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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Chance, Harrington zu ›rehabilitieren‹, auf der Stelle beim Schopf ergreifen würde?«
    »Das nehme ich schon an«, stimmte Houseman säuerlich zu. »Aber was läßt Sie denn vermuten, daß Harrington annehmen würde, selbst wenn man ihr’s anböte? Sie steckt im Jelzin-System und läßt sich dort vergöttern.
    Warum sollte sie ihre Position als zweithöchster Offizier dieser lächerlichen Navy aufgeben, um solch ein armseliges Kommando zu akzeptieren?«
    »Weil die Navy von Grayson ›lächerlich‹ ist «, entgegnete Hauptmann in beschwörendem Ton, aber das entsprach nicht den Tatsachen. Allein Housemans verbitterter Haß auf alles, was mit dem Jelzin-System zusammenhing, verleitete Hauptmann zu einer derart abstrusen Behauptung. Die Grayson Space Navy war zu einer achtunggebietenden Flotte angewachsen, deren Kern aus zehn ehemals havenitischen Superdreadnoughts und den ersten drei Wallschiffen bestand, die im System gebaut worden waren. Vom Standpunkt des persönlichen Ehrgeizes betrachtet, wäre Harrington wirklich verrückt, ihre Position als zweithöchster Offizier der rasant expandierenden GSN aufzugeben und ihren Dienst als gewöhnlicher Captain in der manticoranischen Navy wiederaufzunehmen. Aber trotz des Hasses, den Hauptmann ihr entgegenbrachte, verstand er Honor Harrington weitaus besser als Houseman jemals hoffen konnte. Was immer auch aus ihr geworden sein mochte, Harrington war gebürtige Manticoranerin und hatte drei Jahrzehnte darauf verwendet, sich im Dienste der Königin eine Karriere aufzubauen und einen Ruf zu erwerben. Sie besaß sowohl persönlichen Mut als auch ein unleugbares, tief verwurzeltes Pflichtgefühl, das mußte selbst Hauptmann widerstrebend einräumen, und dieses Pflichtgefühl erhielt Rückendeckung durch das unvermeidliche Bedürfnis, sich zu rechtfertigen und wieder den Platz in der Navy einzunehmen, von dem ihre Feinde sie vertrieben hatten. Oh nein: Wenn man ihr das Kommando über die silesianische Mission anbot, dann würde sie es übernehmen; aber es hatte keinen Sinn, Houseman Harringtons wahre Gründe dafür erklären zu wollen.
    »In der Navy von Grayson mag sie Froschkönigin sein«, sagte er daher, »aber im Vergleich zu unserer Navy ist ihr Teich nur eine Pfütze. Die ganze Flotte hat keine zwei vollwertige Schlachtgeschwader, Reginald – das wissen Sie besser als ich. Wenn sie jemals ein echtes Flottenkommando übernehmen möchte, dann kann sie das nur an einem Ort tun: hier bei uns.«
    Houseman grunzte und stürzte seinen Wein in einem einzigen Schluck hinunter, senkte das leere Glas und starrte hinein. Hauptmann spürte den Widerstreit der Emotionen, der in seinem Gegenüber tobte, und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Ich weiß, daß ich viel von Ihnen verlange, Reginald«, sagte er mitfühlend. »Es erfordert Größe, auch nur in Betracht zu ziehen, jemanden wieder zur Uniform der Königin zu verhelfen, von dem man selbst angegriffen worden ist. Aber ich weiß niemanden, der für diese Mission besser geeignet wäre als Harrington. Und da es immer bedauerlich ist, wenn ein Offizier in Pflichterfüllung das Leben verliert, werden Sie mir zustimmen, daß jemand, der so instabil ist wie Harrington, einen geringeren Verlust bedeutete als viele andere.«
    Bei jedem anderen wäre dieser letzte Stachel zu offensichtlich gewesen, aber das neuerliche Flackern in Housemans Augen beruhigte Hauptmann sogleich.
    »Warum sprechen Sie ausgerechnet mit mir darüber?« fragte er nach kurzem Schweigen, und Hauptmann machte eine gleichmütige Geste.
    »In der Freiheitspartei hört man auf Ihre Familie. Folglich verfügen Sie innerhalb der Opposition über großen Einfluß. Angesichts dessen, daß Sie Militärexperte sind und mit Harrington schon … Erfahrung haben, wird Ihre Empfehlung bei anderen, die vielleicht ebenfalls Zweifel hegen, großes Gewicht besitzen. Wenn Sie mit dem Vorschlag an die Gräfin von New Kiev heranträten, würde die Parteiführung ihn wohl ernst nehmen müssen.«
    »Sie erbitten eine ganze Menge, Klaus«, sagte Houseman gewichtig.
    »Dessen bin ich mir bewußt«, erklärte Hauptmann. »Aber wenn Harrington von der Opposition vorgeschlagen wird, können Cromarty, Morncreek und Caparelli nicht anders, als die Gelegenheit beim Schopfe zu ergreifen.«
    »Was ist mit den Konservativen und Progressiven?« konterte Houseman. »Ihren Peers wird die Idee genausowenig gefallen wie der Gräfin von New Kiev.«
    »Ich habe bereits mit dem Baron von High

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