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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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… es hieß …
    ›Phönix‹, fragte er mit stockender Stimme, ›f-f-für wen ist der Scheiterhaufen?‹ ›Für mich‹, antwortete der Phönix.
    › Phönix !‹«
    Raoul gurgelte glücklich, griff wieder nach dem funkelnden Stern, und Honor schmeckte Faiths und James' gefesselte Aufmerksamkeit, mit der sie sich auf die Geschichte konzentrierten. Sie hatte es immer schwer gefunden, dieses letzte Kapitel vorzulesen, ohne dass sich ihre Stimme belegte und ein wenig schwankte.
    Das war heute Abend schwieriger denn je.
    Sie las die vertrauten, geliebten Worte, doch hinter ihrer Oberfläche gingen ihr andere Gedanken durch den Kopf, weit entfernt von der friedvollen Ruhe in diesem behaglichen Kinderzimmer.
    Drei Wochen. Nur drei Wochen seit dem Blutvergießen und der Vernichtung, dem Sterben. Das Sternenkönigreich hatte noch immer nicht ganz gefasst, was geschehen war. Ohne Zweifel würde es der Republik Haven bald ähnlich ergehen, wenn die Nachricht in zwei Wochen Nouveau Paris erreichte.
    Einhundertneununddreißig manticoranische, graysonitische und andermanische Superdreadnoughts und sieben LAC-Träger vernichtet, sieben Superdreadnoughts und zwei LAC-Träger so schwer beschädigt, dass sie nie wieder kämpfen würden. Siebenundzwanzig Schlachtkreuzer verloren. Sechsunddreißig Schwere Kreuzer und zweitausendachthundertsechs LACs vernichtet. Die offizielle Verlustzahl für die Allianz betrug fünfhundertsechsundneunzigtausendzweihundertfünfundvierzig Menschenleben, dazu kamen dreitausendfünfhundertzwölf Verwundete. Für die Republik sah es noch viel schlimmer aus: zweihunderteinundfünfzig vernichtete Superdreadnoughts, dazu neun LAC-Träger, vierundsechzig Schlachtkreuzer, vierundfünfzig Schwere Kreuzer und viertausendsechshundertzwölf LACs; achtundsechzig Superdreadnoughts, sieben LAC-Träger und über dreitausend LACs erbeutet. Das Sternenkönigreich war immer noch dabei, die wahre, erschütternde Höhe von Lester Tourvilles Verlusten auszurechnen, aber die Zahl stand bereits bei fast eins Komma sieben Millionen Gefallenen, sechstausendsechshundertzwei Verwundeten und 379.732 Gefangenen. Laut Admiral Givens würde die Zahl der Gefallenen fast mit Sicherheit noch weiter steigen. Vielleicht überstieg sie die Zwei-Millionen-Grenze, wenn die Untersuchung abgeschlossen war.
    Niemals zuvor hatte es eine solche Schlacht gegeben, und sie dürfte entscheidend gewesen sein. Die Schlachtwälle sowohl der Allianz als auch der Republik waren ausgebrannt. Doch trotz der entsetzlichen Verluste Havens hatte die Republik das günstigere Verlustverhältnis, auf Schiffsrümpfe bezogen, und erst recht hinsichtlich der Verluste an Menschenleben. Ohne Apollo – das bisher nur an Bord von Honors Schiffen installiert war – hätte keine Macht des Universums die verbliebenen Lenkwaffen-Superdreadnoughts der Republik Haven davon abhalten können, das gesamte manticoranische Heimatsystem zu verwüsten. Doch Apollo war installiert gewesen, und was Honor der Flotte unter Genevieve Chin zugefügt hatte, bedeutete für Thomas Theisman den tödlichen Denkzettel, dass er Manticore nicht einnehmen konnte, solange es die Achte Flotte gab.
    Infolgedessen konnte die Achte Flotte Manticore unmöglich entblößen. Daher war die Achte Flotte formell (und nur vorläufig) zur Homefleet des Sternenkönigreichs erklärt worden, und Honor Alexander-Harrington als ihre Kommandeurin fand sich als Flottenadmiral Alexander-Harrington wieder, obwohl ihr zum höchsten Dienstgrad der Royal Manticoran Navy die nötige Seniorität fehlte. Sie bekleidete den Rang freilich nur diensttuend; sie erhielt ihn als Kommandeurin der Homefleet, und sobald die Admiralität den Posten an jemand anderen übertrug, trug sie wieder ihren permanenten manticoranischen Dienstgrad eines Vier-Sterne-Admirals. Doch man konnte die Funktion niemandem übertragen, solange eine weitere Flotte mit Apollo gefunden wurde. Und bis dahin war Honor – wie ihre Schiffe – an das Heimatsystem gebunden, als wären sie alle mit Hephaistos oder Vulcan verschweißt.
    Und Honor war aus der Massenvernichtung als einzige überlebende alliierte Flottenkommandeurin, die am Gefecht teilgenommen hatte, hervorgegangen. Ihr wurde der Sieg zugesprochen, sie wurde von der Presse als ›größte Flottenbefehlshaberin ihrer Zeit‹ gefeiert. Eine manticoranische Öffentlichkeit, bis aufs Mark erschüttert über die Unverfrorenheit des havenitischen Überfalls und die entsetzlichen Verluste, die er

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