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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gingen zu Boden, einer davon mit gebrochenem Genick. LaFollet stürzte sich seinerseits auf die Frau, die gerade Honor den Gewehrkolben in die Rippen gerammt hatte und ihre Waffe zu einem weiteren Schlag hob.
    Das Gewehr eines anderen Wächters traf LaFollet seitlich so hart, daß es ihn von den Füßen riß; ein zweiter Hieb, und er brach über Honors Beinen zusammen. Gleichzeitig wurden Andreas Venizelos und Marcia McGinley unter dem Gewicht eines halben Dutzends SyS-Soldaten niedergestreckt und bewegungsunfähig festgehalten.
    Die meisten anderen Gefangenen hatten kaum Zeit zu reagieren, als man sie auch schon mit Schlägen zwang, sich hinzuknien. Nur Nimitz’ Kriegsschrei heulte noch durch die Wartehalle. Eine SyS-Angehörige warf sich zwischen ihn und Ransom. Sie versuchte nicht etwa, den Baumkater abzufangen – vielmehr versuchte sie verzweifelt, ihm auszuweichen –, aber sie war die letzte Barriere, die ihn noch von seinem Angriffsziel trennte, und mit einem Fauchen zerriß er ihr die Kehle. In einer Blutfontäne ging sie zu Boden, doch ihr Tod hatte ihn einen Augenblick zu lange aufgehalten, und so traf ihn doch noch ein Gewehrkolben. Mit einem Schrei stürzte Nimitz zu Boden.
    Als Nimitz fiel, schrie Honor mit ihm, obwohl ihr Gesicht gegen den Boden gepreßt wurde. Der Schmerz seiner Verletzung durchfuhr sie, und ihr war, als wären ihre eigene Schulter und ihre Rippen unter dem brutalen Hieb gebrochen. Sie bäumte sich einmal auf und rollte sich in Schutzhaltung zusammen, um den Schmerz zu mindern, den jemand anderes erlitt. Sie spürte, wie das Schrapnellgewehr wieder erhoben wurde, wußte, daß es zermalmend niedersausen würde, und fletschte die Zähne. Der Gewehrkolben pfiff heran, doch jemand packte ihn mitten im Schlag und lenkte ihn zur Seite ab, so daß er auf den Fußboden knallte. Der SyS-Mann fluchte und fuhr zu dem Manticoraner herum, der es gewagt hatte, sich einzumischen, dann erstarrte er überrascht.
    Es war gar kein Manticoraner gewesen. Fassungslos blickte er Shannon Foraker an, die ihn zur Seite schob und zu Ransom herumwirbelte.
    »Wenn Sie den Baumkater töten, stirbt sie auch!« übertönte Theismans Operationsoffizier den Wirrwarr. Foraker streckte eine Hand nach der Informationsministerin aus. »Sie haben eine Bindung!« rief sie. »Verstehen Sie nicht? Wenn Sie den ‘Kater töten, stirbt sie auch! «
    Honor lag auf dem Fußboden der Wartehalle. Noch immer war sie zu benommen, um sich gezielt zu bewegen oder zusammenhängend zu denken, doch ihr Körper zuckte und bebte unter Nimitz’ Qualen. Ransom verschmälerte die Augen. Sie hatte erwartet, daß sich eine Lage wie diese entspann – sogar geplant hatte sie es, allerdings nicht damit gerechnet, dabei selbst in Lebensgefahr zu geraten. Es war so schnell gegangen, daß sie keine Zeit für irgendeine Reaktion gefunden hatte. Nun, da sie Zeit zum Denken besaß, überkam sie beim Anblick der sechs Toten, die Nimitz, LaFollet und Honor auf dem Gewissen hatten, nachträgliche Panik. Sie fletschte die Zähne über dem verletzten ‘Kater, der so entschlossen versucht hatte, sie zu töten und fast Erfolg gehabt hätte, und blickte Foraker an. Sie wollte ihr befehlen, den Weg freizugeben.
    Dann zwang sie sich, zunächst einmal tief durchzuatmen. Sie schloß die Augen und versuchte, die Selbstkontrolle zurückzuerlangen. Als sie die Augen wieder aufschlug, klang sie so frostig wie zuvor.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Was ich bereits sagte … Ma’am.« Foraker kniete neben Nimitz nieder. Sie ging damit ein Risiko ein, vor dem die meisten Sphinxianer zurückgeschreckt wären, denn auch eine bewußtlose Baumkatze vermochte reflexartig schreckliche Wunden zu verursachen. »Baumkatzen sind Empathen, vielleicht sogar Telepathen«, fuhr sie in betont eindringlichem und doch ruhigem Tonfall fort. »Sie gehen eine Bindung an einen Partner ein, und wenn sie sterben, dann stirbt der Partner auch oder fällt in Katatonie.«
    »Das ist doch ausgemachter Blödsinn!« rief Ransom verächtlich.
    »Nein, das ist es keineswegs«, sagte jemand anderer, und die Ministerin wandte sich dem Sprecher zu. Wie jeder Manticoraner im Raum kniete auch Dr. Fritz Montaya am Boden, und die Mündung eines Schrapnellgewehrs zeigte auf seinen Hinterkopf. An seinem Kragen glitzerte der Merkurstab, das Abzeichen des Sanitätsdienstes.
    »Was wollen Sie damit sagen?« wiederholte Ransom mißtrauisch.
    »Der Effekt ist der medizinischen Literatur bekannt«, log

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