Emily sah ihn an. Dann zuckten ihre Augen zu Honor und wurden ganz groß. Honor nickte langsam.
    »Ich bin schwanger, Emily«, sagte sie ruhig. »Hamish und ich hätten nicht gedacht, dass es je dazu kommt. Leider ist es doch geschehen. Und deswegen müssen wir – wir drei, nicht nur Hamish und ich – entscheiden, was wir deswegen unternehmen.«
    »Schwanger?«, wiederholte Emily, und der plötzliche Sturzbach ihrer Gefühle überschwemmte Honor wie eine Lawine. »Du bist schwanger !«
    »Ja.« Honor ging zu Emily und ließ sich auf die Knie sinken. Sie sah die Altere an, und Nimitz und Samantha summten leise und beruhigend. Honor wollte noch mehr sagen, schluckte die Worte jedoch hinunter und zwang sich abzuwarten, während sich Emily durch ihren emotionalen Tumult kämpfte.
    »Mein Gott«, sagte Hamishs Ehefrau schließlich. »Schwanger.« Sie schüttelte den Kopf. »Irgendwie ist mir diese Möglichkeit nie in den Sinn gekommen.« Ihre Stimme zitterte, und ihre benutzbaren Finger schlossen sich um Hamishs linke Hand. Sie blinzelte heftig. »Wie … wie weit bist du?«
    »Erst ein paar Wochen«, sagte Honor leise. »Und ich bin Prolong-Empfängerin dritter Generation, deshalb steht uns eine normale neunmonatige Schwangerschaft bevor. Oder würde mir zumindest bevorstehen, wenn ich die Möglichkeit hätte, das Kind normal auszutragen.«
    »O Gott.« Emily entzog Hamish ihre Hand und streckte sie nach Honor aus. »O nein.« Sie schüttelte den Kopf, und ihre grünen Augen füllten sich mit Tränen. »Honor, wenn dir jetzt etwas geschieht …!«
    »Ich würde sagen, mir geschieht schon nichts«, entgegnete Honor sanft, nahm Emilys Hand und drückte sie sich an die Wange, als die Verwirrung von Emilys erster Reaktion sich in ein einziges, überwältigendes Gefühl kanalisierte: Besorgnis. Besorgnis nicht wegen der Folgen einer Schwangerschaft für sie selbst oder sogar sie alle drei, sondern um Honors Sicherheit, durch die Tatsache ihrer Schwangerschaft verdoppelt und konzentriert.
    »Ich würde sagen, mir geschieht schon nichts«, wiederholte Honor, »aber ich kann es nicht sagen, weil mir etwas geschehen könnte. Viele Menschen werden noch verwundet oder getötet, ehe dieser Krieg vorbei ist, Emily. Und eine Menge Babys werden geboren, weil Menschen Angst haben vor dem, was ihnen geschehen könnte, oder anderen, die ihnen wichtig sind. All das vermischt sich mit der Sorge, die Hamish und ich wegen der Frage empfinden, was du nun empfinden könntest.«
    Den letzten Satz sprach sie im Frageton, und Emily schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, was ich empfinde«, entgegnete sie mit einer Aufrichtigkeit, die Honor beinahe körperliche Schmerzen bereitete. »Ich würde gern sagen, dass ich mich für dich freue – und für Hamish –, und sonst nichts. Aber ich bin auch nur ein Mensch.« Ihre Unterlippe zitterte leicht. »Zu wissen, dass du Hamish die körperliche Intimität gibst, die er von mir nicht bekommen kann, schmerzt für sich allein genommen manchmal schon schlimm genug, Honor. Ich

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