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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Gravwellen zu manövrieren, auf denen die Sternenschiffe üblicherweise reisten, selbst wenn man die LACs in den Hyperraum gebracht hätte. Durch ihre verhältnismäßig schwachen Impellerkeile und Seitenschilde waren sie zudem erheblich verwundbarer als die größeren Kriegsschiffe. Für eine erwähnenswerte Panzerung waren sie schlichtweg zu klein, und sie besaßen auch nicht die Bewaffnung, um ein längeres Gefecht durchzuhalten. Man hatte LACs schon mit hammerschwingenden Eierschalen verglichen; sie waren mit für ihre Verdrängung schweren Raketenlasten beladen, die normalerweise in leichten Werfern steckten, die nur für einen Schuß ausgelegt waren, und im Kampf gegen die meisten Gegner konnten sich die LACs glücklich schätzen, wenn sie ihre Raketen noch abzufeuern vermochten, bevor sie selber vernichtet wurden.
    Die neuen LACs hingegen, die das Sternenkönigreich im Laufe der letzten vier T-Jahre auf Kiel gelegt hatte (und die, wie Honor zugab, ebenfalls auf eine Innovation Sonja Hemphills zurückgingen), stellten eine Klasse für sich dar. BuShips hatte in der Konstruktion von Trägheitskompensatoren gewaltige Fortschritte gemacht, indem man auf den Entwürfen aufbaute, die sich die Graysons in jener Zeit hatten einfallen lassen, zu der niemand ihnen verraten wollte, wie Trägheitskompensatoren funktionieren. Ohne den Vorteil des Wissens, das jeder besaß – und ohne die Beschränkung durch wissenschaftliche Hypothesen – hatte Graysons Amt für Schiffsbau in aller Unschuld ein Konzept verfolgt, von dem jeder »wußte«, daß es nicht funktionieren würde … und dadurch den Weg zu einem bislang ungeahnten Niveau der Kompensatoreffektivität gebahnt. Die Schiffsbauer des Sternenkönigreichs wiederum verfügten über ein gewaltiges Reservoir technischen Wissens, und auf der Grundlage der graysonitischen Vorarbeiten entwickelten sie das neue Konzept ständig weiter. Honors letztes manticoranisches Schiff, der Schlachtkreuzer Nike , war kaum vier Jahre alt und mit dem damals neusten und besten manticoranischen Kompensator ausgestattet, der auf den graysonitischen Entwürfen basierte. Die Schiffe, die nun auf dem Reißbrett entstanden, würden mit Kompensatoren ausgerüstet werden, die den Wirkungsgrad des Aggregates in der Nike um weitere fünfundzwanzig Prozent übertraf – und die LACs der Wayfarer besaßen diese Kompensatoren bereits. Mit den dazu passenden stärkeren Impellern konnten sie mit mehr als sechshundert Gravos beschleunigen und wurden dadurch zu den rasantesten unterlichtschnellen Schiffen im bekannten Weltraum – im Augenblick.
    Das neue LAC-Muster verfügte über stärkere Seitenschilde und halbwegs brauchbare Energiewaffen, um die Raketenwerfer zu unterstützen. Dadurch waren zwar Einschnitte bei der Raketennutzlast erforderlich gewesen, aber die LACs waren nun schneller, zäher und innerhalb der Energiewaffenreichweite erheblich gefährlicher. Den neuen LAC-Raketenwerfern lag die gleiche Technik zugrunde wie den Raketengondeln, und nun erlaubten die Werfer, selbst auf weite Entferung Lenkwaffen zu feuern, von denen jede für sich erheblich schwerer und leistungsfähiger war als früher.
    Entscheidend war hier jedoch auch, daß die meisten Piraten im engeren Sinn keine echten Kriegsschiffe benutzten. Ein einziges neues LAC war ähnlich schwer bewaffnet wie ein typischer »Raider«, und die Wayfarer führte sechs LACs in jedem ihrer modifizierten Laderäume mit sich. Deshalb konnte Honor die Wirkung ihres neuen Schiffes überall vervielfachen – außer innerhalb einer Gravwelle –, indem sie nicht weniger als zwölf moderne Kriegsschiffe ins Gefecht brachte, die für ihre Größe sehr kampffähig waren.
    Die große Schwäche der Wayfarer bestand darin, daß es unmöglich gewesen war, ihren Antrieb zu verstärken, ohne sie im wahrsten Sinne des Wortes zu zerlegen und neu aufzubauen. Ursprünglich als Beischiff für die Flotte entworfen, war sie nur mit leichten Seitenschilden ausgerüstet gewesen, die man soweit wie möglich aufgebessert hatte. Vulcan war sogar imstande gewesen, die Strahlungsabschirmung innerhalb der Seitenschilde aufzuwerten, aber in vielerlei Hinsicht war und blieb die Wayfarer ein zu groß geratenes LAC. Sie konnte die meisten Gegner in Stücke schießen, besonders, wenn sie über den Vorteil der Überraschung verfügte, aber sie vermochte einfach nicht besonders viele Schäden wegzustecken.
    Schubert hatte seine Erläuterung beendet und schwebte zum nächsten

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