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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einlud, ihr zu folgen. Und das will ich , stellte er verwundert fest. Trotz allem, was ich über sie gehört habe, und obwohl es gefährlich für mich ist, wenn man glaubt, ich hätte mich ihrer ›Gruppe‹ angeschlossen, will ich ihr unbedingt folgen.
    »Jawohl, Ma’am«, hörte er sich sagen. »Das traue ich mir zu.«
    »Gut«, antwortete sie und lächelte grimmiger – und herzlicher. »In diesem Fall, Bürger Admiral Giscard, spreche ich Ihnen meinen Glückwunsch zum Kommando über das Unternehmen Ikarus aus.«
     

16
     
    Bürger Admiral Giscard, Kommandeur der 12. Flotte, trat durch die Luke in den Besprechungsraum seines neuen Flaggschiffs und musterte den gleichfalls neuen Stab, dessen Aufgabe es war, ihm bei Planung und Ausführung von Unternehmen Ikarus zu helfen. Persönlich hätte ihm die Bezeichnung Unternehmen Dädalus erheblich besser gefallen, da Dädalus den ersten Flug der Menschheitsgeschichte immerhin überlebt hatte, aber ihn fragte ja niemand.
    Außerdem würde ich den Namen des Unternehmens wohl kaum für ein schlechtes Omen halten, wenn die Mantys uns nicht mit solch schöner Regelmäßigkeit eine Kopfnuss verpassen würden.
    Er tat den Gedanken ab und ging zum leeren Stuhl am Kopf des Konferenztisches. Auf den Fersen folgte ihm Eloise Pritchart wie das schwebende, stille Auge des Komitees für Öffentliche Sicherheit. Ihr dienstliches, für Publikum bestimmtes Gesicht war so kühl und ausdruckslos wie immer. Wortlos ließ sie sich auf dem Stuhl zu Giscards Rechten nieder.
    Im Großen und Ganzen war der Bürger Admiral mit seinem Flaggschiff und seinem Flottenstab zufrieden. VFS Salamis war nicht der neuste Superdreadnought auf der Schiffsliste der Volksflotte, und in der Dritten Schlacht von Nightingale hatte sie schwere Schäden erlitten. Doch nun, nach Abschluss der Reparaturen, wirkte sie innen und außen wie neu. Darüber hinaus meldete die Kommandantin, Bürgerin Captain Short, dass die Zuverlässigkeit ihrer Systeme, die auf den neuesten Stand gebracht worden waren, fast einhundert Prozent betrug. Wie lange das der Fall bleiben würde, stand abzuwarten. Jedenfalls schien Short mit ihrer Schiffstechnischen Abteilung zufrieden zu sein, und so durfte man vielleicht auf bessere Wartung und Instandhaltung hoffen als gewohnt.
    Giscard stellte sich den Stuhl ein, bis er bequem saß, und schaltete das Terminal an. Gleichzeitig überdachte er kurz die Einzelheiten über die Bereitschaft der Salamis , die er säuberlich in seinem Gedächtnis abgelegt hatte. Dann hob er den Blick auf die Stabsoffiziere am Tisch.
    Trotz McQueens Versprechen, er habe ›weitestgehend‹ freie Hand in der Auswahl seiner engsten Mitarbeiter, hatte er die Zusammenstellung des Stabes nicht einmal ansatzweise in dem Maß kontrollieren können, wie es einem Offizier seines Ranges vor dem Harris-Attentat möglich gewesen wäre. Am Ende hatte er nur auf zwei Offizieren bestehen können, Bürger Commander Andrew Macintosh als Chef der Operationsabteilung und Bürgerin Commander Frances Tyler als Stabsastrogatorin.
    Mit Macintosh hatte Giscard noch nicht gedient, und doch erwartete er nur Gutes von ihm. Am wichtigsten war Giscard, dass der schwarzhaarige, grauäugige Bürger Commander den Ruf genoss, energisch und verwegen zu sein. Beide Eigenschaften konnte man beim Unternehmen Ikarus wohl brauchen, und Menschen mit diesen Charakteristika waren nach den Säuberungen leider Mangelware.
    Tyler war ein anderer Fall. ›Franny‹ Tyler war erst neunundzwanzig T-Jahre alt, was sie jung für ihren Dienstgrad machte – selbst in der Volksflotte der Ära nach dem Umsturz. In den letzten fünf bis sechs Jahren hatte Giscard mit Argusaugen über ihre Laufbahn gewacht. Darin lag – für beide – ein gewisses Risiko, obwohl Tyler vermutlich gar nicht begriff, in welchem Ausmaß er sie wirklich gefördert hatte. Angesichts der Attraktivität des lebhaften Rotschopfs nahm der eine oder andere vielleicht an, dass Giscard nicht nur berufliche Gründe habe, ihre Karriere voranzutreiben, doch damit hätten sie falsch gelegen. Als er Tyler kennen lernte, war sie Lieutenant Junior-Grade, und er hatte etwas in ihr gesehen – nicht nur Tüchtigkeit, die sie zweifellos besaß, sondern auch den Willen, zur Pflichterfüllung durchaus Risiken einzugehen. Wie Macintosh nahm sie zusätzliche Aufgaben nicht nur an, sie erweiterte ihre Pflichten gern, als betrachte sie zusätzliche Verantwortung als Aufstiegsmöglichkeit und nicht wie ihre

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