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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schulter ihrer Weste, während die Echtpfoten sich gleich unter dem Schulterblatt eingruben. Der ‘Kater schwenkte den flauschigen Schwanz, als LaFollet Honor anlächelte.
    »Es geht nicht nur um den Lärm, Mylady. Es ist auch das Energieniveau. Wenn ich jemals eine Waffe gesehen habe, die mit roher Gewalt arbeitet, dann diese.«
    »Stimmt, aber es macht mehr Spaß als mit einem Pulser«, entgegnete Honor. »In einem Gefecht würde ich etwas Moderneres bevorzugen, wenn ich ehrlich sein soll, aber die Pistole erhebt ihre Stimme doch mit Autorität, oder nicht?«
    »Da kann ich Ihnen nicht widersprechen, Mylady«, gab LaFollet zu. Sein Blick schweifte umher auf der Suche nach einer Bedrohung, wie es seine Pflicht war, eine Gewohnheit, die er selbst auf dem sicheren Gelände von Harrington House nicht ablegte. »Und ich wäre mir gar nicht sicher, ob diese Kanone im Kampf wirklich so nutzlos wäre. Immerhin könnte allein dieser Höllenlärm Ihnen den Vorteil der Überraschung verschaffen.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich recht«, gab sie zu. Die künstlichen Nerven in ihrer linken Gesichtshälfte verzogen Honors Lippen zu einem ganz leicht schiefen Lächeln, aber ihre Augen tanzten. »Vielleicht sollte ich den Gardisten die Pulser wieder abnehmen und den Hochadmiral fragen, ob er mir nicht genug davon für Sie alle verschaffen kann.«
    »Vielen Dank, Mylady, aber ich bin mit meinem Pulser überaus zufrieden«, erwiderte LaFollet mit außerordentlicher Höflichkeit. »Zehn Jahre lang habe ich selbst einen Chemikalienbrenner getragen, wenn er auch nicht so … na, beeindruckend war wie Ihrer, dann haben Sie uns mit Pulsern modernisiert. Jetzt bin ich verwöhnt.«
    »Behaupten Sie hinterher nicht, ich hätte es Ihnen nicht angeboten«, scherzte sie und nickte dem Wächter zu, der ihnen die Hintertür von Harrington House öffnete.
    »Werde ich nicht«, versicherte LaFollet ihr. Die Tür schloß sich und schnitt die Geräusche vom Schießplatz ab. »Wissen Sie, Mylady, ich wollte Sie etwas fragen«, sagte er dann. Honor verzog eine Augenbraue und forderte ihn mit einem Nicken zum Weitersprechen auf. »Auf Manticore, noch vor Ihrem Duell mit Summervale, versuchte Colonel Ramirez mir gegenüber zu verbergen, wie nervös er wirklich war. Ich sagte ihm, daß ich Ihre Schießübungen beobachtet hätte und daß Sie mit einer Faustfeuerwaffe gewiß keine Anfängerin seien, aber ich habe mich immer gefragt, wo Sie gelernt haben, so gut damit umzugehen.«
    »Ich bin auf Sphinx groß geworden«, antwortete Honor, und nun wölbte LaFollet fragend eine Augenbraue. »Sphinx wurde vor fast sechshundert T-Jahren besiedelt«, erklärte sie, »aber ein Drittel des Planeten gehört immer noch der Krone. Das heißt, es ist unberührte Wildnis, und das Gehöft Harrington grenzt an das Copper-Walls-Naturschutzgebiet. Viele Wesen auf Sphinx hätten nichts dagegen herauszufinden, wie Menschen eigentlich so schmecken, und deshalb nehmen die meisten Erwachsenen und älteren Kinder Handwaffen mit, wenn sie ins Outback gehen.«
    »Aber doch keine Antiquitäten wie diese da, das möchte ich wetten«, wandte LaFollet ein und deutete auf den Pistolenkasten unter ihrem linken Arm.
    »Nein«, gab sie zu. »Daran ist mein Onkel Jacques schuld.«
    »Onkel Jacques?«
    »Der ältere Bruder meiner Mutter. Er kam von Beowulf für ein Jahr zu Besuch, als ich … na, zwölf T-Jahre alt war, und er ist Mitglied der Gesellschaft für Kreativen Anachronismus. Das ist eine eigenartige Gruppe, die sich ein Vergnügen daraus macht, die Vergangenheit so Wiederaufleben zu lassen, wie sie hätte sein sollen . Onkel Jacques’ Lieblingsperiode war das zwote Jahrhundert Ante-Diaspora – äh, das zwanzigste Jahrhundert«, fügte sie hinzu, denn auf Grayson benutzte man weiterhin den Gregorianischen Kalender. »In dem Jahr war er Pistolengroßmeister der Planetaren Reserve. Er war so gutaussehend wie Mutter schön ist, und ich habe ihn verehrt.« Mit einem raschen Grinsen rollte sie die Augen. »Ich verfolgte ihn wie ein liebeskrankes Schoßhündchen, was ihn in den Wahnsinn getrieben haben muß, aber er ließ es sich nicht anmerken. Statt dessen lehrte er mich, mit etwas zu schießen, das er ›richtige Pistolen‹ nannte, und …« – sie lachte – »Nimitz konnte den Mündungsknall schon damals nicht ausstehen.«
    »Das liegt daran, daß Nimitz ein kultiviertes und urteilsfähiges Wesen ist, Mylady.«
    »Ha! Jedenfalls bin ich in Übung geblieben, bis ich zur Akademie

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