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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bitten, »deren Ersuchen bereits die operative Sicherheit der Mission in Frage stellen würde«, wie seine Order prägnant, aber wenig hilfreich bestimmte.
    Wenigstens besaß er die nötigen Identifizierungscodes, um ihre Mithilfe zu verlangen, doch dazu hatte die Vaubon auf Schleichfahrt ins Schiller-System eindringen, sich im Ortungsschatten des größten Gasriesen im Sonnensystem verstecken und eine Pinasse aussenden müssen, die Caslets Depeschen transportierte. Caslet haßte dieses Vorgehen – haßte es, bis zur Rückkehr der Pinasse am Rendezvouspunkt festzusitzen, und zudem seine Leute in Gefahr zu schicken, ohne sie begleiten zu dürfen. Anscheinend hatte Allison die Kontaktaufnahme so diskret durchgeführt, wie Caslet sich nur wünschen konnte, und nun beobachtete er von der Hangargalerie, wie die Zugangsröhre sich der Pinassenschleuse näherte und ankoppelte.
    MacMurtree durchschwamm die Röhre, und Caslet empfand leichte Verärgerung über das spöttische Funkeln ihrer Augen, als er ihre Ehrenbezeugung ein wenig zu ungeduldig erwiderte. Sie kannte ihn zu gut, sie wußte, daß er sich baldmöglichst wieder auf Piratenjagd begeben wollte. Natürlich kannte er sie gleichermaßen. Keiner von ihnen hatte es je ausgesprochen, aber sie teilte die gleiche Verachtung für das Komitee für Öffentliche Sicherheit und seine Schergen – und auch sie respektierte allenfalls eine Handvoll Leute des neuen Regimes, die aus dem gleichen Holz geschnitzt waren wie Denis Jourdain. Und weder Caslet noch MacMurtree gefiel das Konzept des Handelskriegs.
    Und das ist von uns beiden recht dämlich , überlegte Caslet. Eine Flotte unterhält man nur zu einem Zweck: dem Gegner den Weltraum zu verweigern und ihn für sich selbst zu sichern, oder? Und wie könnte man jemandem den Weltraum verweigern, wenn man nicht bereit ist, seine Handelsschiffe zu vernichten? Außerdem ist für die Manties Frachtertonnage ebenso wichtig wie Kriegsschiffmasse – vielleicht sogar noch wichtiger.
    Er schüttelte den Gedanken ab und deutete auf den Lift. MacMurtree stieg hinter ihm in die Kabine, und Caslet tippte den Brückencode ins Tastenfeld.
    »Wie ist es gegangen?« fragte er.
    »Nicht allzu schlimm«, antwortete MacMurtree mit knappem Schulterzucken. »Die Zollpatrouillen hier haben den Namen nicht verdient. Niemand ist uns nahe genug gekommen, um ein Videobild zu bekommen.«
    »Gut«, meinte Caslet. Er war nicht sonderlich glücklich gewesen über die Tarnung als Asteroidenschürferboot, die seine Order verlangte, denn die Pinasse sah nicht im entferntesten aus wie ein ziviles Raumfahrzeug. Aber die Institution, die einmal der Flottennachrichtendienst gewesen war, hatte versichert, daß sich die Zollkontrollen in diesem System sich auf eine Auswertung der Transpondercodes beschränkten, und diese Meldung hatte gestimmt. Zur Abwechslung mal ganz nett, dachte Caslet sarkastisch.
    »Wir haben uns auf eine Richtstrahlverbindung aus der Umlaufbahn beschränkt«, fuhr MacMurtree fort. »Haines hat es nicht geschmeckt, ihr Kurierboot loszuschicken, sie befolgt den Befehl aber trotzdem. Unsere Depeschen sollten Admiral Giscard« – es war kein Volkskommissar anwesend, der die Verwendung des prärevolutionären Dienstgrads hätte monieren können – »innerhalb von drei Wochen erreichen.« Sie schnitt eine Grimasse. »Wir hätten es um zehn Tage abkürzen können, wenn wir das Boot direkt zum Rendezvouspunkt geschickt hätten, Skipper.«
    »Geheimhaltung, Allison«, entgegnete Caslet, woraufhin sie unleidlich schnaubte – was der Kommandant durchaus nachvollziehen konnte. Um die SyS glücklich zu machen, mußten sie ihre Depeschen zunächst zum Saginaw-System senden, von wo ein anderes Kurierboot (unter dem Befehl eines Botschafters, der das Vertrauen des Komitees für Öffentliche Sicherheit besaß) sie zu Giscard brachte. Trotz der hohen Überlichtgeschwindigkeiten, die Kurierboote erzielten, kostete der Umweg viel Zeit.
    »Jedenfalls haben wir nun sichergestellt, daß der Admiral alles weiß, was wir wissen – und was wir vorhaben. Das heißt, wir können mit reinem Gewissen wieder auf die Jagd gehen.«
    »Das ist wahr«, fand MacMurtree. »Hat sich während meiner Abwesenheit etwas Neues ergeben?«
    »Nicht wirklich. Natürlich liegen wir ein wenig abseits des Geschehens. Ich schätze, wir verlassen die Hypergrenze des Planeten, gehen auf Überlicht, fahren ein paar Lichtwochen hinaus und kommen genauso zurück, wie wir es bei Sharons Stern

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