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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hat vor drei Stunden die Alpha-Transition gemacht.«
    »Mike kommt her?« fragte Honor erfreut. »Das ist ja wundervoll! Wann erwarten wir sie?«
    »Sie landet in etwa einer Stunde, Ma’am.« Etwas an MacGuiness’ Stimme klang seltsam, und Honor blickte ihn fragend an. »Sie kommt nicht allein, Ma’am«, sagte der Steward. »Admiral White Haven ist an Bord und läßt fragen, ob es Ihnen paßt, wenn er Captain Henke nach Harrington House begleitet.«
    »Earl White Haven? Hier?« Honor blinzelte, und MacGuiness nickte. »Hat er etwas über den Grund seines Besuches gesagt?«
    »Nein, Ma’am. Er hat nur gefragt, ob Sie ihn empfangen könnten.«
    »Natürlich kann ich das!« Einen Augenblick lang verharrte sie nachdenklich, dann gab sie sich einen Ruck und reichte MacGuiness den Pistolenkasten. »Ich glaube, unter den gegebenen Umständen sollte ich mich ein wenig frisch machen. Wären Sie so freundlich, die Waffe für mich zu reinigen, Mac?«
    »Aber selbstverständlich, Ma’am.«
    »Vielen Dank. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn Sie Miranda Bescheid gäben, daß ich sie brauche.«
    »Das habe ich bereits, Ma’am. Sie sagte, sie würde zu Ihnen in den Ankleideraum kommen.«
    »Dann sollte ich sie nicht warten lassen.« Honor nickte dankend und eilte den Korridor hinunter zu ihrer wartenden Zofe. Fieberhaft überlegte sie, was White Haven wohl von ihr wollte.
     
    Ein Klopfen am Rahmen der offenen Tür warnte Honor, und sie blickte lächelnd auf, als MacGuiness ihre Besucher in das geräumige, sonnige Büro geleitete. Bis auf Nimitz und LaFollet, dessen ständige Präsenz das graysonitische Gesetz verlangte, war Honor allein, denn Howard Clinkscales, ihr Regent und Geschäftsführer, war zu einer Konferenz mit Kanzler Prestwick nach Austin City gefahren. Honor erhob sich und reichte der schlanken Frau, deren Haut kaum heller war als ihre weltraumschwarze RMN-Uniform, die Hand.
    »Mike! Warum hast du mir nicht Bescheid gegeben, daß du kommen würdest?« fragte sie, als die andere Frau Honors Hand mit festem Griff umschloß.
    »Weil ich es selber nicht wußte.« Die rauchige und gleichzeitig weiche Altstimme der Ehrenwerten Captain (Junior Grade) Michelle Henke zeigte ironische Belustigung. Mike lächelte ihre Gastgeberin an. Sie war eine Cousine ersten Grades von Königin Elisabeth III. und zeigte die unverkennbaren Gesichtszüge des Hauses Winton. Auf der Akademie, auf Saganami Island, war sie Honors Stubenkameradin und infolgedessen Lehrerin im Umgang mit Menschen gewesen. Trotz der gewaltigen sozialen Kluft zwischen ihnen war sie Honors engste Freundin, und aus Henkes Augen leuchtete Wärme. »Die Agni wurde der Sechsten Flotte zugeteilt, und Admiral White Haven hat uns einfach als Taxi benutzt.«
    »Ich verstehe.« Honor drückte noch einmal Henkes Hand, dann wandte sie sich dem hochgewachsenen, breitschultrigen Admiral in ihrer Begleitung zu. »Mylord«, begrüßte sie ihn erheblich förmlicher und reichte ihm die Hand. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen.«
    »Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite, Mylady«, antwortete White Haven ebenso formell und beugte sich vor, um ihr die Hand zu küssen, anstatt sie zu schütteln. Honor spürte, wie ihre Wangen sich röteten. Auf Grayson war es angemessen, eine Frau so zu begrüßen, und sie hatte sich mittlerweile in den meisten Situationen damit abgefunden. Aber ausgerechnet White Havens Handkuß flößte ihr Unbehagen ein. Verstandesmäßig war ihr klar, daß sie durch ihren Rang als Gutsherrin gesellschaftlich über ihm stand, aber ihr Titel war kaum sechs Jahre alt, während die Grafschaft von White Haven bis zur Gründung des Sternenkönigreichs zurückreichte, und zudem war White Haven einer der respektiertesten Flaggoffiziere der Navy, in der Honor mehr als dreißig Jahre lang gedient hatte.
    Er straffte den Rücken, und seine blauen Augen funkelten, als verstünde er ihre Empfindungen genau, und schölte sie dafür. Sie hatte ihn fast drei T-Jahre lang nicht mehr gesehen – genauer gesagt, seit dem Tag nicht mehr, an dem sie auf Halbsold ins Exil gegangen war. Innerlich war sie erschrocken über die neuen, tiefen Linien, die sich rings um diese funkelnden Augen eingegraben hatten, aber sie lächelte ihn nur an.
    »Bitte, setzen Sie sich«, forderte sie ihre Gäste auf und wies auf die Stühle am Couchtisch. Nimitz sprang von seiner Ruhestange an der Wand herab, als die Besucher der Einladung folgten, und Henke lachte auf, als er über die Tischplatte

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