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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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stimmt’s?« stellte sie fest, und ihr ‘Kater gab ein leises, zustimmendes Blieken von sich.
    »Ohne Carol hätte er uns erwischt«, erklärte Hughes, aber Wolcott schüttelte den Kopf.
    »Ich war’s nicht, Skipper«, sagte sie zum Captain. »Wanderman ist es gewesen.« Sie deutete mit ihrem kastanienbraunen Schopf auf Aubrey und grinste. »Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, aber geklappt hat es jedenfalls.«
    »Das ist mir auch aufgefallen«, murmelte Lady Harrington und wandte ihre Aufmerksamkeit Aubrey zu. Der Elektroniktechniker spürte, wie sein Gesicht puterrot anlief, aber er nahm Haltung an und sah ihr so fest in die Augen, wie er konnte. »Wie haben Sie das geschafft?« wollte sie gespannt wissen.
    »Ich … äh, ich habe die Daten umgeleitet, Ma’am – ich meine, Mylady«, antwortete Aubrey und wurde noch röter, als er sich verbessern mußte, aber sie schüttelte nur leicht den Kopf.
    »›Ma’am‹ ist schon in Ordnung. Wohin haben Sie die Daten umgeleitet?«
    »Ja, also, die Antennen waren ja noch in Ordnung, kaputt war nur die Kopplung. Aber die Daten aus allen Antennen laufen durch Kreuzpunkt Drei Sechs Eins, das ist ein Vorverarbeitungsknoten, und der zerstörte Bereich war weiter unten.« Er schluckt. »Deshalb … ähem, übersteuerte ich die Hauptcomputer, programmierte die Datenbusse neu und leitete alles durch Radar Sechs.«
    »Sie waren das also!« rief Lieutenant Jansen aus. »Wissen Sie eigentlich, daß Sie mir damit die Hälfte des Nahbereichs-Abwehrradars abgeklemmt haben?«
    »Ich …« Aubrey sah den Raketenabwehroffizier an und schluckte mühsam erneut. »Daran habe ich nicht gedacht, Sir. Das war nur … Nun, das war das einzige, was mir eingefallen ist, und …«
    »Und es war keine Zeit, darüber zu diskutieren«, beendete Lady Harrington den Satz für ihn. »Gut gemacht, Wanderman. Sehr gut gemacht. Sie haben rasch geschaltet – und Initiative bewiesen.« Nachdenklich musterte sie Aubrey, und ihr ‘Kater drehte den Kopf, um seine grünen Augen auf den Elektroniktechniker zu richten. »Ich glaube nicht, daß ich den Trick schon vorher einmal gesehen habe.«
    »Das liegt daran, daß es eigentlich gar nicht klappen sollte«, erklärte Hughes. Sie gab etwas in ihr Terminal und betrachtete einen Moment den Bildschirm, dann pfiff sie leise. »Bei Drei Sechs Eins ist tatsächlich eine Querverbindung, aber ich begreife nicht, wie er die Datenkompatibilität erzwungen hat. Dazu mußte er nämlich den Gefechtscomputer überzeugen, mit Daten aus drei verschiedenen Bussen zurechtzukommen.«
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf, und aller Augen richteten sich auf Aubrey, der am liebsten im Deck versunken wäre. Nur der Captain lächelte und zog eine Augenbraue hoch.
    »Wo hatten Sie die Software dazu her?« fragte sie, und Aubrey zuckte unbehaglich die Achseln.
    »Ich … ich hab’ sie mir schnell geschrieben … Ma’am«, gab er zu, und sie lachte auf.
    »Sie haben sie sich schnell geschrieben?« Sie warf Hughes ein Zwinkern zu. »Auf den Batteriedecks haben wir ja noch einige Probleme, aber Sie haben hier schon ein gutes Team zusammen, Ms. Hughes. Ich gratuliere Ihnen allen.«
    Aubrey konnte die Zufriedenheit, die plötzlich den Simulator erfüllte, förmlich spüren, und der Captain hob sich den ‘Kater auf die rechte Schulter. Dann wandte sie sich zur Hauptluke um, hielt inne und blickte zurück.
    »Heute abend gehen Sie mit mir und dem Eins-O die Chips durch, Ms. Hughes. Können Sie und Ms. Wolcott sich zum Abendessen zu uns gesellen?«
    »Selbstverständlich, Mylady.«
    »Gut. Und bringen Sie eine Kopie von Wandermans Improvisation mit. Wir wollen doch mal sehen, ob wir sie nicht bereinigen und permanent speichern können – nur für den Fall, daß wir sie noch einmal brauchen.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    »Hat sie sich schnell geschrieben«, wiederholte Lady Harrington leise, lächelte Aubrey an, schüttelte den Kopf, lachte auf und marschierte aus dem Simulator.
     
    Honor lehnte sich in den Kommandosessel zurück, als die Wayfarer gleichzeitig mit den anderen Schiffen des Konvois das Bremsmanöver einleitete. Mit vierhundert Gravos Gegenbeschleunigung näherten sie sich innerhalb von Gravwelle MSY-002-91 der Beta-Mauer und der Rückkehr in den Normalraum. Unter Impellerantrieb hätte die gleiche Beschleunigung sie und ihre gesamte Crew auf der Stelle getötet, aber selbst die schwächste Gravwelle des Hyperraums war weitaus stärker als jedes Feld, das von Menschenhand

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