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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Graser bohrten sich mit kurzer, aber titanenhafter Gewalt in ihre Ziele, ohne zuvor von Seitenschilden geschwächt worden zu sein. Mit einem spektakulären Lichtblitz explodierte der Superdreadnought Courageous . Admiral Yanakov verging mit seinem Flaggschiff, und weitere Treffer schlugen in den Begleiter ein.
    Die beschädigte Furious rollte sich panisch auf die Seite und führte eine radikale schiefe Kehre aus, die ihr Heck von Yus Schiffen abwandte und das Dach ihres Impellerkeils zwischen sie und den Energiesturm schob. Dann hörte Honor Trailman plötzlich begeistert Befehle geben. BatDiv 12 nahm den Beschuß mit Raketen auf. Der einzige Kurs, der die Furious gegen Yus Beschuß schützte, kehrte die offene »Kehle« ihres Impellers in einen Winkel von nur dreißig Grad von Trailman weg. Die Furious ging auf volle Beschleunigung, um im Krebsgang vor seinen Feinden zu fliehen, aber sie war bereits schwer beschädigt und ihre Nahbereichsverteidigung ohne die Unterstützung der Courageous zu schwach. Ein Viertel von Trailmans Laser-Gefechtsköpfen detonierte gleich vor ihrem Bug, und Trümmer und Atemluft brachen aus ihr hervor. Acht Minuten nach der Explosion der Courageous zerbarst auch die Furious , und Honor holte anerkennend Luft.
    »Sehr gut, Fred. Beenden Sie die Simulation.«
    Die Plots erloschen. Honor erhob sich und reckte die Arme. Das visuelle Display zeigte ihr die anderen Schiffe ihres Geschwaders, und als sie die beiden Superdreadnoughts, die gerade »vernichtet« worden waren, friedlich in der Umlaufbahn um Grayson treiben sah, mußte sie breit grinsen.
    Commander Bagwell schüttelte sich. Ihm war wohl noch immer leicht schwindlig von der Rücksichtslosigkeit, mit der Yanakov – und Yu, dachte Honor mit noch breiterem Grinsen – die Simulationsvorgaben übergangen hatten. Walter wird ebenfalls sauer sein , spekulierte sie, aber das läßt er Yanakov nicht spüren. Und ganz bestimmt wird er sich kein zweites Mal für dumm verkaufen lassen. Yanakov muß sich wahrscheinlich schwarz ärgern.
    Er hatte einen großartigen Hinterhalt gelegt und sich dann seinen Anfangserfolg zu Kopf steigen lassen. Yu hatte ihm für sein übersteigertes Selbstvertrauen einen hohen Preis abverlangt. Er hatte ein wenig zu lange gewartet, um seinen Zug zu machen – wenn Yanakov nur einige Sekunden früher den Kurs geändert hätte, dann hätte BatDiv 11 keine Chance gehabt, Yanakovs Schiffen in die achterne Öffnung des Impellerkeils zu schießen, und auf diese Distanz hätte alles andere keinen Sinn gemacht.
    Aber darauf wollte sie Yu unter vier Augen hinweisen. Schließlich und endlich hatte es funktioniert, und Yu verdiente allen Respekt, dem ihm sein Manöver vom Rest des Geschwaders einbrächte.
    Tatsächlich verdiente auch Yanakov einen Schlag auf die Schulter. Mochte er den Einsatz in letzter Sekunde auch vermasselt haben, so hatte er doch Phantasie und Nerven wie auch Fertigkeit allein dadurch bewiesen, daß er den Hinterhalt legte und durchführte. Alles in allem war Honor zufrieden. Es hatte zu viele Fehler gegeben, aber aus Fehlern lernte man schließlich. Besser, ihre Leute begingen die Fehler in den Simulationen als im echten Gefecht gegen den Feind. Die Unabhängigkeit, die Yanakov und Yu gezeigt hatten, entzückte Honor. Zuviel Initiative konnte katastrophale Folgen haben, aber zu wenig war noch schlimmer … und erheblich weiter verbreitet. Honor zog Offiziere vor, denen sie gelegentlich die Zügel anlegen mußte, als mit solchen gestraft zu sein, die sich davor fürchteten, auf eigene Faust zu handeln.
    Sie kehrte dem visuellen Display den Rücken zu. »Na, das war doch wirklich aufregend«, wandte sie sich an Bagwell, und Nimitz tat von seinem Ruheplatz auf der Rückenlehne des Kommandosessels aus bliekend seine stille Belustigung kund.
    »Äh, jawohl, Mylady, das war es wohl«, antwortete der Commander. Honors Augen leuchteten. Bagwell war genauso korrekt und penibel – und taktisch konventionell – wie sie ihrem ersten Eindruck gemäß erwartet hatte. Er klang, als wäre er noch immer von den Vorfällen verwirrt.
    »Allerdings war es das … und ich kann es kaum erwarten, bei der Nachbesprechung Ihre Analyse zu hören«, sagte sie. Der Commander verzog das Gesicht, und Honors leises Lachen war wie ein Echo auf Nimitz neuerliches belustigtes Blieken.
     
    William Fitzclarance, der Gutsherr von Burdette, bedachte den Diakon, der gerade zu ihm ins Büro kam, mit einem finsteren Blick. Burdette House war

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