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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gefahrenpotential. Nicht beim Ändern der Software – das war ein Kinderspiel –, sondern weil er Zugriff auf die Bibliothek benötigte, um die Software überhaupt umschreiben zu können. Wenn Johnsons Vorgesetzte entdeckt hätten, daß ein Manty, und sei er zehnmal Ex-Manticoraner, Zugriff auf irgendwelche Computersysteme des Schiffe erhielt, währen die Folgen für alle Beteiligten gravierend gewesen. Doch Johnson hatte jeden Grund zu verschleiern, was vor sich ging – und ahnte nicht einmal, weshalb seine Vorgesetzten etwas dagegen haben sollten.
    Soweit es Johnson oder Candleman betraf, handelte es sich bei der Spielebibliothek eben um die Stelle, wo man Spiele herbekam, und nicht mehr: einen Raum mit vielen Computern, die sie nicht recht verstanden und auf denen die Spiele abgespeichert waren. Beide wußten ganz genau, daß die Rechner auf kein anderes System im ganzen Schiff Zugriff besaßen. Doch Horace Harkness war ein Künstler. Schon so manchen Beobachter hatte seine Fähigkeit verblüfft, auf das Personalsystem der RMN dahingehend einzuwirken, daß er stets dorthin versetzt wurde, wohin es Scotty Tremaine verschlug. Denn niemand rechnete damit, daß ein grobschlächtiger Kerl wie Harkness ein versierter Hacker sein könnte, der in die Dateien von BuPers einzubrechen verstand. Seit seiner ersten Reise mit Tremaine und Lady Harrington im Basilisk-System hatte er sich erheblich gebessert und die verschiedenen Geschäfte mit Konterbande aufgegeben, die er zuvor nebenher betrieb, aber er hielt sich gern in Übung … Die Barrieren, die einer Besatzung aus technischen Analphabeten unzulässige Systemzugriffe verwehrten, wirkten jedoch lächerlich auf jemanden, dem es gelungen war, in die streng abgeschirmten Geheimakten beim Bureau für Personalangelegenheiten der Royal Manticoran Navy einzubrechen.
    Und so hatte sich Harkness in den vergangenen beiden Wochen praktisch ungehindert durch die grundlegenden Informations- und Kontrollnetzwerke von VFS Tepes gewühlt. Davon abgesehen, daß er die Spielprogramme manipulierte, war er sorgfältig darauf bedacht, keinerlei Spuren zu hinterlassen, die sich zu ihm zurückverfolgen ließen. Trotzdem häufte er eine gewaltige Wissensmenge über das Schiff an, seinen Kurs, seinen Bestimmungsort, die Crew und die üblichen Prozeduren. Daß sich für Johnson und Candleman seine Hackertätigkeit nicht sonderlich von Schwarzer Magie unterschied, kam Harkness sehr zupaß. Die beiden verschafften ihm die Abgeschiedenheit, die stets das Vorrecht der Zauberer gewesen ist. Deshalb hatte er sich keine Methode ausdenken müssen, seine Erkundungen auszuführen, während sie ihm mißtrauisch über die Schulter blickten. Vielmehr ließen sie ihn auf seiner Seite des Schlafraums allein an dem Minicomputer arbeiten, den sie ihm überlassen hatten, und spielten auf der anderen Seite altmodischen Poker. Nur um sicherzugehen, hatte Harkness sich ein ›Boß-Programm‹ geschrieben, wie man es noch immer nannte. Das Programm erlaubte ihm, die Bildschirmanzeige augenblicklich zu etwas Unverfänglichem umzuschalten, falls jemand doch zu neugierig wurde, aber er brauchte es kaum jemals.
    Das größte Problem bestand im Augenblick vielmehr darin, daß seine Vorbereitungen beendet waren. Nur ein Bruchteil der Stunden, die er am Minicomputer verbrachte, hatte der Modifikation der Spielesoftware gedient. Johnson und Candleman gingen selbstverständlich davon aus, daß seine Arbeit allein den Zwecken diente, von denen sie wußten. Wenn er nun jedoch plötzlich immer weniger Zeit benötigen würde, um die Veränderungen an den Spielen vorzunehmen, stellten am Ende sogar sie sich die Frage, wieso dies auf einmal der Fall wäre. Deshalb hatte er vorgeschlagen, Farley’s Crossing zu manipulieren, eine allzustark vereinfachte Nachstellung des letzten größeren Flottengefechts, das die Navy der Solaren Liga geführt hatte. Zu simpel oder nicht: ein Spiel, in dem bis zu zehn Spieler bis zu sechshundert Schiffe kontrollieren konnten, war um mehrere Größenordnungen komplexer als die anderen Programme, und Harkness war sich gewiß gewesen, daß die Stunden, die er für die Manipulation benötigte, seine überschüssige Zeit problemlos verbrauchen würden.
    Nun war er zwar damit fertig, aber er mußte seinen Komplizen noch erklären, was es damit auf sich hatte, und atmete tief durch.
    »Hört zu«, sagte er. »In dem Spiel gibt es sehr viele Variablen. In einem richtig großen Spiel könnte jedes Schiff

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