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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und dann in der gleichen Ebene direkt zur Hypergrenze ausbrechen«, erklärte sie, »entfernen wir uns von Zwo, Drei und Vier. Zwo hat dann zwar noch immer eine Chance, zu uns aufzuschließen, aber nur, wenn er noch ein wenig Beschleunigung in Reserve hat. Durch das Manöver schenken wir Eins die Chance, uns den Kurs abzuschneiden und uns kurz vor der Hypergrenze ein Gefecht aufzuzwingen. Das wird knapp. Ich schätze, wir wären nicht mehr als fünfundzwanzig Minuten in seiner Angriffsreichweite. Um zum Schuß zu kommen, muß er an uns klebenbleiben – und der Transitionspunkt des Geleitzugs liegt außerhalb seiner Reichweite.«
    »Ja, das ist offensichtlich.« McKeon betrachtete die Vektoren im Plot eingehend, dann räusperte er sich. »Ihre Argumentation ist nicht zu widerlegen, Ma’am«, sagte er leise, »und wenn er der einzige ist, der das Feuer auf uns eröffnen kann, dann muß er die Chance wahrnehmen, denn ein Spatz in der Hand ist soviel wert wie zwo Tauben im Hyperraum. Aber was, wenn er nicht anspringt?«
    »Dann ist es eben so«, entgegnete Honor, »aber dann haben wir getan, was wir konnten. Selbst wenn wir augenblicklich beidrehen würden, um ihn anzugreifen, brauchten wir über eine Stunde, um relativ zu Adler zum Stillstand zu kommen – und dann wären wir dreiundvierzig Millionen Kilometer weiter systemeinwärts. Er würde sicherlich den aktuellen Kurs und Beschleunigungswert beibehalten, bis er innerhalb der Hypergrenze wäre. Bandit Zwo hätte in dem Moment, in dem wir wieder systemauswärts beschleunigen, zuviel Aufschließgeschwindigkeit und würde uns in den Rücken fallen, bevor wir Bandit-Eins je angreifen könnten.«
    McKeon rieb sich das Kinn und beschloß, die Frage nicht zu stellen, die sich ihm aufdrängte: Was sie beabsichtige, wenn ihr vorgeschlagener Kurs sie vor die Rohre eines weiteren Haveniten führte – eines Schiffes, das seinen Antrieb noch nicht aktiviert hatte und daher keine Impelleremissionen abstrahlte, die vielleicht die Prince Adrian gewarnt hätten. Honor mußte diese Überlegung ebenfalls angestellt haben und war offensichtlich zum gleichen Schluß gekommen wie er: daß sie nichts dagegen unternehmen könnten.
    »Wenn ich darf, Ma’am«, sagte er statt dessen, »möchte ich vorschlagen, eine RD auszusetzen, deren Gravimpulssender programmiert ist, Captain Greentree und dem Geleitzug den Befehl zu erteilen, augenblicklich wieder in den Hyperraum zu verschwinden.«
    »Einverstanden.« Honor nickte knapp und trat von seinem Kommandosessel zurück. Über diese höfliche Geste grinste er schief und setzte sich.
    »Ich wünschte, du wärst noch an Bord der Alvarez «, sagte er sehr, sehr leise, dann fuhr er mit dem Sessel zu Commander Gillespie herum.
    »Na schön, Taylor«, sagte er bedächtig. »Geben Sie ›klar Schiff zum Gefecht‹ und bringen Sie uns mit fünfhundert Gravos fünfunddreißig Grad nach backbord.«
     

16
     
    »Da soll mich doch der Schlag treffen.« Bürgerin Captain Helen Zachary ließ sich tiefer in den Kommandosessel sinken und bedachte den Volkskommissar, der neben ihr saß, mit einem gepreßten Lächeln. »Sieht ganz so aus, als bekämen wir doch noch Gesellschaft, Bürger Kommissar.«
    »Das sehe ich.« Timothy Kuttner nickte, doch gleichzeitig zog er ein düsteres Gesicht und trommelte mit den Fingern der rechten Hand unruhig auf seinen Helm. Wie jeder an Bord der Katana trug Kuttner einen hautengen Raumanzug, doch statt den Helm, wie in der Flotte allgemein üblich, auf der Ablage seines Kommandosessels zu verankern, hielt er ihn auf dem Schoß. Zachary hatte bereits versucht, ihm (taktvoll) zu erklären, daß dies eine sehr schlechte Idee sei – die Schockwelle eines Treffers konnte einen nicht verankerten Helm leicht quer durch die Abteilung schleudern, was für dessen Besitzer vermutlich tödliche Konsequenzen hätte –, aber Kuttner spielte einfach zu gern an dem Ding herum. Zachary mußte zugeben, daß sie sich nicht allzu energisch bemüht hatte, den Volkskommissar von seinem gefährlichen Zeitvertreib abzubringen. Kuttner war zwar nicht so schlimm wie manch anderer Volkskommissar, aber schlimmer als die meisten. Im Augenblick zeigte er genau jene Miene, die Zachary an ihm am allerwenigsten schätzte: Das Gesicht eines Mannes, der fieberhaft nach irgendeinem Vorschlag sucht, ganz egal welchem, Hauptsache, er kann ihn anbringen, um zu beweisen, daß er Herr der Lage ist.
    »Wie lange, bis wir das Schiff im Sack haben,

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