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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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fragte sie sich nicht zum erstenmal, wie ihr persönlicher Einfluß auf diese seltsame Mischung wohl am Ende wirken würde.
    Sie blickte auf die Gesichter, auf Tausende aufmerksame, erwartungsvolle Gesichter, die alle ihr zugewandt waren. Honor sprach ein stilles, ernstes Wort mit den Schmetterlingen in ihrem Bauch. Der leise, fast gezirpte Laut der Beruhigung, den Nimitz ihr ins Ohr hauchte, half Honor, und sie konnte die gewaltige Menschenmenge anlächeln.
    »Vielen Dank für den freundlichen, wenn auch überwältigenden Empfang.« Das Lautsprechersystem trug ihre Sopranstimme klar über den Platz, und leises Gelächter beantwortete den trockenen Humor in ihren Worten. »Zu so vielen Menschen, wie heute hier versammelt sind, habe ich noch nie auf einmal gesprochen, daran bin ich nicht gewöhnt«, fuhr sie fort. »Ich fürchte, daß ich ohnehin noch ziemlich unerfahren im Redenhalten bin, deshalb will ich es einfach machen. Und …« – sie deutete auf die schwerbeladenen Tische, die auf dem Gras standen – »da ich auch sehe, daß der Partyservice schon wartet, will ich mich kurz fassen.«
    Diese Ankündigung sorgte für neuerliches Lachen, und Applaus brauste auf. Honors zögerliches Lächeln erblühte zu einem breiten Grinsen.
    »Damit kenne ich wenigstens Ihre Prioritäten«, sagte sie neckend und schüttelte den Kopf. »Nun, da Sie alle so hungrig sind, sollte ich wohl keine Zeit mehr verschwenden. Wir sind hier zusammengekommen«, sprach sie in ernsterem Ton weiter, »um die Stadtkuppel einzuweihen. Unser Gut ist neu und, zumindest im Augenblick, recht arm. Sie alle wissen, wie angespannt unsere Finanzlage ist, und Sie wissen auch, und zwar besser als ich, wie teuer es ist, auf unbeanspruchtem Boden ein neues Gut zu errichten. Ich weiß, wie schwer Sie alle gearbeitet haben, wie sehr Sie alle geschwitzt und geschuftet haben, um diese wunderbare Stadt zu errichten – und ich meine auch diejenigen, die noch in diesem Moment am Projekt arbeiten und daher nicht bei uns sein können. Schauen Sie das Werk nur an.« Sie wies auf den umgebenden Park und die Gebäude jenseits der Bäume, dann auf die glitzernde, fast unsichtbare Kuppel über ihnen, schwieg eine kleine Weile und räusperte sich schließlich.
    »Ja, all das wissen Sie«, sagte Honor ruhig. »Vielleicht wissen Sie aber nicht, wie stolz ich auf jeden Einzelnen und jede Einzelne unter Ihnen bin. Wie tief geehrt ich mich fühle, daß Sie Ihre Stellungen auf älteren, etablierten Gütern aufgegeben haben, um hierher zu kommen, an diesen Ort, wo vorher nichts gewesen ist, und wo Sie für uns alle eine solche Schönheit erschaffen haben. Ihre Welt ist alt, und ich bin ein Neuling hier, aber mit Sicherheit hat keiner Ihrer Ahnen mehr oder bessere Arbeit geleistet als Sie, und dafür danke ich Ihnen.«
    Zufriedenes, verlegenes Murmeln war die Antwort auf ihre ruhige Aufrichtigkeit. Honor drehte sich den anderen Würdenträgern auf der Plattform zu und winkte aus dieser Gruppe einen jungen Mann herbei, Adam Gerrick. Der Chefingenieur von Grayson Sky Domes Ltd. kam näher und stellte sich neben seine Gutsherrin.
    »Ich nehme an, Sie alle kennen Mr. Gerrick«, Honor legte ihm die Hand leicht auf die Schulter, als sie ihn überflüssigerweise vorstellte, »und sicher wissen Sie, welche Rolle er bei der Planung und Errichtung unserer Stadtkuppel gespielt hat. Was Sie möglicherweise ebensowenig wissen wie er, ist die Tatsache, daß die Fortschritte unseres Vorhabens«, sie wies mit der freien Hand auf die Kuppel über ihnen, »und unsere Vorführfarmen auf ganz Grayson mit großem Interesse verfolgt worden sind. Wie ich schon sagte, sind wir ein neues Gut mit angespannter Finanzlage, aber Mr. Gerrick steht kurz davor, das zu ändern. Ich bin von Protector Benjamin offiziell in Kenntnis gesetzt worden, daß der Rat einer Schulderstattung per Besitzübernahme stattgegeben hat, an der sich jede Stadt beteiligen wird, die unserem Beispiel folgen und in Stadt- oder Ackerkuppeln investieren will.« Etliche Zuschauer in der Menge erstarrten und blickten Honor mit plötzlicher, gespannter Erwartung an, und sie nickte. »Bis heute morgen hat Sky Domes Konstruktionsaufträge in einer Höhe von insgesamt mehr als zwohundert Millionen Austins erhalten, und wir erwarten, daß noch mehr folgen.«
    Die Kuppel schien unter der Lautstärke der anschwellenden Rufe bersten zu wollen. Für ein neues Gut war Harrington mit der Gründung von Sky Domes ein gewaltiges Risiko eingegangen,

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