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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kampfverband soll rollen und auf Ihr Signal hin angreifen.«
    »Aye, aye, Mylady«, bestätigte Yu leise, dann erhob er die Stimme und wandte sich an die Divisionschefs. »Auf mein Signal Alpha hin werden die Abschirmeinheiten ausschwärmen; auf mein Signal Beta hin wird das Geschwader rollen«, sagte er knapp. Honor lehnte sich zurück und wartete wie jeder einzelne Soldat in ihrem Kampfverband, während der Flaggkommandant auf einer Digitaluhr den Countdown ablas. »Zwanzig Sekunden«, sagte er. »Zehn. Fünf. Alpha! «
     

33
    Alexander Thurston starrte noch immer auf seinen Plot, als die markierten vermeintlichen Schlachtkreuzer um neunzig Grad rollten und ihre Breitseiten seinen Schiffen darboten. Und als sie ihre Batterien enthüllten, und die leichteren Einheiten, von denen sie vor der Ortung abgeschirmt worden waren, zur Seite beschleunigten, enthüllten die Sensoren Thurston endlich, was sie wirklich waren.
    Bewegungslos saß er auf seinem Sessel, und die Erkenntnis, in die Falle getapst zu sein, läutete in seinem Schädel. Währenddessen nahm Kampfgruppe 14.1 wie geplant Aufstellung. Es hatte keinen Sinn zu versuchen, die ursprünglich geplante Operation zu diesem späten Zeitpunkt noch zu ändern. Befehlsänderungen in letzter Sekunde würden nur ein verheerendes Durcheinander anrichten und das Schlimme noch schlimmer machen. Deshalb beobachtete er wortlos, wie Meredith Chavez’ Schlachtschiffe beidrehten und die eigenen Breitseiten ins Spiel brachten – ganz, wie er es befohlen hatte. Aber du hattest damit gerechnet, Schlachtkreuzer anzugreifen, was? sagte eine Stimme in ihm. Er war davon ausgegangen, daß seine Schiffe individuell überlegen sein würden. Die taktische Regel besagte, daß es für Schlachtschiffe Selbstmord bedeute, sich auf ein Gefecht mit Superdreadnoughts einzulassen, genauso, wie es für einen Schlachtkreuzer hoffnungslos sei, ein Schlachtschiff anzugreifen … aber Thurston hatte keine andere Wahl.
    »Bürger Admiral?« Das war Preznikov, der ihn anstarrte und noch immer zu begreifen versuchte, was für Thurston so offensichtlich auf der Hand lag. Dann eröffneten die Superdreadnoughts, die er auf Gefechtsreichweite an sich herangelassen hatte, das Feuer.
     
    Honors Schlachtkreuzer schleppten jeweils nur zwei Raketengondeln mit. Jede höhere Belastung hätte ihr Beschleunigungsvermögen deutlich beeinträchtigt. Superdreadnoughts hingegen waren groß genug, um die Gondeln mit Hilfe von Traktorstrahlen innerhalb ihres Impellerkeils zu ziehen, wo sie überhaupt keinen Einfluß mehr auf die Beschleunigung hatten. Nun setzte jedes ihrer Wallschiffe einen unhandlichen, ungelenken Schwanz aus sage und schreibe zehn Gondeln aus. Häßlich, schwerfällig und zerbrechlich waren sie, diese Gondeln – aber jede davon enthielt zehn einschüssige Raketenwerfer, jeder einzelne mit einer Lenkwaffe geladen, die noch größer und durchschlagskräftiger war als die Raketen, die die Rohre eines Superdreadnoughts abfeuerten.
    Der letzte graysonitische Zerstörer stob beiseite, der Abstand fiel auf neun Millionen Kilometer, und das Erste Schlachtgeschwader der Grayson Space Navy feuerte wutentbrannt die erste Breitseite.
     
    »Ach du lieber Gott!« ächzte Shannon Foraker, und eine kleine, taube Ecke in Bürger Commander Caslets Gehirn stellte fest, daß sie ihm aus der Seele sprach. Im einen Augenblick war es ihnen noch vorgekommen, als hätten sie die Lage vollkommen in der Hand; fünf Minuten später feuerten die alliierten »Schlachtkreuzer« eine Salve aus vierzehnhundert Raketen. Havenitische Raketen antworteten beinahe sofort darauf, aber alle vierundzwanzig Schlachtschiffe konnten mit nur siebenhundert Raketen erwidern, und anders als die Alliierten hatten sie die erste, vorprogrammierte Breitseite auf die fünfundzwanzig »Schlachtkreuzer« im feindlichen Kampfverband verteilt. Die Alliierten hatten es anders gemacht. Sie massierten doppelt so schweren Beschuß auf nur zwölf Schlachtschiffe – weniger als halb so viele Ziele –, und damit überraschten sie die havenitischen Nahbereichsabwehr-Crews obendrein völlig.
    Wenigstens , dachte Caslet mit gleicher dumpfer Distanz, verschwenden sie nichts auf einen einfachen Leichten Kreuzer.
     
    Honor spähte in ihren Plot. Sie hatte Yu den zeitlichen Ablauf des Angriffs festlegen lassen, weil sie zu müde war, um ihrem Urteil noch zu trauen. Der Plan dahinter aber stammte von ihr, und weder Yu noch sonst jemand würde die Zeit haben, etwas

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