Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
obersten havenitischen Spions im Gebiet – so aufrichtig es auch sein mag –, dass er wirklich, ganz ehrlich nichts damit zu tun habe. Nennen Sie mich ruhig albern, aber irgendwie kann ich kaum glauben, dass man Sie als unparteiischen Zeugen ohne Eigeninteresse akzeptieren wird, Officer Cachat.«
    »Das weiß ich«, antwortete Cachat. »Und ich bin weder unparteiisch, noch habe ich kein Eigeninteresse. Vielmehr gibt es zwo sehr starke Motive, mit Ihnen über die Sache zu sprechen. Erstens bin ich überzeugt, dass das, was im Congo-System geschehen ist, den Zielen oder Wünschen meiner Sternnation entspricht, und dass es eindeutig nicht im Interesse der Republik lag. Weil dem nicht so ist, habe ich die Pflicht, alles mir Mögliche zu unternehmen, um die Folgen des Geschehenen abzuwenden. Das schließt ein, Vernunft und Überlegenheit in den Prozess der Entscheidungsfindung im Sternenkönigreich an so hoher Stelle zu injizieren, wie ich nur kann. Und das sind im Augenblick zufälligerweise Sie, Admiral Harrington.
    Zwotens verfolgen Anton und ich, wie er schon sagte, unsere eigenen Spuren. Seine Motive sind wohl vollkommen verständlich und eindeutig. Meine eigenen spiegeln den Umstand wider, dass der Republik ein Verbrechen vorgeworfen wird, das sie nicht begangen hat. Meine Pflicht ist es herauszufinden, wer es in Wahrheit verübt hat, und festzustellen, weshalb es so aussehen sollte, als wären wir es gewesen. Dazu kommen bei mir einige persönliche Beweggründe, die damit zusammenhängen, wer bei dem Vorfall alles hätte getötet werden können, was mir eine sehr starke Motivation verleiht, die Hintermänner aufzuspüren. Wenn unsere Untersuchung Früchte tragen sollte, werden wir jemanden brauchen – an der höchsten Stelle im Entscheidungsprozess des Sternenkönigreichs –, der bereit ist, sich anzuhören, was wir herausgefunden haben. Wir brauchen sozusagen, aus Mangel an einem besseren Begriff, einen einflussreichen Fürsprecher bei Hofe.«
    »Also läuft alles auf Eigeninteresse hinaus«, stellte Honor fest.
    »Jawohl, so ist es«, entgegnete Cachat frei heraus. »Ist das bei nachrichtendienstlichen Angelegenheiten nicht immer so?«
    »Ich glaube schon.«
    Honor musterte sie beide wieder und nickte.
    »Also gut, Officer Cachat. Was immer es Ihnen nutzt, Sie haben Ihre Fürsprecherin bei Hofe. Und unter uns dreien gesagt, ich bete zum Himmel, dass Sie die Beweise finden, die wir brauchen, ehe etliche Millionen Menschen getötet werden.«

 
     
    24
     
     
    »Das kann einfach nicht dein Ernst sein!«, stieß Baron Grantville hervor und sah seine Schwägerin ungläubig an.
    »Doch, das kann es mit Sicherheit, Willie«, erwiderte Honor, nur die Andeutung von Kühle in ihrer Stimme. »Es ist nun wirklich nicht meine Gewohnheit, über solche Dinge Witze zu reißen, weißt du.«
    Der Premierminister lief rot an und schüttelte entschuldigend den Kopf.
    »Tut mir leid. Nur, dass du es zu diesem späten Zeitpunkt aufbringst und keine Beweise hast, um die Theorie zu untermauern …«
    Er ließ seine Stimme versiegen, und Honor hob die Hand und strich Nimitz über die Ohren, während sie Grantville gleichmütig anschaute. Dass seine Haltung sie überraschte, konnte sie kaum behaupten; aber sie hatte ihr Wort gegeben. Außerdem hatte sie von Anfang an deutliche Zweifel über Sinn und Unsinn gehegt, die Feindseligkeiten wiederaufzunehmen. Nicht dass sie nun wirklich erwartet hätte, wie durch Zauberhand seine Position ändern zu können.
    Vielleicht war das der wahre Grund, weshalb sie gebeten hatte, ihn privat sprechen zu dürfen, überlegte sie. Sogar ein zutiefst unglücklicher Spencer Hawke blieb von der Besprechung ausgeschlossen. Er und Sergeant Clifford McGraw standen draußen zu beiden Seiten der Tür zum Konferenzraum, und sie hatte Grantvilles Erstaunen – und seine plötzliche Besorgnis – geschmeckt, als sie die beiden Waffenträger dort zurückließ.
    Andererseits war er nicht so erstaunt, wie er hätte sein können. Auch wenn das Beispiel High Ridges etwas anderes anzudeuten schien, wurde ein Vollidiot normalerweise nicht Premierminister des Sternenkönigreichs, und Honor war offiziell zu einer letzten Besprechung in der Admiralität vor Beginn von Unternehmen Sanskrit wieder auf Manticore. Die Bitte einer Flottenkommandeurin um ein sofortiges, ungeplantes Gespräch unter vier Augen mit dem Premierminister war unter diesen Umständen, gelinde gesagt, ungewöhnlich.
    »Willie«, sagte sie, »wir waren

Weitere Kostenlose Bücher