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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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von einem echten Spieler und nicht vom Computer kontrolliert werden, und das macht alles nur noch schwieriger. Deshalb mußte ich vorsichtig sein, denn eine primitive Hauruckmethode würde viel zu schnell auffallen, hab’ ich recht?«
    Candleman sagte kein Wort, aber Johnson nickte.
    »Das verstehe ich schon«, stimmte der Corporal zu. »Du meinst, wenn – sagen wir, bei der Tango-Variante die Sollies schon bei der Ankunft immer im Vorteil wären, dann würde das irgendwann jemandem auffallen.«
    »Genau!« gratulierte ihm Harkness. »Deshalb habe ich es so eingerichtet, daß ihr immer dann, wenn ihr eine von meinen besonderen Kennungen verwendet, im Spiel einen kleinen Vorteil habt. Ihr müßt ihn vorsichtig einsetzen, aber wenn ihr in einer heiklen Lage den Feuerknopf zwomal drückt, dann addiert der Computer fünfzig Prozent auf eure Trefferwahrscheinlichkeit.«
    »Junge! Das versteh’ sogar ich!« rief Candleman fröhlich.
    »Das dachte ich mir schon«, entgegnete Harkness grinsend. »Wie gesagt, benutzt es nicht zu häufig, aber ihr bekommt dadurch einen gewaltigen Vorteil, wenn’s eng wird. Außerdem habe ich das Unterprogramm, das die Gefechtsschäden berechnet, ein wenig abgeändert. Wenn eins von ›unseren‹ Schiffen einen Treffer erhält, dann kassiert es nur verringerten Schaden. Daran muß ich allerdings noch ein wenig arbeiten, aber bei Einzelspielen solltet ihr damit erst mal hinkommen. Mit solch einem Vorteil könnt ihr bei einem armen Trottel schon ganz gut absahnen.«
    »Ja, das mein’ ich auch«, stimmte Johnson grinsend zu. »Danke.« Er nahm Candleman den Chip ab und klopfte sich damit auf die Handfläche. »Du bist echt in Ordnung, Harkness«, sagte er dann. »Und du bist jeden Centicredit von deinem Anteil wert, weißt du.«
    »Schön, daß du es so siehst«, entgegnete Harkness ebenfalls lächelnd. »Ich möchte mir mein Brot verdienen, wo immer ich auch bin, Corp, und meine Freunde lasse ich nie im Stich.«
     

27
     
    »Bürger Admiral, Signal von der Tepes .«
    Als Lester Tourville die Meldung Bürger Lieutenant Fraisers hörte, hob er die Hand, unterbrach sein Gespräch mit Bürger Captain Bogdanovich und Everard Honeker und wandte sich dem Signaloffizier zu.
    »Was besagt es, Harrison?« Seiner Stimme war keine Gemütsregung anzumerken, doch gerade diese Ungerührtheit schien seine Anspannung zu verkünden. Die Count Tilly befand sich 690 Stunden von Barnett entfernt, und der weißliche Glutofen des G3-Sternes Cerberus B stand nur vierundzwanzig Lichtminuten voraus.
    »Die Tepes begibt sich in einen Parkorbit um Hades, während wir in eine Umlaufbahn um Cerberus B III gehen sollen, Bürger Admiral«, erklärte Fraiser respektvoll und räusperte sich. »Dazu kommt ein persönlicher Anhang von Bürgerin Committeewoman Ransom. Sie erteilt Anweisung, daß Sie, Bürger Admiral, Bürger Kommissar Honeker, Bürger Captain Bogdanovich und Bürgerin Commander Foraker sich per Pinasse nach Hades begeben und morgen um neun Uhr Ortszeit bei ihr melden sollen.«
    »Na, ist das nicht goldig?« knurrte Bogdanovich voller Abscheu, die jeder Angehörige von Tourvilles Stab nur zu gut verstand. Die ursprüngliche Order der Count Tilly hatte gelautet, die Tepes bis nach Hades zu begleiten. Die Änderung der Order in letzter Sekunde wirkte auf alle nicht nur beleidigend, sondern legte zudem für jeden Offizier an Bord ein Zeugnis der Inkompetenz ab. »Die lassen kein Flottenschiff näher an ihr kostbares Gefängnis ran als unbedingt nötig!« rief Bogdanovich. »Wahrscheinlich haben sie Angst, wir könnten darauf feuern oder so etwas.«
    Die schneidende Bemerkung des Stabschefs war sehr haßerfüllt, und noch vor einem Monat hätte er dieses Gefühl niemals so offen gezeigt. Wie ein Peitschenhieb wirkte der Kommentar, doch Honeker zuckte nicht einmal mit der Wimper. Während der Reise hatte der Volkskommissar genügend Zeit gehabt, um zu begreifen, daß er ebenso vor dem Aus stand wie Tourville und seine Offiziere. Vermutlich hätte er dem Bürger Konteradmiral die Schuld daran geben sollen, doch das vermochte er nicht. Mit offenen Augen hatte er sich in seine Lage manövriert und war nach wie vor der Meinung, Tourville sei im Recht. Cordelia Ransoms Entschlossenheit, an Honor Harrington einen Justizmord zu begehen, würde für jeden einzelnen zum Desaster werden – nicht nur für diejenigen, die versucht hatten, es zu verhindern. Die Solare Liga würde über die offensichtliche Beugung aller

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