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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vorteil zu unseren Kriegsanstrengungen geleistet. Wenn Sie noch mehr solch wertvolle Ideen haben, dann lassen Sie es mich bitte wissen!«
    Sie drückte ihm noch einmal die Hand, lächelte ihn strahlend an und ging. Thomas Theisman schaffte es gerade noch bis zur Toilette, dann erbrach er sich krampfartig.
     

21
     
    An Bord des Shuttles trugen alle Wächter die schwarzen Jacken und roten Hosen der Systemsicherheit, nicht das Grün und Grau der Volksflotte oder das Braun und Grau des Marinecorps. Wächter gab es viele. Um genau zu sein, gab es ebenso viele Aufseher wie Gefangene, und jeder einzelne Wächter hielt ein Schrapnellgewehr in den Händen und hatte das Gesicht eines Menschen, der diese Waffe mit Vergnügen benutzte. Honor saß steif aufgerichtet und bewegte sich nicht; Nimitz lag schwer und reglos auf ihrem Schoß. Hinter ihrer gelassenen Fassade versuchte Honor zu verbergen, daß sie sich der harten, feindseligen Blicke durchaus bewußt war, die sich in ihren Rücken bohrten. Den äußeren Anschein zu wahren fiel ihr alles andere als leicht, und einmal war diese Maske bereits ins Wanken geraten, weil anstelle der Volksflottensoldaten, die Honor erwartet hatte, SyS-Leute aufgetaucht waren. Man hatte die ausgewählten Gefangenen, die von Tourville ins Barnett-System gebracht worden waren, nicht gemeinsam auf den Planeten geschafft; in diesem Shuttle saßen nur ihre Stabsangehörigen und die ranghöheren Offiziere der Prince Adrian . McKeons übrige Offiziere und die ranghöheren Unteroffiziere folgten an Bord eines zweiten Shuttles. Honor war sich nicht sicher, ob man sie nach der Landung überhaupt wieder vereinen würde.
    Sie hoffte, daß man die anderen von ihr getrennt hielte, denn je weiter sie von ihr und dem entfernt waren, was die Haveniten mit Honor planten, desto besser für sie. Da bestand für Honor kein Zweifel. Viele Emotionen peitschten durch den Shuttle, und alle dröhnten und hallten sie in Honor wider. Auch Nimitz’ mühsam beherrschte Anspannung rührte von diesen Gefühlen her: Die Furcht der Mitgefangenen, ihre Ungewißheit, ihre Hilflosigkeit und die blanke Angst, mit der sie ihrer Zukunft entgegensahen. Als wäre das nicht schlimm genug, spürte Honor zusätzlich noch die Gefühle – und die Vorfreude – der SyS-Schläger.
    Denn mehr als Schläger, als gewöhnliche Gewaltverbrecher sind diese Kerle nicht , dachte sie und klammerte sich verzweifelt an ihre Standhaftigkeit. Sie kämpfte darum, ihre äußere Gelassenheit aufrechtzuerhalten, während die Furcht der anderen ihre Ängste nährte. Die manticoranischen Geheimdienste hatten analysiert, welche Rolle die SyS dabei spielte, die Macht des Komitees für Öffentliche Sicherheit zu erhalten, und Honor kannte die Berichte des ONI. Admiral Givens’ Fachleute hatten sich in erster Linie mit den operativen Konsequenzen beschäftigt, die sich aus der Wechselwirkung zwischen Systemsicherheit und Volksflotte ergaben, und weniger mit den Folgen für die zivile Gesellschaft außerhalb der Streitkräfte, was Sache des SIS war. Dennoch wiesen die ONI-Berichte deutlich darauf hin, daß die SyS nicht nur Kritiker und Gegner des alten Regimes rekrutierte, sondern auch Angehörige des nunmehr aufgelösten Amts für Innere Abwehr. Die Geheimpolizisten und Vollstrecker der InAb waren Profis gewesen, keine Ideologen, durchaus willens, in die Dienste der neuen Machthaber zu treten und dessen Anhängern das Geschäft beizubringen; die jungen Kollegen hatten eifrig gelernt. Tatsächlich überflügelten sie schon bald ihre Ausbilder, denn es hatte sich reichlich Gelegenheit geboten, das Erlernte in der Praxis anzuwenden. Zum Fall der Legislaturisten hatte unter anderem geführt, daß sie bei ihren Unterdrückungsmaßnahmen inkonsequent gewesen waren. Ließen sie in der einen Woche Dutzende von Unruhestiftern verschwinden und erzeugten Unruhe, so war es in der nächsten durchaus möglich, daß die Regierung eine Generalamnestie verabschiedete, um sich bei den Dolisten wieder einzuschmeicheln. Inkonsequenz war ein Fehler, den das Komitee für Öffentliche Sicherheit nicht zu begehen beabsichtigte. Cordelia Ransom hatte persönlich verkündet: »Extremismus beim Schutz des Volkes ist die erste Pflicht des Staates«, und nun verging kein Tag, an dem die Systemsicherheit nicht ihr Bestes gab, um dieser Vorgabe gerecht zu werden. Selbst die offiziellen havenitischen Nachrichtenkanäle machten keinen Hehl daraus, daß die SyS mit Vorbedacht Staatsterror

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