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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Nicken.
    »Haben Sie damit irgendwelche Probleme?« fragte Honor ruhig.
    »Nein, Ma’am.« Truman schüttelte den Kopf. »Allenfalls, daß Sie zu nachsichtig sind.«
    »Vielleicht«, räumte Honor ein, »aber wir müssen wenigstens den Anschein wahren, die Konföderation besäße eine funktionierende Regierung – bis man uns das Gegenteil beweist. Ich werde offizielle Order für Sie, Allen und Samuel aufsetzen, damit besagte Situation abgedeckt ist. Behalten Sie nur im Gedächtnis, daß jedes Quentchen operativer Information für uns von großer Bedeutung ist. Wenn jemand einen Handel schließen und Informant werden will, dann haben Sie alle Freiheit, die Initiative zu ergreifen und nach Ihrer Einschätzung zu handeln.«
    Truman nickte, und Honor rieb sich müde die Augen. »Damit kommen wir auch schon zum letzten Punkt der Tagesordnung – der Möglichkeit, daß diese neuen Muster ein Symptom sind und wir es gar nicht mit normalen Piraten oder Freibeuterschiffen zu tun haben. Die ›Befreiungsregierungen‹ von Psyche und Lutrell sind die wahrscheinlichsten Hintermänner für Raider in Geschwaderstärke, aber es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Havies«, sagte Truman unbewegt, und Honor nickte.
    »Genau. Weder das ONI noch die Andermaner haben irgendwelche Hinweise darauf gefunden – aber die Havies besitzen hier in der Konföderation eigene Verbindungen. Ihre Botschaften sind noch geöffnet, denn sie haben weder mit Silesia noch mit dem Kaiserreich Krieg. Allzuschwer hätten sie es sicher nicht, mit dem Gouverneur eines der abgelegeneren Sonnensysteme ein stillschweigendes Beistandsabkommen zu treffen. Die Agentennetze ihrer Botschaften spionieren die Routinen der Handelsschiffe so gut aus wie unsere. Wenn es der Volksrepublik gelungen ist, ein Raidergeschwader nach Silesia einzuschleusen, dann würden sie allein gegen uns Handelskrieg führen und alle anderen in Ruhe lassen. Und sie würden zu vermeiden wissen, daß die Crews der aufgebrachten Schiffe frei herumlaufen und ausposaunen, wer sie überfallen hat.«
    »Es sei denn, die Havies wollen die Admiralität zwingen, zu ihrer Verfolgung stärkere Kräfte von der Front abzuziehen«, wandte Truman ein. »Genau das gleiche hat Haven doch probiert, bevor man Sie im Jelzin-System angegriffen hat, Honor, und man hatte Erfolg damit. Warum sollten die Havies unsere Leute nicht absichtlich laufenlassen? Wäre das nicht sinnvoll, wenn sie der Admiralität doch zeigen wollen, wie sehr unser Handelsverkehr hier bedroht ist?«
    »Das wäre eine Möglichkeit, aber ich glaube nicht, daß die Havies so vorgehen würden. Die Operationen vor Jelzin Vier gehörten zu einem koordinierten Plan, uns dazu zu bringen, zeitweilig Kräfte von einem bestimmten Ziel abzuziehen, damit man dort einen Offensivschlag führen konnte. Es mag sein, daß man wieder versucht, uns zu falscher Verteilung zu verlocken, aber so weit von der Heimat entfernt gibt es für die Havies keine Koordinationsmöglichkeit mehr. Deshalb hätten sie es eher auf eine langfristige, allgemeine Ablenkung abgesehen, nicht auf eine konkrete, örtlich und zeitlich begrenzte.«
    Stirnrunzelnd blickte sie ins Holo, rieb sich die Nasenspitze und zuckte mit den Schultern.
    »Außerdem säße doch jeder, den sie hierherschickten, ganz tief in der Tinte, wenn wir im großen Stil nach ihm suchten. Ohne eigene Flottenbasen – Haven unterhält hier keine – wäre die Volksflotte doch entscheidend im Nachteil, wenn wir zur ihrer Verfolgung Kräfte hierher verlegen würden. Und vergessen Sie nicht den gewaltigen Vorteil, den uns der Wurmlochterminus hinsichtlich des Informationsflusses und der Schiffsverlegungen verschafft. Wir könnten durchaus den Transfer machen, hart gegen die Havies losschlagen und die leichten Einheiten schon wieder auf dem Nachhauseweg haben, bevor die Volksrepublik überhaupt erfährt, daß wir zugeschlagen haben. Gleichzeitig bezweifle ich, daß Haven irgend etwas tun wird, was den Kaiser gegen die Volksrepublik aufbringt. Ihnen kann doch nichts Besseres geschehen, als daß Gustav in der Ferne die Lage aussitzt, und offene Flottenoperationen im großen Maßstab könnten ihn durchaus dazu bringen, daß er seine Meinung ändert. Außerdem brauchen sie nicht offen agieren, um ihr Ziel zu erreichen. Für uns zählt doch nur, daß jemand uns angreift; wer dahintersteckt, ist allenfalls zwotrangig.«
    »Das ist wohl wahr«, stimmte Truman zu.
    »Aber eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus«,

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