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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf dem Bildschirm forsch, und er nickte. »Gut. Ich bin Bürgerin Commander Lowell, der Eins-O. Bürger Captain Vladovich bat mich, Sie an Bord zu begrüßen.«
    »Danke, Bürgerin Commander«, antwortete Caslet höflich, obwohl er vermutete, daß Vladovich ihn ebensosehr mochte, wie Caslet das komplette Amt für Systemsicherheit.
    »Außerdem soll ich Sie davon in Kenntnis setzen, daß Bürgerin Committeewoman Ransom und Bürger Captain Vladovich die Häftlinge binnen kurzem befragen werden – der erste Schritt in ihrer gerichtlichen Belangung –, und daß man Sie um Ihre Anwesenheit bittet.«
    »Verstanden, Bürgerin Eins-O«, antwortete Caslet. Wenigstens bewahrten sie den Anschein von Höflichkeit. Zunächst einmal. Sie konnten es sich schließlich auch leisten.
    »Ich glaube, Sie kennen Bürger Lieutenant Janseci. Er wird Sie in etwa einer halben Stunde abholen und zur Befragung bringen, Bürger Commander.«
    Caslet bedankte sich erneut, und Lowell nickte höflich. Er trennte die Verbindung. Einen Augenblick lang starrte er noch auf den leeren Bildschirm, dann schüttelte er sich. »Janseci«, brummte er. »Wunderbar! Ob er wohl so gern den Fremdenführer für mich spielt, wie es mich freut, ihn als Führer zu haben?«
    Der Bildschirm gab keine Antwort, und Caslet seufzte, schüttelte sich erneut und machte sich wieder ans Auspacken.
     
    »Nanu, nanu, nanu. Was hat die Katze denn da wieder angeschleppt?«
    Honor weigerte sich schlichtweg, den Kopf zu drehen oder auch nur die Augen zu bewegen, um den Mann auszumachen, der gesprochen hatte. Statt dessen blieb sie völlig reglos stehen und blickte stur geradeaus. Sie hatte Mühe, sich nicht anmerken zu lassen, daß ihr der Anblick des nackten, graugestrichenen Korridors den Magen umdrehte. Gleich woher sie kamen und wohin sie gingen, Menschen blieben Menschen. In jeder Gruppe gab es unausweichlich Unruhestifter, und deshalb hatte jedes Kriegsschiff ein Schiffsgefängnis. Das Gefängnis dieses Schiffes war größer als jedes, das Honor je gesehen hatte; das grelle Licht, die scheußlichen grauen Schotte und der starke Desinfektionsmittelgeruch – alles nur darauf abgestellt, den Willen jedes Insassen so rasch wie möglich zu brechen.
    Kein Zweifel, dachte Honor. Das war nicht nur eine Einrichtung zum Festsetzen von Häftlingen; es war der erste Schritt in einem Vorgang, der sie in gehorsame, nachgiebige, eilfertige Sklaven verwandeln sollte – vorausgesetzt, man entledigte sich ihrer nicht einfach kurzerhand.
    Sie begehrte dagegen auf, daß diese Vorstellung sie niederschmetterte, und wappnete sich für das Bevorstehende. Ihre Gedanken waren nun klarer, denn die an- und abschwellenden Wogen von Nimitz’ Schmerz waren versiegt. Honor wußte nicht, ob dies an der Trennung lag, oder ob es Montaya gelungen war, die Qualen des ‘Katers zu lindern; sie empfand zwiespältige Gefühle: zum einen Dankbarkeit über die wiedergewonnene Klarheit ihres Denkens, zum anderen Trennungsschmerz. Dich in die Trauer zu ergeben, hilft dir nicht weiter , rief sie sich zur Ordnung; ein klarer Verstand hingegen schon .
    »Ein freches Miststück, was?« fragte die Männerstimme, als sie wartete, ohne ein Wort zu sagen. »Das bringen wir schon in Ordnung.«
    Jemand kicherte, doch Bürgerin Captain de Sangro schüttelte den Kopf.
    »Nichts da, Timmons. Committeewoman Ransom wünscht, daß sie lebend ankommt. Jede Beschädigung kostet jemanden den Kopf, und ich werde das nicht sein.«
    »Hmpf!« machte der Mann namens Timmons, zog lautstark Rotz hoch und spuckte aufs Deck. Der Schleimbrocken landete zwei Zentimeter vor Honors Füßen, und der Raumoffizier in ihr registrierte die Tat mit distanzierter Abscheu. An Bord keines einzigen manticoranischen Schiffes wäre solches Verhalten geduldet worden, und sei es nur aus hygienischen Gründen. Hier hingegen schien es niemand zu bemerken. »Keine Beschädigung also? Wo bleibt denn da der Spaß, de Sangro?«
    »Mir blutet das Herz«, entgegnete der SyS-Captain. »Hören Sie, ich hab Besseres zu tun, als mit Ihnen Maulfechten zu spielen. Sehen Sie zu, daß Sie mir für diese Puta unterschreiben, dann mach ich mich wieder auf den Weg.«
    »Sie haben’s immer so verdammt eilig, was?« Timmons lachte glucksend. »Also gut, also gut! Geben Sie mir schon das verdammte Ding.«
    Während Timmons seine Unterschrift in das Scannerfeld des elektronischen Klemmbretts kritzelte und seinen Daumenabdruck anbrachte, rührte Honor sich nicht. Ihr Gesicht

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