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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schaltete den Kontragrav hoch und flog gelassen davon. Nachdem er sich in eine Route eingefädelt hatte, die stadtauswärts führte, schaltete er auf Autopilot und lehnte sich in den Sitz zurück. Träge überlegte er, ob der Flugwagen, den er zurückgelassen hatte, bereits jetzt schon gestohlen und zerlegt wäre.
    Wenn nicht, würde es nicht mehr lange dauern, da war er ganz zuversichtlich.
     
     
     
     
    Sir James Bowie Webster lächelte freundlich, obwohl er eigentlich am liebsten mit den Zähnen geknirscht hätte, als er vor dem Greater New Chicago Opera House aus der Dienstlimousine stieg. Er hatte die Oper nie gemocht, auch zu seinen besten Zeiten nicht, und dass die Solarier sich rühmten, wie bei allem anderen auch, bei der Oper im ganzen bekannten Universum am besten zu sein, machte ihn nur noch reizbarer.
    Hätte man ihn bedrängt, wäre Webster zu dem Zugeständnis bereit gewesen, dass die Bürger von Planeten wie Alterde oder Beowulf es immerhin gut meinten. Dass sie aber kaum einen größeren Überblick besaßen, was außerhalb ihrer behaglichen kleinen Sonnensysteme vorging, als ein mittelalterlicher Bauer, war bedauerlich. Es entsprang keiner Böswilligkeit, tatsächlich nicht einmal Dummheit. Die Leute hatten einfach zu viel mit den Dingen zu tun, die ihnen wichtig waren, um lange über Probleme außerhalb ihres eigenen geistigen Ereignishorizonte nachzudenken. Doch dass sie selbstgefällig glaubten, die Solare Liga mit ihren riesigen, korrupten Bürokratien und den eigennützigen, manipulativen Eliten sei noch immer Gottes größtes Geschenk an die Galaxis, machte es manchmal schwierig, sich vor Augen zu halten, dass die meisten ihrer Sünden solche der Unterlassung und nicht der Verübung waren.
    Wenigstens machten Carmichael und er einige Fortschritte beim Umgang mit dem verdammten Geschehen im Talbott-Sternhaufen. Die Berichte über die Schlacht von Monica erreichten Alterde gerade erst, und nach allem, was er bisher gesehen hatte, würden die Enthüllungen zunächst noch schlimmer, ehe sie besser werden konnten. Die einzige gute Nachricht war wohl die entfernte Möglichkeit, dass sich sogar die solarische Öffentlichkeit empörte, denn solch ein deutlich …
    Webster sah nicht den Pulser, den der Chauffeur des havenitischen Botschafters plötzlich in der Hand hielt.
     
     
     
     
    » Wie bitte? Was hast du gesagt?«, wollte William Alexander, Baron Grantville, ungläubig wissen.
    »Ich sagte, Jim Webster wurde erschossen«, antwortete Sir Anthony Langtry mit aschfahlem Gesicht und der Stimme eines Mannes, der nicht glauben konnte – oder wollte –, was er sich selbst aussprechen hörte.
    »Er ist tot ?«
    »Ja. Sein Leibwächter und er wurden fast gleichzeitig ermordet, und das ausgerechnet vor der Oper!«
    »Himmel.« Grantville schloss die Augen, als Schmerz ihn durchschoss. Er hatte James Webster fast sein ganzes Leben lang gekannt, und sie waren Freunde gewesen, wenn auch nicht so eng wie Webster und Hamish. Seinen Bruder würde die Neuigkeit schwer treffen, und das gesamte Sternenkönigreich wäre gelähmt – und erzürnt – über den Tod des sehr populären ehemaligen Admirals.
    »Was ist geschehen?«, fragte er.
    »Das ist das eigentlich Schlimme«, antwortete Langtry grimmig. Der Außenminister war mit der Neuigkeit persönlich zu Grantville gekommen, und etwas an seinem Ton jagte dem Premierminister einen kalter Schauer über den Rücken.
    »Dass er tot ist, ist für mich schlimm genug, Tony«, sagte Grantville ein wenig schroffer, als er eigentlich wollte, und Langtry gab ihm recht, indem er die Hand hob.
    »Das weiß ich, Willie. Und es tut mir leid, wenn ich anders klang. Ich habe ihn nicht so gut gekannt wie du und Hamish, aber soweit ich ihn kannte, mochte ich ihn sehr. Leider ist in diesem Fall die Art, wie er getötet wurde, das Schlimmste.«
    Der Außenminister holte tief Luft.
    »Er und einer seiner Leibwächter wurden von dem Chauffeur des havenitischen Botschafters erschossen.«
    » Was? «
    Trotz seiner jahrelangen Erfahrung als Politiker und des Charakterzugs, dass er auch im Angesicht von Katastrophen ruhig blieb, erhob sich Grantville hinter seinem Schreibtisch, beugte sich darüber und stemmte beide Hände auf die Platte. Augen im Alexander'schen Blau blitzten fassungslos – und wütend –, und nur einen Moment lang sah er aus, als wollte er mit einem Sprung über den Schreibtisch setzen.
    Langtry gab keine Antwort. Er saß nur da und wartete ab, dass der

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