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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Prozent der Flottenstärke, die im Allgemeinen zur Überholung in den Werften liegen sollte, um ganze fünfundsiebzig Prozent.
    »Ein Viertel«, sagte Caparelli noch einmal. »Und wenn wir nur könnten, würden wir auf dreißig Prozent gehen. Wir haben uns mächtig ins Zeug legen müssen, um zu erreichen, was wir nun erreicht haben, Mylord. Jetzt müssen wir die Schlachtflotte einfach in die Werften bringen – und das nicht nur zur Routineüberholung und Reparatur. Seit Kriegsausbruch rüsten wir auf die neuen Kampfsysteme, Waffen und Kompensatoren um – aber nur auf Ad-hoc-Basis. Die Hälfte unserer Wallschiffe hinkt dem technischen Standard um wenigstens zwo Jahre hinterher! Dadurch sind wir schmerzlich in der Möglichkeit eingeschränkt, uns die Neuentwicklungen zunutze zu machen, besonders die Kompensatoren, und unsere Geschwader sind längst keine homogenen Einheiten mehr. Was nutzt es uns, wenn von den acht Schiffen eines Geschwaders drei mit 580 Gravos beschleunigen können, die anderen fünf aber nur mit 510? Wir müssen den Schlachtwall zu einem weit höheren Prozentsatz mit den Neuentwicklungen nachrüsten!«
    »Hm.« White Haven spielte mit dem leeren Weinglas, während seine Gedanken sich überschlugen. Die Zahlen waren in der Tat schlimmer, als er befürchtet hatte, und er vermochte den Gedankengang des Ersten Raumlords durchaus nachzuvollziehen. Caparelli hatte Recht und Unrecht zugleich; genauer gesagt, ihm gingen allmählich die ›richtigen‹ Optionen aus, und das war gefährlich.
    »Wir vergrößern die Flottenstärke so rasch wir nur können, Ham«, versicherte ihm William und verzog das Gesicht. »Was nicht so schnell ist, wie ich es gern hätte. Die wirtschaftliche Last wird immer schwerer. Mittlerweile gibt es in meinem Ressort Staatssekretäre und Unterstaatssekretäre, die sich für eine progressive Einkommenssteuer aussprechen.«
    White Haven setzte sich stocksteif auf. »Was?«, fragte er und riss die Augen auf, als sein Bruder nickte. »Aber das ist verfassungswidrig!«
    »Nicht ganz«, entgegnete William. »Die Verfassung verlangt, dass jede permanente Einkommenssteuer einen Pauschalwert besitzen muss, doch es besteht eine Möglichkeit, die Besteuerung befristet anzupassen.«
    »›Befristet‹!«, schnaubte White Haven.
    »Befristet«, betonte William. »Jede progressive Besteuerung darf nur mit spezifischer zeitlicher Befristung erlassen werden, und sie verschwindet automatisch bei der ersten allgemeinen Wahl nach ihrem Erlass. Außerdem kann sie überhaupt nur mit einer echten Zweidrittelmehrheit beider Häuser verhängt werden.«
    »Hmpf!«
    »Finanzpolitisch warst du schon immer sehr konservativ, Hamish. Und ich will gar nicht behaupten, dass das ein Fehler wäre. Teufel noch mal, finanzpolitisch bin ich selber stockkonservativ! Aber sieh, wir haben die Transitgebühren für den Wurmlochknoten bereits vervierfacht und Sonderabgaben über unsere eigene Handelsschifffahrt verhängt – und die Einfuhrzölle haben den höchsten Stand seit zweihundertfünfzig Jahren. Bisher mussten wir noch kein Loch reißen, um ein anderes zu stopfen – und trotz allem Übel kann man unsere Gebührenpolitik nicht mit bewaffnetem Straßenraub vergleichen. Doch ohne eine progressive Einkommenssteuer können wir nicht mehr lange so weitermachen. Wir mussten die Erhöhungen bei staatlichen Renten und Wohlfahrtsprogrammen bereits auf die Steigerungsrate der Lebenshaltungskosten begrenzen – und nun stell dir mal vor, wie Marisa Turner und ihr Klüngel darauf reagiert haben.«
    »Nicht sehr wohlwollend, schätze ich«, grunzte White Haven und hob die Augenbrauen. »Du willst doch wohl nicht sagen, dass New Kiev damit an die Öffentlichkeit gegangen ist?«
    »Nein, nicht direkt. Sie stochert in den Ecken – prüft die Wassertemperatur, wenn du so willst. Die Opposition hat sich noch nicht vorgewagt und Allen und mich deswegen kritisiert; sie sind erst in dem Stadium, wo man sagt, man ›bedaure die unvermeidbaren Härten‹. Aber ich kann nicht dafür bürgen, dass es dabei bleibt.« Nun schnaubte William. »Ganz gewiss halten sie sich nicht aus prinzipiellen Gründen zurück, Ham! Sie fürchten nur, in den Meinungsumfragen schlecht abzuschneiden, wenn es den Anschein hat, sie hätten es mitten im Krieg auf nichts als den Vorteil ihrer Partei abgesehen.«
    »Steht es wirklich so schlimm?«, fragte White Haven besorgt, und diesmal antwortete ihm Caparelli, bevor der Lordschatzkanzler etwas sagte.
    »Ja und

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