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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Emily Alexander musste sich der Empfindungen ihrer Mutter immer bewusst gewesen sein.
    »Ich glaube nicht, dass Emily sich selbst je als hilfloses Opfer betrachtete«, fuhr Hamish fort; er sprach langsam, während er nach genau den richtigen Worten suchte. »Ich versuche ja nicht zu sagen, dass sie ein Ausbund an Tapferkeit gewesen wäre und sich nie bemitleidet, sich nie die Frage gestellt hätte, warum es ausgerechnet sie treffen musste. Hin und wieder hatte sie mit unglaublichen Anfällen von Depression zu kämpfen. Sie sah sich aber nie als hilflos an, nie nur als passive Überlebende. Sie war immer sie selbst, immer entschlossen, sie selbst zu bleiben, ganz gleich, was geschah.
    Doch ich glaube … ich glaube, dass sie sich trotzdem zu einem gewissen Teil durch die Augen ihrer Mutter sah. Vielleicht sah sie sich nicht so sehr selbst, sondern ein anderes Opfer. Jemanden im gleichen Zustand ohne die Kombination aus Menschen, die hinter ihr standen, und einer gehörigen Portion von Mumm und Integrität, welche ihr half, die Sache durchzustehen. Jemand anderen, der vielleicht mit ihrer Mutter übereinstimmte, dass ein Leben wie das ihre nicht lebenswert wäre.«
    »Du redest von ihren Kindern.«
    »Ja. Nein.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob sie wirklich je in diese Richtung gedacht oder ob der Gedanke jemals so weit ins Bewusstsein getreten ist. Ich weiß aber, dass sie immer mehr vor dem Gedanken an Kinder zurückschreckte, nachdem ihre Ärzte ihr versichert hatten, dass angesichts der Fortschritte der modernen Medizin kein Grund bestehe, warum sie nicht trotzdem Kinder haben sollte. Und ich weiß, dass es begann, nachdem die Haltung ihrer Mutter bei den Menschen um Emily allgemein bekannt geworden war. Und«, er runzelte die Stirn, »ich weiß, dass ich Emily in dieser Richtung niemals bedrängt habe. Dass ich nie versucht habe, mit ihr in dieser Hinsicht zu einer Haltung zu kommen. Ich fügte mich einfach in das, was ich für ihren Wunsch hielt, ohne je nachzuforschen – oder sie anzutreiben, was sie selbst in sich erblickte –, ob es wirklich ihr Wunsch war.«
    »Nun, ich denke, das werden wir bald herausfinden«, sagte Honor leise.

 
     
    12
     
     
    »Also, was habt ihr auf dem Herzen?«
    Eine Braue hochgezogen, blickte Emily Alexander zwischen Honor und ihrem Mann hin und her. Sie saß in ihrer Lieblingsnische im Innenhof von White Haven, die Hamish ihr vor Jahren gebaut hatte, und blickte sie fragend über die ständig bewegte Fläche eines kristallklaren Koi -Teichs an. Honor schmeckte ihre Neugier, gemischt mit einem schwachen Unterton der Furcht, und ihre Lippen zuckten, als ihr klar wurde, wie sehr Hamish und sie zwei Kindern ähneln mussten, die die Schule geschwänzt hatten und nun mit den 'Katzen auf den Schultern vor dem Rektor standen, um ihre Schandtaten zu gestehen.
    Doch die Versuchung zu lächeln verschwand, als Honor einfiel, was sie zu ›gestehen‹ hatten, und sie atmete tief durch.
    »Emily«, sagte Hamish, »Honor und ich möchten dir etwas mitteilen. Ich hoffe, dass es dich nicht betrübt oder dir wehtut, aber es ist etwas, das du erfahren musst.«
    »Nein, das klingt aber verhängnisvoll«, sagte sie leichthin, mit einem Lächeln. Doch vor ihrem Unfall war Emily Alexander die beste Schauspielerin des Sternenkönigreichs gewesen. Ihr Gesicht hätte andere wohl getäuscht, doch Honor schmeckte die Sorge, die sie packte und ihr die Kehle zuschnürte, und sie merkte, dass sie den Kopf schüttelte – heftig –, ehe sie überhaupt begriff, dass sie zum Reden ansetzte.
    »Nein, Emily!«, sagte sie scharf. »Darum geht es überhaupt nicht.« Emily sah sie an, die grünen Augen plötzlich verwundbar, und Honor schüttelte den Kopf noch nachdrücklicher. »Du bedeutest Hamish und mir sehr viel«, sagte sie mit einer leidenschaftlichen Intensität, von der sie selbst überrascht war. »Nichts kann das ändern. Und nichts zwischen Hamish und mir könnte jemals ändern, was er für dich empfindet.«
    Emily sah sie zwei, drei Sekunden lang an, dann nickte sie langsam. Mit diesem Nicken akzeptierte sie nicht nur die Versicherung, sondern gestand auch, dass Honor richtig vermutet hatte. So stark sie war, so selbstbewusst, konnte sie doch nie ganz vergessen, dass Honor physisch alles war, was sie nicht mehr sein konnte. Ihr ständiger Begleiter, den sie niemals ganz besiegen konnte, war der leichte Unterton der Angst, die Lebhaftigkeit und körperliche Gesundheit, die Honor

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