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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Homefleet zu White Haven versetzen.«
    »Aha?« Honor schlug die Beine übereinander und rieb sich nachdenklich die Nasenspitze. »Das klingt ganz danach, als plante die Admiralität eine neue Offensive«, murmelte sie.
    »Sie sind der Meinung, man sollte das lieber bleibenlassen?«
    »Ich bitte um Verzeihung?« Honor blinzelte und sah zum Protector auf.
    »Ich habe gefragt , ob Sie der Meinung wären, man sollte lieber von einer Offensive absehen.« Als Honor eine Augenbraue hob, zuckte er mit den Achseln. »Sie klangen ein wenig … nun, zweifelnd, finde ich.«
    »Nicht zweifelnd, Sir, sondern nachdenklich. Ich frage mich, ob man Nightingale erneut angreifen soll oder lieber nicht.« Nun war es an Benjamin, die Stirn zu runzeln, und sie lächelte. »Admiral White Haven ist dafür bekannt, gelegentlich … – anders zu handeln, als man es von ihm erwartet. Unbestritten ist die havenitische Flottenbasis im Nightingale-System ein wichtiges Ziel, aber da der Admiral weiß, daß die Haveniten sich darüber ebenso im klaren sind wie er, könnte er sich entschließen, das System für ein kleines Täuschungsmanöver zu benutzen. Schließlich geht es ihm um die Eroberung von Trevors Stern. Die Havies werden nach dem letzten Angriff das Nightingale-System entsprechend verstärkt haben, und wenn White Haven sie überzeugen kann, daß er sie dort wieder angreifen will, seine Attacke aber woanders landet …« Sie schwieg, und Benjamin Mayhew grinste verstehend.
    »Nun, das können wir gewiß ihm selbst überlassen«, stellte er fest; »ich bin sicher, daß es bei ihm in besten Händen ist.« Honor nickte zustimmend, und er fuhr fort: »Eins der Homefleetgeschwader wird uns auf der Durchreise einen Besuch abstatten. Hochadmiral Matthews wurde gebeten, ein mehrtägiges Manöver anzusetzen, um dem Geschwader den letzten Schliff zu geben, bevor es zu Admiral White Haven stößt.«
    »Gut! Wir haben mit Admiral Suarez geübt, aber einen neuen ›Aggressor‹ kann man immer brauchen. Vielleicht hat der Geschwaderchef den einen oder anderen neuen Trick auf Lager, das hält uns auf Trab.«
    »Mühe geben wird er sich jedenfalls«, warf Katherine trocken ein.
    »Da werden Sie recht haben«, pflichtete Honor ihr bei, aber ihr Tonfall hatte sich verändert. »Wo wir schon davon sprechen, Leute auf Trab zu halten«, fuhr sie langsamer fort, »ich mache wir ein wenig Sorgen über die Vorgänge auf dem Boden.«
    »Sie meinen Burdette und seinen Dunstkreis?« Benjamin schnaubte verächtlich. Honor nickte ernst, und er runzelte die Stirn. »Ich weiß zwar, daß er sich als Aufwiegler versucht, aber bislang hat er sich nur ein wenig aufgeplustert, Honor.«
    »Vielleicht, aber seine Tiraden werden immer schriller«, entgegnete sie. »Und ich kann mir nicht helfen, – Leute, die in der Öffentlichkeit solch extreme Haltungen vertreten, neigen dazu, sich selbst in eine Ecke zu drängen und als Gefangene ihrer eigenen Rhetorik zu enden.«
    »Sie meinen, wenn er erst einmal einen bestimmten Punkt erreicht hat, bleibt ihm keine andere Wahl als noch weiter zu gehen?« fragte Katherine.
    »Etwas in der Art. Aber …« Honor verstummte und zog die Brauen zusammen. »Mit Sicherheit haben Sie bessere Quellen zur Verfügung als ich, aber Gregory Paxton und ich haben die Vorgänge am Boden so gut im Auge behalten, wie es ging, und ich stehe mit Howard und Colonel Hill in ständigem Kontakt. Von unserer Warte aus scheint es, als wäre Burdette nicht das einzige Problem.«
    »Aha?« Benjamin schlug die Beine übereinander und forderte sie mit einem ermunternden Blick zum Weiterreden auf.
    Honor seufzte. »Anscheinend wird auf mehreren Ebenen gegen uns agitiert, Sir. Lord Burdette und die Demonstranten vor Harrington sind nur eine Ebene davon – die laute, öffentliche, könnte man sagen. Aber es geht noch mehr vor. Etwas erheblich leiseres.«
    »Sie meinen damit Mueller, Michaelson und Konsorten?« fragte Benjamin.
    »Jawohl, Sir.« Honor gelang es nicht ganz zu verbergen, wie sehr sie die Formulierung erleichterte, die der Protector gewählt hatte. Er lächelte, aber seine Miene war dabei nicht mehr als eine Grimasse. Behutsam fuhr Honor fort: »Ich möchte nicht paranoid erscheinen, aber für mich erscheint diese Ebene wesentlich gefährlicher als Leute wie Marchant oder Burdette. Die anderen sind erheblich subtiler, und wahrscheinlich hören ihnen weitaus mehr Menschen zu. Und sobald die Leute erst einmal anfangen, sogenannten ›gemäßigten

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