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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich.
    Die Raider hatten sich an einer Stelle auf den Konvoi gestürzt, wo er am verwundbarsten war, beim Übergang zwischen den Gravwellen in den Tiefen des Hyperraums. An dieser Stelle, an der sich die Wellen am dichtesten näherten, waren sie über einen halben Lichttag voneinander entfernt. Bei der Hyperraumgeschwindigkeit des Konvois dauerte es dreißig Stunden, von einer Welle zur anderen zu gelangen. Weil die Raider den Konvoi hier überfielen, konnten sie die Impellerantriebe benutzen. Nicht nur hatten sie die Frachter abgefangen, wo sie am langsamsten und unbeweglichsten waren, die Bedingungen erlaubten zudem den Einsatz von Raketen und Seitenschilden. Und wegen der schlechten Ortungsverhältnisse und der erstaunlich guten Elektronischen Kampfführung der Raider hatte der Konvoi sie erst »bemerkt«, als ihre ersten Salven die Geleitzerstörer anfielen und die Frachttore der Gudrid ausschalteten. Weil sie sich zu diesem Zeitpunkt nicht in einer Gravwelle befanden, hatte Hughes wenigstens ihre LACs starten können, und deren unerwartetes Auftauchen – und ihre Feuerkraft – hatten eine Kampfpause bewirkt, den Feind jedoch nicht vertrieben. Offenbar waren die Freibeuter zu dem Schluß gekommen, daß etwas, das so heftig verteidigt wurde, die Eroberung lohne, und trotz ihrer Verluste griffen sie weiterhin zäh an. Wenn die Raider nicht von jenen unentdeckten Raketenplattformen unterstützt worden wären, hätten die Wayfarer und die überlebenden LACs durchaus mit ihnen fertig werden können, doch um diese Plattformen anzugreifen, mußte man sie zunächst orten, und wie sollte Aubrey denn ohne die Kopplung …
    Augenblick mal! Aubrey riß die Augen auf und gab hastig eine Anfrage in die Sonde, dann grinste er wild. Es würde zwar gegen die Regeln verstoßen und mochte außerdem recht umständlich sein, aber wenn er Radar Sechs abschaltete und den Input von Grav Zwo durch die freiwerdenden Systeme zum Hilfsradar bei Kreuzpunkt 361 umleitete, dann die festverdrahtete Abzweigung bei Hilfsradar …
    »Backbordbatterie feuert – jetzt!« bellte Hughes’ Maat, und die Graser der Wayfarer spien Feuer, als das Ziel im Schußfeld lag. Zwei weitere Raider explodierten, aber einer davon existierte noch lange genug, um zurückzufeuern. Die schwächeren Laserstrahlen bohrten sich durch den schwachen Seitenschild des Q-Schiffs und die vernachlässigbare Panzerung und vernichteten Graser Drei, Graser Fünf, Werfer Sieben und Werfer Neun; an beiden Energielafetten waren die Verluste beinahe komplett. Aubreys Finger flogen über die Tasten und gaben die nötigen Befehle ein. Er arbeitete ebensosehr nach Gefühl wie mit dem Verstand, denn niemand hatte bislang etwas Ähnliches versucht, soweit er wußte jedenfalls nicht, aber er hatte einfach keine Zeit, alles säuberlich aufzuschreiben. Seine Befehlsdateien waren schmutziges Flickwerk, aber sie sollten tun, was er von ihnen verlangte. Er legte die Kontrolleinheit beiseite und riß den Werkzeugkasten auf.
    »Behaltet die Mistkerle auf Steuerbord im Auge!« befahl Hughes.
    »Feindliches Raketenfeuer wird von der Gudrid auf uns verlegt«, meldete Lieutenant Jansen von der Raketenabwehr.
    »Tun Sie, was Sie können«, entgegnete Hughes grimmig, und Aubrey warf sich unter das Radardisplay. Er grub sich so rasch in die Enge, daß Jansen keine Zeit hatte, ihm auszuweichen. Der Lieutenant stieß einen abgehackten Überraschungsschrei aus und riß die Füße weg; Aubrey riß die Abdeckung von der Hauptkonsole. Er zwang sich, einen Augenblick innezuhalten und seine Identifikation einzugeben, dann brachte er die schweren Krokodilklemmen an den Input-Terminals an. Er rollte sich auf den Rücken, setzte sich auf, packte die Kante der Konsole und stieß sich ab, so daß er auf dem Hosenboden über die Decksohle schlitterte, dann rollte er sich unter Wolcotts Konsole.
    Anders als Jansen hatte der 2. Taktische Offizier ihn kommen sehen und drehte sich mit ihrem Sessel beiseite, so daß er Platz zum Arbeiten hatte, während sie gleichzeitig weiter die Ortungsgeräte bediente.
    » Paul meldet Verlust des Impellers, die Galactic Traveler hat zwo Treffer im achteren Impellerring. Beschleunigung fällt.«
    »Bringen Sie uns schnellstmöglich zur Traveler , Ruder!« fauchte Hughes. »Steuerbordbatterien, bereithalten! Elf und Dreizehn nähern sich uns von vorn!«
    »Hereinkommende Vögelchen erfaßt!« verkündete Jansen und fluchte, als Aubrey den Arm ausstreckte, die Kabel mit den Terminals

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