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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bin ich mir sicher. Ich kann nur noch nicht sagen, was. Aber es ist so, und ich werde das Gefühl nicht los, dass es für uns auf lange Sicht sogar noch gefährlicher ist als für die Havies.«
    Carmichael lehnte sich zurück. Selbst sein trainiertes Diplomatengesicht zeigte Überraschung, und Webster lachte rau auf.
    »Nein, ich habe nicht den Verstand verloren, Lyman. Und ich bin auch nicht blind für die augenblickliche militärische Lage – das kannst du mir glauben. Aber die Republik Haven ist im Vergleich mit der Solaren Liga ein kleiner Fisch, und wenn Mesa – du weißt so gut wie ich, dass Terekhov mit seiner Vermutung richtig liegt – die Grenzsicherheit bewegen kann, die Schmutzarbeit zu erledigen, dann verschlimmert sich die Lage um ein tausendfaches. Und die Sollys sind so arrogant, dass dieser Sauhaufen, ihre sogenannten Spitzenpolitiker, sich nicht einmal dafür interessiert.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht«, sagte Carmichael. »Aber glaubst du im Ernst, hinter den Vorgängen im Talbott-Haufen steckt mehr als Mesas gewohnte Versuche, sich uns so weit wie möglich vom Leibe zu halten?«
    »Sieh dir mal das Ausmaß ihrer Anstrengungen an«, erwiderte Webster. »Wir reden von Schlachtkreuzern im Wert von Milliarden – vielen Milliarden – Dollar. Jemand hat das Geld dafür aufgebracht und zusätzlich das OFS, ansässige Terroristen und eine ganze Sternnation als Strohmänner eingesetzt. Das ist eine gewaltige Anstrengung und erheblich direkter, als Mesa oder Manpower in den letzten beiden Jahrhunderten vorgegangen sind. Verdammt noch mal, direkter als zu Saganamis Lebzeiten!«
    »Aber könnte das nicht einfach daran liegen, wie bedrohlich man auf Mesa unsere Nähe empfindet, und dass man dort weiß, wie sehr wir durch Haven abgelenkt sind? Ich meine, man weiß dort doch, dass wir ihnen im Moment nicht sehr viel entgegensetzen können.«
    »Ich bin überzeugt, dass das in den mesanischen Überlegungen eine Rolle spielt«, stimmte Webster zu, »aber man kommt dennoch immer weiter aus den Schatten – nicht nur bei uns; auch bei den Sollys. Mesa geht das Risiko ein, an die Oberfläche aufzutauchen, und bisher hat es immer nur am Meeresboden gegründelt.« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Die Sache hat einen völlig neuen Anstrich bekommen, und das macht mich nervös.«
    »Nervös machst du jetzt mich «, beschwerte sich Carmichael. »Können wir die Krisen nicht einfach nacheinander abarbeiten?«, fügte er klagend hinzu.
    »Schön wär's.« Webster trommelte auf seinen Schreibtisch und zuckte mit den Schultern. »Tja, eigentlich tun wir es ja, vorausgesetzt, diese Idee mit dem Gipfeltreffen führt zu etwas. Und in der Zwischenzeit heißt das wohl, dass wir nett zu dem havenitischen Botschafter und seinen Leuten sein müssen, zumindest in der Öffentlichkeit.«
    »Nun, dazu bekommen wir heute Abend Gelegenheit«, sagte Carmichael philosophisch.
    »Weiß ich«, entgegnete Webster düster. »Und die Oper hasse ich auch.«
     
     
     
     
    »Sind wir so weit?«
    »Ja.« Roderick Tallman betrachtete sich selbst als ›Erleichterer‹, und er verstand sich gut auf seinen Job. Obwohl er sich wegen der Natur der Dinge, die er ›erleichterte‹, außerordentlich bedeckt halten musste, gab es für ihn immer Arbeit, und ohne falsche Bescheidenheit war er sich seiner Unentbehrlichkeit bewusst.
    »Das Geld ist platziert?«
    »Ja«, sagte Tallman und verkniff sich dabei einen überdrüssig-geduldigen Tonfall. Er verstand sich schließlich auf seinen Job. »Die Überweisungen sind getätigt, zurückdatiert und dann gelöscht worden – größtenteils. Die Computerarbeit habe ich selbst übernommen.« Er lächelte kurz und schüttelte den Kopf. »Die Haveniten sollten wirklich eine gute solarische Firma beauftragen, ihre Sicherheitssysteme zu aktualisieren. Wir hätten nicht so mühelos dort einbrechen dürfen.«
    »Seien Sie dankbar«, sagte seine Auftraggeberin mürrisch. »Die Buchhaltungssoftware war vielleicht verwundbar, aber wir haben viermal erfolglos versucht, in die anderen gesicherten Dateien einzudringen. Ich habe übrigens den Verdacht, dass Sie von der solarischen Seite in das Bankprogramm eingebrochen sind, richtig?«
    »Ja, richtig«, gab Tallman zu. »Ich habe die Schnittstelle mit der Bank geknackt.«
    »Dachte ich's mir doch.« Seine Auftraggeberin schüttelte den Kopf. »Nehmen Sie es nicht persönlich, aber viele Sollys gehen von einer technischen Überlegenheit aus, die einfach nicht mehr

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