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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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schweigend da, die Lippen leicht geschürzt, während er den Kommandosessel in einem sanften Bogen von einer Seite auf die andere schwenkte. Dann nickte er einmal mit Nachdruck und erhob sich wieder.
    »Ms Hearns, Sie haben die Wache«, sagte er.
    »Aye, aye, Sir, ich habe die Wache«, bestätigte sie, aber sie blieb, wo sie war, und innerlich nickte Terekhov anerkennend. Technisch hätte sie sich zum Kommandosessel begeben müssen, aber sie hatte die Brücke auch von ihrem jetzigen Platz aus im Auge, und sie hatte erkannt, dass es wichtiger war, die taktische Station im Augenblick nicht zu verlassen.
    »Bitte seien Sie so gut, Commander Kaplan und Lieutenant Bagwell zu rufen«, fuhr er fort. »Meine Empfehlungen, und ich bitte sie zum Eins-O und mir. Wir sind in Besprechungsraum Eins; informieren Sie sie, dass es genügt, wenn sie elektronisch teilnehmen.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sehr gut.« Er machte eine Kopfbewegung zu FitzGerald, dann wies er mit der linken Hand auf die Luke zum Besprechungsraum.
    »Eins-O?«, fragte er einladend.
    »Und das ist nun die Lage, Kaplan.«
    Aivars Terekhov wies auf die Plotbilder, die in das Holodisplay des Besprechungsraums gespielt wurden, und FitzGerald fragte sich, ob dem Kommandant aufgefallen sei, dass er Naomi Kaplan zum ersten Mal, seit er an Bord gekommen war, mit dem traditionellen informellen Titel angesprochen hatte. Immerhin war auch FitzGerald ein wenig erstaunt gewesen, als er hörte, wie er selbst Terekhov erstmalig mit >Skipper< ansprach. Auf jeden Fall hörte es sich überraschend natürlich an, und der I. O. sann nach, wann sich dieser Wandel ergeben hatte. Er hing dem Gedanken einige Sekunden nach, dann schüttelte er ihn ab und konzentrierte sich auf das, was vor ihnen lag.
    Trotz der späten Stunde hatte Lieutenant Bagwell sich entschieden, im Besprechungsraum zu seinem Kommandanten und seinem Ersten Offizier zu stoßen. Nach seinem Aussehen war er ohnehin wach gewesen - wahrscheinlich hatte er eine weitere Übung für seine Abteilung ausgearbeitet, vermutete FitzGerald.
    Kaplan hingegen war nicht körperlich anwesend, aber sie hatte das Comterminal ihrer Kammer auf holografischen Modus gestellt. FitzGerald sah sie in der Ecke des zweidimensionalen Displays des Besprechungsraums, wie sie aufmerksam auf die gleiche Skulptur aus Licht blickte, die auch über dem Konferenztisch hing. Sie hatte nach Terekhovs Erlaubnis, elektronisch zu erscheinen, keine Zeit damit verschwendet, in ihre Uniform zu schlüpfen, sondern trug einen ausgesprochen hübschen seidenen Kimono, der sie einiges gekostet haben musste.
    »Dieser Frachter ist vertrackt, Sir«, sagte der Taktische Offizier schließlich. »Im Augenblick sehe ich keine Möglichkeit, ihn aufzubringen. Selbst wenn wir den Kampfschiffen im inneren System freien Lauf lassen, sieht uns der Frachter wahrscheinlich anlaufen und flieht über die Alpha-Mauer, ehe wir nahe genug aufkommen.«
    Sie wies nicht darauf hin, dass die einfache Vernichtung des Frachters überhaupt keine Herausforderung bedeutet hätte.
    Solange das Schiff dort nicht mit marschbereiten Impelleremittern und aufgeladenem Hypergenerator wartete - bei zivilen Aggregaten keine gute Idee -, bräuchte die Crew wenigstens eine halbe Stunde, um die Emitter aufzuheizen und die Flucht anzutreten. Waren die Impelleremitter von Bogey-Drei bereits heiß, konnte er sich im Normalraum schon nach fünfzehn Minuten in Bewegung setzen; aber wenn sie nicht vorgeheizt waren, brauchte er eine gute Dreiviertelstunde. Den Hypergenerator klarzumachen dauerte ebenfalls mindestens eine halbe Stunde. Da man es mit einer Frachterbesatzung zu tun hatte, konnte man wohl eher von vierzig bis fünfzig Minuten ausgehen. Und wenn nicht, so hätte die unterbesetzte Maschinencrew, die von den Piraten wahrscheinlich an Bord gebracht worden war, ernsthafte Probleme, die Arbeit auch nur so schnell zu bewältigen.
    Mit den Sensoren, die ein typischer Frachter besaß, war es unwahrscheinlich, dass das gekaperte Schiff - und Kaplan bezweifelte nicht mehr als der Captain oder FitzGerald, was der stillstehende Frachter war - die Hexapuma bemerken würde, wenn sie sich unter Stealth näherte, ehe sie sich auf Reichweite ihrer Mehrstufenraketen befand. Wenn, dann bestand nicht einmal die entfernteste Möglichkeit, dass der Frachter in der Zeit zwischen der Feuereröffnung der Hexapuma und der Ankunft der Angriffsraketen am Ziel in den Hyperraum entkommen konnte. Und kein Frachter der Galaxis hätte

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