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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eindeutig bestätigen, daß wenigstens fünf ehemalige Volksflottenschiffe in Casca eingetroffen sind – Prisen. Ihre Ankunftszeit paßt gut zu einer unverzüglichen Reaktion im Jelzin-System auf Unternehmen Versteckpferd. Außerdem traf der Kampfverband geschlossen ein, und das ist ein Hinweis, daß er auch als Einheit aufgebrochen ist. Es ist also eher nicht so, daß die Manties überall Schiffe zusammengekratzt und nach Casca geschickt haben, Herrschaften.«
    Theisman nickte, aber da war etwas an Thurstons selbstsicherer Erklärung, das ihn unruhig machte. Er hob eine Hand.
    »Bürger Admiral Theisman?«
    »Sie sagten, es wären fünf ehemalige Volksflottenschiffe bestätigt, Bürger Admiral?«
    »Das ist richtig.«
    »Aber nur fünf?« drängte Theisman respektvoll. Thurston tauschte einen Blick mit Preznikov aus, bevor er nickte. »Das ist richtig, Bürger Admiral«, wiederholte er. »Die Entfernung war recht groß, und Sie wissen selbst, wie schwer es oft ist, die Messungen passiver Ortungsgeräte auszuwerten. Darüber hinaus haben die Manties die Schiffe offenbar stärker umgebaut als wir erwartet hatten. Dadurch lassen sich Emissionsdaten natürlich noch schlechter interpretieren. In Anbetracht der zeitlichen Abfolge und der Verbandsgröße sind mein Stab und ich uns einig, daß auch die anderen Großkampfschiffe Prisen sind, die zu sehr umgebaut sind, als daß die Aufklärer sie auf die große Entfernung positiv identifizieren konnten.«
    »Von wie vielen weiteren Schiffen sprechen wir eigentlich, Bürger Admiral?«
    »Acht Wallschiffen – präzise gesagt, wahrscheinlich acht.« Thurston zuckte mit den Schultern, als Theisman nachdenklich die Stirn krauste. »Ohne Zweifel haben sie noch ein paar zusätzliche manticoranische Einheiten mitgenommen, die sich gerade im Jelzin-System befanden. Wir wissen, daß alle manticoranischen Wallschiffe, die bis vor kurzem dort stationiert waren, nach Thetis versetzt worden sind – da sind sie nämlich positiv identifiziert worden. Aber das Jelzin-System ist ein guter, günstiger Zwischenhalt – es bietet Gelegenheit für letzte Übungen, bevor die Schiffe an die Front kommen.«
    Theisman lehnte sich nickend zurück, denn Thurston hatte völlig recht. Der Umstand, daß die Graysons dringend jedes Manöver brauchten, das sie kriegen konnten, würde es für die Manticoraner nur noch attraktiver machen, mit ihnen zu üben. Aber trotzdem …
    Er rief sich die Meldung ins Gedächtnis, die er selbst erhalten hatte. Wenn die Feindaufklärung sich nicht irrte, dann konnten die manticoranischen Werften nicht mehr als acht oder allerhöchstens neun der elf graysonitischen Prisenschiffe wieder in Dienst gestellt haben. Stimmen die Schadensbeurteilungen , dachte er mit beißendem Spott, so hätten wir bis heute höchstens sechs davon wieder instandgesetzt . Es war unglaubwürdig, daß die Graysons ebenso effizient wie die Manticoraner sein sollten. Noch nicht jedenfalls. Wenn die Einschätzung der Feindaufklärung stimmte und fünf Prisenschiffe eindeutig im Casca-System lokalisiert worden waren, dann hatte Thurston vermutlich recht: Die Allianz hatte das Jelzin-System entblößt, um Casca vor der Bedrohung aus dem Candor-System zu schützen.
    »Auf der Grundlage dieser nachrichtendienstlichen Erkenntnisse«, fuhr Thurston fort, »haben Bürger Kommissar Preznikov und ich beschlossen, in zwoundsiebzig Stunden das Unternehmen Dolch zu starten. Wir würden gern früher beginnen, sind jedoch übereingekommen, daß es klüger ist, zwo oder drei Tage mit Operationsübungen zu verbringen, nachdem wir nun Erlaubnis haben, Ihre Stäbe und Schiffskommandanten zu instruieren.«
    Gott sei Dank dafür! dachte Theisman. Kampfverband 14 bestand aus mehr als einhundertundsechzig Schiffen, darunter sechsunddreißig Schlachtschiffe und vierundzwanzig Schlachtkreuzer. Das klang zwar ungeheuer beeindruckend, aber die operative Sicherheit war so streng gewesen, daß niemand an Bord der Schiffe ahnte, was es mit dem Unternehmen auf sich hatte. Mit LePics stillschweigendem Einverständnis hatte Theisman den Operationsplan an seinen Stab weitergegeben und dadurch eine Reihe von Ausweichplänen zustandegebracht, mit denen er leben konnte, aber keiner seiner Kommandanten wußte, was geschehen sollte. Das Komitee für Öffentliche Sicherheit hatte dafür gesorgt, daß die Leute schnell lernten, keine Fragen zu stellen. Die Möglichkeit, eine Besprechung und, wenn auch nur für ein paar Tage, Übungen

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