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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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allerdings, daß wir in den nächsten Tagen auslaufen werden. Innerhalb der nächsten sechsundneunzig Stunden wird die Ankunft von Schlachtgeschwader Zwoundsechzig erwartet. Wenn ich recht verstanden habe, erhalten wir vor seinem Eintreffen keine Freigabe.«
    »Also bleibt uns Zeit, Alternativpläne zu entwerfen«, stellte Honeker fest.
    »Jawohl, Sir«, sagte Tourville, »und Ihre Erlaubnis vorausgesetzt, würde ich damit gern heute nachmittag beginnen.«
    »Gut«, antwortete Honeker, und das meinte er ernst. So kriegerisch Tourville oft erschien, plante er sorgfältig für alle vorstellbaren – und die meisten unvorstellbaren – Eventualitäten voraus. Trotz seiner zur Schau gestellten Aggressivität kalkulierte er genau, bevor er sich ins Gefecht stürzte, und das war einer der Gründe, weshalb Honeker ihm seinen unsteten Kommandostil durchgehen ließ. Der Volkskommissar lehnte sich zurück; in diesem Augenblick zuckte Bogdanovich zusammen, und Honeker zog die Brauen hoch. Wenn er es nicht besser gewußt hätte (was nicht der Fall war), so hätte er geschworen, daß Foraker soeben dem Stabschef unter dem Tisch einen Tritt versetzt hatte.
    »Ach, da war noch etwas, was ich ansprechen wollte, Bürger Konteradmiral«, meldete sich Bogdanovich und warf Foraker einen raschen Seitenblick zu.
    »Ja?«
    »Nun, es ist so … ich – Bürgerin Foraker und ich haben uns gefragt, ob der Flottenstab uns vielleicht ein paar von den neuen Raketenbehältern zuteilen könnte?« Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, und rasch, bevor jemand etwas einwenden konnte, sprach Bogdanovich weiter. »Die Sache ist doch die, Bürger Konteradmiral: Die Manties müssen mittlerweile wissen, daß wir welche haben; die Raketengondeln sind schon in näherem Umkreis von Trevors Stern eingesetzt worden. Der Flottenstab plant, sie bei der Verteidigung von Barnett einzusetzen. Wir wissen aber nicht, ob die Alliierten in diesem Sektor überhaupt schon darüber informiert worden sind, daß wir Raketengondeln haben. Wenn nicht, dann könnte die Überraschung doch zum entscheidenden Faktor werden. Wir haben die Yarnowski und die Simmons zur Verfügung, Bürger Konteradmiral. Beide Schiffe könnten jeweils siebzig Gondeln fassen und genügend Raketen, um einmal nachzuladen. Trotzdem bliebe auf beiden noch genügend Platz, um all unsere Erfordernisse zu erfüllen.«
    »Hm.« Tourville kaute auf seiner Zigarre, dann blickte er Honeker an. »Bürger Kommissar?«
    »Ich weiß nicht recht«, brummte Honeker und zupfte sich an der Unterlippe, während er nachdenklich die Stirn runzelte. Bogdanovich und Foraker hatten gewiß recht, was die Nützlichkeit der Gondeln anging, aber er würde sich sehr exponieren, wenn er den Flottenstab bat, diese Waffen freizugeben. Andererseits konnten LePic und Theisman jederzeit ihr Veto gegen den Antrag einlegen. Wenn sie das unterließen, gingen alle Folgen auf ihre Kappe, nicht auf seine.
    »Also gut«, entschied er. »Ich werde Sie unterstützen, wenn Sie um diese Gondeln ersuchen wollen. Schreiben Sie nur einen überzeugenden Antrag.«
    »Oh, das bekommen wir schon hin, Sir«, versicherte Tourville ihm grinsend und nickte Foraker noch einmal zu. »Also gut, Shannon. Tun Sie einfach so, als hätten Sie die Gondeln bereits. Nun skizzieren Sie mir einen operativen Plan, wie wir die Dinger am besten einsetzen.«
    »Jawohl, Sir.« Foraker rief neue Daten ab; ihr langes, schmales Gesicht war eine Studie in Konzentration, und Honeker biß sich auf die Lippe, um den automatischen Drang zu unterdrücken, sie zu korrigieren. Er hatte sie mittlerweile oft genug bei der Arbeit erlebt, um zu begreifen, wie recht Jourdain gehabt hatte: Ihre Rückfälle in die alten, verbotenen militärischen Umgangsformen bedeuteten lediglich, daß ihr Verstand sich zu sehr auf das vorliegende Problem konzentrierte, als daß noch Platz für weitere Erwägungen geblieben wäre.
    »Zuallererst«, begann der Operationsoffizier, »müssen wir uns damit abfinden, daß das manticoranische Gerät durch die Bank immer noch besser ist als unseres. Andererseits sitzen die Manties noch nicht lange genug in Adler und Micah, um dort ihr gewohntes Sensorennetz aufgebaut zu haben. Selbst wenn es anders wäre – ihr operatives Verhalten rings um Trevors Stern deutet darauf hin, daß ihre Sechste Flotte im Augenblick schlichtweg zuwenig Sensorplattformen besitzt. Das behauptet wenigstens der Flottennachrichtendienst. Die Analyse beruht darauf, daß die Manties

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