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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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fragte er langsam, und diesmal lag in der Antwort seiner Fachidiotin von Taktischem Offizier mehr als nur eine Spur von Besorgnis.
    »Skip, wenn ich’s nicht besser wüßte – und da bin ich mir gar nicht mehr so sicher –, dann würde ich sagen, daß diese Schlachtkreuzer sich grade zu einer Abart eines vertikalen Schlachtwalls formiert haben.«
    »Das ist doch Irrsinn, Shannon«, warf Caslets Astrogator ein. »Schlachtkreuzer bilden keinen Wall gegen Schlachtschiffe! Das wäre Selbstmord!«
    »Jau«, meinte Foraker zustimmend. »Das wäre es allerdings – für Schlachtkreuzer …«
    Caslet starrte auf die Lichtwürmchen und spürte, wie sich sein Magen zu einem winzigen Knoten verkrampfte. Das war doch nicht möglich! Und wenn doch, dann mußte einer der Schlachtkreuzer oder eins der Schlachtschiffe mit seinen besseren Sensoren und leistungsfähigeren Computern das Ganze doch schon längst bemerkt haben, bevor ein Leichter Kreuzer darauf aufmerksam wurde!
    Andererseits hat keiner dieser Schlachtkreuzer und keines dieser Schlachtschiffe eine ortsansässige Taktikhexe wie du , sagte eine kühle, klare Stimme in seinem Kopf.
    »Signalstation! Geben Sie mir eine Vorrangverbindung mit dem Flaggschiff – aber dalli!«
     
    » Was hat er gesagt?«
    Thurston drehte sich mit seinem Kommandosessel herum, damit er den Operationsoffizier anfunkeln konnte. Der feindliche »Verband« hatte mit dem Aussetzen von Täuschkörpern begonnen und die Störsender eingeschaltet, was es noch schwieriger machte, in ihrer Mischmaschformation irgend etwas auszumachen. Seine eigenen Schiffe taten mittlerweile das gleiche, aber ganz offensichtlich hatten die Manties die Schiffe ihrer graysonitischen Verbündeten mit Eloka-Systemen allererster Kategorie ausgestattet. Allererster manticoranischer Kategorie, mußte er säuerlich hinzufügen.
    Die Entfernung war gerade unter dreizehn Millionen Kilometer gefallen, auf theoretische Raketenreichweite, aber diese Täuschkörper und Störsender senkten die effektive Reichweite auf – bestenfalls – siebzig Prozent der Theorie. Es blieben noch ungefähr viereinhalb Minuten Zeit, bis beide Seiten das Feuer eröffnen konnten, und Thurston hatte für Unsinn in letzter Sekunde überhaupt keine Geduld.
    »Bürger Commander Caslet meldet, daß sechs der Schlachtkreuzer einen modifizierten Schlachtwall gebildet haben, Bürger Admiral«, wiederholte der Signaloffizier. Der Operationsoffizier war tief über einen Hilfsplot gebeugt und beobachtete die Vorgänge darin zu aufmerksam, um zu antworten, und Thurston bedachte den Rücken des Mannes mit einem finsteren Blick. Dann richtete der Operationsoffizier sich auf und sah seinem Befehlshaber in die Augen.
    »Caslet … könnte etwas aufgespürt haben, Bürger Admiral. Wenn Sie auf Ihren Plot schauen würden?«
    Thurston schwang zu seinem Display zurück und öffnete ungeduldig den Mund, dann verharrte er. Sechs Allianz-Schlachtkreuzer waren nun in dunklerem Rot markiert, und sie bildeten – ganz unzweifelhaft – etwas, das man durchaus für einen traditionellen Schlachtwall halten konnte, einen unorthodoxen zwar, der geformt war wie ein riesiges, auf der Seite liegendes V, aber die Abstände der einzelnen Schiffe untereinander waren unmißverständlich. Die Konfusion in der übrigen feindlichen Formation hatte dies bisher vor ihm verborgen, aber nun, da die speziellen Schiffe hervorgehoben waren, sprang ihm ihr regelmäßiger Abstand förmlich ins Auge. Und dennoch stimmte daran etwas nicht …
    Bürger Vizeadmiral Alexander Thurston tippte eine Anfrage in seine Konsole, und als die leidenschaftlosen Computer sie beantworteten, wurde er kreidebleich, denn er hatte richtig vermutet: Die Abstände der Schiffe waren falsch für einen Schlachtwall aus Schlachtkreuzern – aber sie stimmten genau für einen aus Superdreadnoughts …
     
    »Also, Herrschaften.« Honors Divisionskommandeure blickten von ihren jeweiligen Teilen des Combildschirms zu ihr auf, als der Punkt im Weltraum, den sie ›Punkt Glück‹ genannt hatte, näher kam, und sie warf ihnen ein Lächeln zu, von dem sie hoffte, daß es eher selbstsicher als abgespannt wirkte. »Es sieht so aus, als wären wir bereit. Captain Yu« – wie in der RMN war auch in der GSN der Flaggkommandant der taktische Stellvertreter des Admirals, und weil Yu erheblich ausgeruhter war als sie, würde er keinen Fehler durch simple Müdigkeit begehen, die jegliche Gedanken in zähe Melasse zu tauchen drohte – »der

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