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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gegeben ist. In nicht allzu ferner Zeit könnte sich das auch gegen Sie wenden und Sie in den Hintern beißen. Und zwar fest.«
    »Wahrscheinlich ist alles denkbar.« Tallman zuckte mit den Achseln. Schließlich konnte niemand die Liga bedrohen . Allein die Vorstellung war lächerlich.
    »Nun«, sagte seine Auftraggeberin, »nachdem wir das geklärt haben, hätten Sie wohl gern Ihr Honorar.«
    »Das nehmen Sie richtig an«, antwortete Tallman.
    »Das Wichtigste von allem ist«, sagte sie, ohne sich zu beeilen, ihm das nicht zurückverfolgbare gedruckte Zertifikat einer Inhaberobligation zu reichen, »dass diese spezielle Manipulation nicht mehr aufzuspüren ist. Dass sie nur zu den Haveniten zurückverfolgt werden kann.«
    »Das war mir von Anfang an klar.« Tallman lehnte sich leicht zurück. »Sie kennen meinen Ruf. Deshalb sind Sie doch überhaupt zu mir gekommen, denn ich garantiere für meine Arbeit, und bei mir ist noch kein Klient aufgeflogen. Die eigentlichen Änderungen waren nicht schwer zu machen. Schwer war es, gleichzeitig vier getrennte abgesicherte Speichersites zu infiltrieren, um an die Sicherheitskopien der Bank zu kommen. Nun, das«, er gestattete sich das träge, arrogante Lächeln eines hochgradigen Profis, »und genau die richtigen Spuren zu hinterlassen. Wenn die Bankprüfer ihre Dateien abrufen, werden sie feststellen, dass die Haveniten drei ihrer Sites infiltrieren konnten, Nummer vier aber übersehen haben. Und dort habe ich die Sicherheitskopie hinterlassen, die die Überweisungen protokolliert. Eine wirklich hübsche Lösung, wenn ich das selbst so sagen darf. Wenn sie genau hinsehen, werden sie entdecken, dass diese bösen havenitischen Hacker die Transaktionen aus den Sites löschen konnten, von denen sie wussten, aber die vierte Datei – die wird sie überlisten. Vertrauen Sie mir, wenn die Prüfer diese Datei zurückverfolgen, können sie sogar das Terminal in der Botschaft feststellen, an dem die Überweisungen angeblich eingegeben worden sind.«
    »Gut!« Sie lächelte. »Das ist genau das, was ich hören wollte. Und nun zu Ihrem Honorar.«
    Sie griff in ihre modische Jacke, und Tallman richtete sich mit dem Stuhl wieder auf und streckte die Hand vor – dann erstarrte er entsetzt.
    »Wa …?«, begann er, aber er beendete die Frage nicht, denn der Pulser in ihrer Hand fauchte. Der Feuerstoß traf ihn in die Drosselgrube und fuhr über den Hals und die linke Gesichtshälfte hoch – mit vorhersehbar entsetzlichen Auswirkungen.
    Seine Auftraggeberin verzog vor Abscheu das Gesicht, aber sie hatte darauf geachtet, weiter von ihm entfernt zu sitzen als üblich, und sich folglich außerhalb des Spritzradius befunden. Sie warf den Pulser auf den Schreibtisch, zog sich geziert die Jacke straff und verließ das Büro. Am Gang nahm sie den Lift zur Garage, stieg in ihren Flugwagen und hob geruhsam ab. Fünf Minuten später landete sie mehrere Kilometer entfernt vom Bürogebäude des verstorbenen, tief betrauerten Mr Tallman.
    Diese zweite Garage lag in einem erheblich weniger attraktiven Teil der Hauptstadt. Die meisten geparkten Flugwagen waren alt und zerbeult – von der Sorte, über die Jugendbanden auf der Suche nach einem schnellen Credit die Nase rümpften.
    Sie landete ihren neuen, teuren Sportflugwagen in einer Parktasche neben einem solchen abgenutzten, schmutzigen Vehikel und stieg aus in die Dunkelheit. Sie sah sich sorgfältig um, nahm dann ein kleines Gerät aus der Tasche und drückte einen Knopf. Ihr Gesicht schien sich in einer unbeschreiblichen Weise zu kräuseln und zu erschauern, und ihr Teint – nicht nur auf ihrem Gesicht, sondern überall – änderte sich unvermittelt, wurde dunkler und grober, als die Nanotech, die jeden Quadratmillimeter ihres Körpers bedeckte, sich abschaltete. Die unsichtbar winzigen Maschinen lösten ihre Verankerung und trieben im Morgenwind davon, und an Stelle der recht großen, blonden Frau, die Roderick Tallman ermordet hatte, stand ein dunkelgesichtiger, knapp unterdurchschnittlich großer Mann in der Parktasche, der drahtigmuskulös gebaut war und einen Busen hatte.
    Er verzog das Gesicht und griff in sein Hemd, zog das Polster hervor und warf es auf den Rücksitz seines Flugwagens. Ein rascher Stoß aus einer kleinen Sprühdose, und das Polster löste sich in dünnen Nebel auf.
    Der Mann richtete seine Kleidung und schloss das schmutzige Vehikel neben dem Flugwagen auf, in dem er angekommen war. Er setzte sich hinter das Steuer,

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