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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geringen Kosten und wenig Tonnage möglichst viel Feuerkraft besitzen sollten. BuShips rief schließlich ein Bauprogramm ins Leben, demzufolge man sieben Prince Consorts fertigstellte und mit einem Schiff der Crusader -Klasse kombinierte, das ein Flaggdeck besaß, so daß man ein volles Geschwader aus acht Schiffen erhielt. Was damals als gute Idee erschienen war, erwies sich seit Ausbruch des ersten offenen Krieges, den die Navy seit 120 T-Jahren führen mußte, immer deutlicher als Fehlplanung.
    Das Bauprogramm der Crusaders hatte nämlich den Zyklus von Überholung und Umrüstung außer acht gelassen, der für jedes Kriegsschiff zwingend notwendig war, und dadurch wurden von Beginn an wenigstens fünfundzwanzig Prozent weniger Kreuzer-Flaggschiffe in Dienst gestellt als erforderlich. Während seiner ersten Amtszeit als Erster Lord der Admiralität hatte dann Sir Edward Janacek beschlossen, die Finanzierung der Crusaders um über siebzig Prozent zu verringern. Doch dieser Beschluß verschlimmerte die Lage noch mehr. Janacek indes betrachtete Anti-Piraterie-Patrouillen und die Verteidigung des manticoranischen Doppelsternsystems als Hauptaufgaben der Navy. Alles ›Aggressive‹ stand im Widerspruch zu seinen Vorurteilen gegen imperialistisches Abenteurertums, das nur die Volksrepublik ›provozieren‹ könnte. Die Entsendung von Kreuzergeschwadern an entlegene Stationen erachtete der Erste Lord als Vorstufe einer Kanonenbootpolitik, welche er ablehnte.
    Um solche Einsätze zu verhindern, mußte man die Anzahl verfügbarer Flaggschiffe verringern, und genau diesem Weg war Janacek gefolgt. Als Grund für seine Entscheidung hatte er die höheren Baukosten eines Crusaders angegeben. Unter seiner Ägide wurde mehr als die Hälfte aller manticoranischen Kreuzer fernab des Heimatsystems zu Einzelpatrouillen gegen das Piratenunwesen eingeteilt – wozu man keine Befehlsschiffe benötigte. Der Rest wurde zum größten Teil an einer Stelle konzentriert und der Homefleet angeschlossen, wo nur eine begrenzte Anzahl Flaggschiffe erforderlich war. Infolgedessen hatte man lange Zeit nicht bemerkt, welche Folgen es hätte, wenn bei einer Änderung der Operationsmuster schließlich Kreuzer der Crusader -Klasse fehlten.
    Mittlerweile hatte man das Problem erkannt – leider zu spät. Obwohl Janacek nun schon elf T-Jahre nicht mehr im Amt war, spürte man allerorten die Spätfolgen seiner Haushaltsentscheidungen. Die Prince Consorts wiesen die höchste Stückzahl im Bestand der RMN auf, doch ihre mangelnde Eignung zu Geschwaderflaggschiffen begrenzte ihren Wert dramatisch. Die Admiralität war dadurch gezwungen, öfter auf die größeren und weniger zahlreichen Star Knights zurückzugreifen; dieser Schiffstyp verfügte über Kommandoeinrichtungen und wurde immer häufiger bei detachierten Befehlsaufgaben eingesetzt, zu denen die Prince Consorts nicht zu gebrauchen waren. Durch diese Einsätze traten jedoch bei den neueren Schiffen proportional höhere Verluste auf als zuvor. Die Prince Adrian und ihre Schwesterschiffe blieben eng in die Formationen auf Kampfverbands- und Flottenebene eingebunden, wo sich immer ein Schiff fand, um den Commodore oder Admiral samt Stab aufzunehmen. Prince Consorts fuhren meist im Schutz von Großkampfschiffen, während die Star Knights bei Fronteinsätzen und im Geleitdienst ohne Großkampfschiffunterstützung eingesetzt wurden, wo Gefechte gegen schnelle Raiderverbände aus Schlachtkreuzern und Kreuzern erheblich wahrscheinlicher waren. Und mit jedem Star Knight , der durch Feindeinwirkung verloren ging oder zur Instandsetzung in die Werft mußte, schmolz die Anzahl der verfügbaren Flaggschiffe um ein weiteres Schiff zusammen.
    Verglich man hingegen die Offensivstärke beider Klassen, so fiel rasch auf, daß sie sich in diesem Punkt nicht sonderlich voneinander unterschieden. Angesichts der viel größeren Tonnage der Star Knights unterstrich diese Ähnlichkeit einmal mehr, daß die neueren Schweren Kreuzer alles andere als perfekte Baumuster darstellten. So kampfkräftig sie auch sein mochten, nach Honors Ansicht verwandte man dennoch zuwenig Volumen auf Offensivwaffen und zuviel auf Defensivsysteme, wahrscheinlich aufgrund der deutlich hervorgetretenen Mängel ihrer Vorgängerklasse.
    Einem Star Knight verliehen die stärkeren Seitenschild-Generatoren, die massivere Panzerung, die aufgestockte Eloka-Kapazität und die zahlreicheren Nahbereichs-Abwehrwaffen einen rund dreißig Prozent höheren

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